Das Anliegen dieses methodologischen Aufsatzes ist bescheiden, zugleich aber anspruchsvoll und schwierig, bescheiden, weil die viel verhandelte Materie der neutestamentlichen Gleichnisse und die unterschiedlichen Auslegungsmodelle in aller Kürze im methodischen Ansatz referiert und kritisch gewürdigt werden sollen, anspruchsvoll (und in gebotener Kürze angemessen kaum durchführbar) ist dieser Versuch, weil exemplarisch gezeigt werden soll, was linguistisch orientierte Exegese leisten könnte und wie sie historisch-kritische Methoden integrierend zu reflektierteren und stärker kontrollierbaren Ergebnissen kommt, vielleicht auch neue Einsichten vermittelt. Schwierig ist dieses Unterfangen vor allem, weil es die linguistisch Methode (und Terminologie) nicht gibt, sie sich nach B. van Iersel als ‘ein unfaßbares und vielköpfiges Ungeheuer’ gebärdet, sie ‘mehr von einem Lebewesen als von einem Bauwerk an sich zu haben (scheint)’, das ‘unablässig in Entwicklung und Bewegung’ ist. Doch Sicherheit durch Flucht oder Enthaltsamkeit ist nach van Iersel abzulehnen, es bieibt nur der ‘Versuch, den Drachen zu zähmen’, ‘die Linguistik als Hilfswissenschaft’ der ‘exegetischen Arbeit dienstbar zu machen’.