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Paulus und die Korinthische Eschatologie Zur Theses Von Einer ‘Entwicklung’ im Paulinischen Denken1

Published online by Cambridge University Press:  05 February 2009

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Die traditionelle Definition der Gattung des Briefes als eines ‘halbierten Zwiegesprächs’ gilt auch für die echten Paulusbriefe: Sie vermitteln einen verhältnismäβig klaren Einblick in das Denken und in die unmittelbaren Absichten des Briefautors; wir wissen dagegen unmittelbar nichts über die Gesprächspartner, d.h. über das Denken der ursprünglich intendierten Rezipienten der Briefe und ihre besondere Situation. Allerdings können wir versuchen, aus den Briefaussagen jedenfalls die von Paulus angenommene Lage der Adressaten und ihre theologische Position – wie sie der Apostel in seiner Argumentation voraussetzt – zu rekonstruieren. Die Briefe nach Korinth bieten für diesen Versuch besonders günstige Voraussetzungen, vor allem beim Thema ‘Eschatologie’, das im Ersten wie im Zweiten Korintherbrief eine Rolle spielt. ‘Eschatologisch’ nenne ich dabei im folgenden solche Aussagen, in denen die (erhoffte oder befürchtete) geschichtliche Zukunft in irgendeiner Weise auf Gott hin transzendiert wird, sei es im Blick auf den einzelnen Menschen, sei es im Blick auf die Kirche, sei es im Blick auf die Welt als ganze.

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References

2 Vgl. Vouga, F., Die Johannesbriefe (HNT 15/III; Tübingen, 1990) 5Google Scholar mit entsprechenden Zitaten aus antiker Literatur.

3 Dabei wird zweierlei von vornherein methodisch vorausgesetzt: 1. Da die Paulusbriefe unsere einzige Quelle sind, können wir keinesfalls behaupten, Paulus sei womöglich falsch informiert über die Lage bei den Adressaten und wir wüßten genauer Bescheid als er. 2. Wir kennen gleichwohl allein das Bild, das Paulus von seinen Adressaten hat, nicht die tatsächliche Situation; es ist nicht auszuschließen, daß zwischen beidem eine Spannung besteht. Da die Gemeinden die an sie gerichteten Paulusbriefe bewahrt und sogar in Abschriften weitergegeben haben, ist die Wahrscheinlichkeit allerdings relativ groß, daß Bild und Realität sich nicht allzu sehr voneinander unterschieden. Vgl. Berger, K., ‘Die impliziten Gegner. Zur Methode des Erschließens von “Gegnern” in neutestamentlichen Texten’, in Lührmann, D./Strecker, G. (Hg.), Kirche (FS Günther Bornkamm; Tübingen, 1980) 373400.Google Scholar

4 Dies ist nicht gedacht als eine Definition von ‘Eschatologie’, sondern lediglich als klärende Erläuterung des hier von mir verwendeten Sprachgebrauchs. Zur Sache vgl.G. Klein, Art. ‘Eschatologie IV. Neues Testament’, TRE 10 (Berlin, 1982), vor allem 270 f.und 296 f. Ferner G. Sauter, ‘Begriff und Aufgabe der Eschatologie. Theologische und philosophische Überlegungen’, NZSTh 30 (1988) 191–208, hier: 199: ‘Eschatologie ist m.E.zuzuspitzen auf das Reden von Gott, das durch Gottes Kommen begriindet und begrenztwird. “Gottes Kommen” meint adventus und futurum, seine Selbstvergegenwartigung imHeute und in dem, was jeweils noch bevorsteht.‘

5 Zur Frage der Integrität dieser Briefe s.u.

6 Vgl. zuletzt J. Gillman, ‘A Thematic Comparison: 1 Cor 15:5–57 and 2 Cor 5:1–5’, JBL 107 (1988) 439–54 und Perriman, A. C., ‘Paul and the Parousia: 1 Corinthians 15.50–57 and 2 Corinthians 5.1–5’, NTS 35 (1989) 512–21.CrossRefGoogle Scholar

7 Vgl. den kritischen Überblick im Exkurs bei Baumgarten, J., Paulus und die Apokalyptik. Die Auslegung apokalyptischer Überlieferungen in den echten Paulusbriefen, WMANT 44 (Neukirchen, 1975) 236–8.Google Scholar

8 Ausgeprägt findet sich diese Position zuletzt wieder bei Schnelle, U., Wandlungen im paulinischen Denken (SBS 137; Stuttgart, 1989) 3748.Google Scholar

9 Zur Forschungsgeschichte der Teilungshypothesen zum Zweiten Korintherbrief vgl. Aejmelaeus, L., Streit und Versöhnung. Das Problem der Zusammensetzung des 2. Korintherbriefes (SES 46; Helsinki, 1987) 1144Google Scholar. Dem Ergebnis der Untersuchung von Aejmelaeus (im 2 Kor seien die ursprünglich selbständigen Briefe Kap. 10–13 und Kap. 1–9, dazu von der Hand des Redaktors 6.14–7.1, verarbeitet) vermag ich nicht zuzustimmen.

10 Vgl. Merklein, H., ‘Die Einheitlichkeit des ersten Korintherbriefes’, ZNW 75 (1984) 153–83CrossRefGoogle Scholar; Lührmann, D., ‘Freundschaftsbrief trotz Spannungen. Zu Gattung und Aufbau des Ersten Korintherbriefs’, in: Schrage, W. (Hg.), Studien zum Text und zur Ethik des Neuen Testaments (FS Heinrich Greeven) (BZNW 47; Berlin, 1986) 298314Google Scholar. M.E. war die

11 S. dazu unten.

12 Das Folgende berührt sich in Fragestellung und Ergebnis eng mit der Delobel, Erwägung von J., ‘The Fate of the Dead According to 1 Thes 4 and 1 Cor 15’, in Collins, R. F. (Hg.), The Thessalonian Correspondence (BEThL 87; Leuven, 1990) 340–7Google Scholar, hier: 347: ‘One can wonder if the differences are due to a real development in Paul's point of view, and if one can then follow that development from 1 Thes, through 1 and 2 Cor, to Phil. Perhaps it is possible to integrate the various statements throughout Paul's letters as different aspects of an overall concept. Various situations which raised specific questions in different communities would have forced Paul to reflect upon and to elaborate these different aspects of his belief.’

13 So Lüdemann, m.R. G., Paulus, der Heidenapostel. Band I. Studien zur Chronologie (FRLANT 123; Göttingen, 1980) 232Google Scholar f. M.E. ist fraglich, ob man mit Marxsen, W., Der erste Brief an die Thessalonicher (ZBK NT 11.1; Zürich, 1979) 63–8Google Scholar sagen kann, das ‘eigentliche’ Problem der Thessalonicher sei die in 5.1 ff. behandelte Thematik.

14 Sellin, Nach G., Der Streit um die Auferstehung der Toten. Eine religionsgeschichtliche und exegetische Untersuchung von 1 Korinther 15 (FRLANT 138; Göttingen, 1986) 39CrossRefGoogle Scholar wäre das durch die Todesfälle entstandene Problem ‘nicht so sehr die Frage, was aus den Toten wurde, sondern eine Infragestellung des Glaubens überhaupt’ gewesen, nämlich Zweifel an der Nähe der Parusie. Aber nach dem Wortlaut der Stelle geht es doch um die κοιμὼμἐ$$$ι

15 Lüdemann, Nach, Paulus I (s. oben Anm. 13) 220Google Scholar f. zeigt das πἐρὶ, daß Paulus ‘auf eine schriftlich oder mündlich überbrachte Frage eingeht’; aber das ist durchaus nicht zwingend (vgl. 2 Kor 9.1, wo mit dem einleitenden πἐρὶ sicher auf keine Anfrage Bezug genommen ist).

16 Diese Annahme wird in der Exegese mit erstaunlicher Selbstverständlichkeit vertreten; vgl. Holtz, etwa T., Der erste Brief an die Thessalonicher (EKK 13; Zürich/Neukirchen-Vluyn, 1986) 186Google Scholar f. und die dort zitierte Literatur.

17 Allerdings zeigt das von Paulus nur an dieser Stelle verwendete Part. Präsens, daß nicht an schon vor langer Zeit Gestorbene gedacht sein kann. (Diesen Hinweis verdanke ich meinem inzwischen verstorbenen Kollegen Professor D. Helmut Krämer.) Pobee, J. S., Persecution and Martyrdom in the Theology of Paul (JSNT 6; Sheffield, 1985) 113Google Scholar deutet das Präsens im Sinne von gegenwärtig sich – im Zusammenhang mit Verfolgungen – ereignenden Todesfällen in der Gemeinde. Positiv dazu Donfried, K. P., ‘The Theology of 1 Thessalonians as a Reflection of Its Purpose’, in Horgan, M. P./Kobelski, P. J. (Hg.), To Touch the Text (FS Joseph Fitzmyer; New York, 1989) 243–60Google Scholar, hier: 256, der ∂ιὰ τοὴ Iησοὴ in V. 14 auf τοὴς κοιμηθὲvτας beziehen will.

18 So Lüdemann, Paulus I (s. oben Anm. 13) 221 Anm. 19, der meint, es gehe um den Tod ‘von mindestens zwei thessalonischen Christen seit dem Abschied Pauli von der Gemeinde’. S. aber Blaß/Debrunner/Rehkopf, Grammatik des neutestamentlichen Griechisch, § 263.2.

19 In der Regel gewinnt man den Gedanken, es gehe allein um Christen, erst von 4.16 her; so z.B. P. Hoffmann, Die Toten in Christus. Eine religionsgeschichtliche und exegetiche Untersuchung zur paulinischen Eschatologie (NTA NF 2; Munster, 1966) 209. Zur Auslegung von 4.16 s. unten.

20 M.E. spricht diese Zurückweisung eines λυπἐιν der Christen gegen die These von Delobel (s. oben Anm. 12) 345, die Thessalonicher hätten die Auferstehung gar nicht bezweifelt: ‘Not the resurrection as such, but the actual condition of the dead in comparison with that of the survivors is at stake.’ Diese Exegese setzt voraus, daß das oυ μὴ πθὰσωμἐυ in V. 15b auf das u.a. in 4 Esra 13.16b-18a diskutierte apokalyptische Spezialproblem (‘Weh denen, die übrigbleiben in jenen Tagen, und viel mehr weh denen, die nicht ubrigbleiben! Denn die, welche nicht übrigbleiben, müssen traurig sein, well sie erkennen, was für die letzte Zeit aufbewahrt ist, daß sie aber nicht dazu gelangen.’ Übers. Schreiner, J., JSHRZ V/4, 395)Google Scholar Bezug nimmt; Delobel beruft sich auf A. F. J. Klijn, demzufolge auch die Heidenchristen in Thessalonich ‘may have been aware of some apocalyptic imagery’ (ebd. Anm. 15), was doch wenig wahrscheinlich ist. Eher ist denkbar, daß Paulus die auf räumliches Denken bezogene Begrifflichkeit (εθανἐιν) verwendet, weil seine Argumentation auf das αμα σὺν αὺτοὶς in V. 17 hinauslaufen soll.

21 Anders Lüdemann, Paulus I (s. oben Anm. 13) 261: Paulus nehme ‘für alle noch nicht gestorbenen Christen das Überleben bis zur Parusie’ an (Hervorhebung im Original). Dann wäre also nach nur einem weiteren Todesfall in Thessalonich eine neue paulinische Argumentation nötig; es ist schwer vorstellbar, daβ in einer kirchlichen Situation wie sie z.B. in 1 Thess 2.14 sichtbar wird, das Sterben von Christen für schlechterdings unmöglich erklärt worden sein sollte.

22 Zur Analyse s. Lüdemann (s. die vorige Anm.) 242–54. Fraglich scheint mir freilich die Hypothese zu sein, es liege eine jüdische ‘Miniatur-Apokalypse’ zugrunde, die ursprünglich statt vom κύριος vom ‘Menschensohn’ gesprochen habe; kritisch auch Holtz, Erster Thessalonicherbrief (s. oben Anm. 16) 199 Anm. 279.

23 Das muß nicht bedeuten, daß ohne das ἐegrave;v Xριστω die Vorlage gar nicht christlich gewesen ist (s. zur Diskussion Holtz 199); die Vorlage sprach jedenfalls von einer allgemeinen Totenauferstehung (so Sellin, Streit [s. oben Anm. 14] 44, der dann freilich das paulinische ἐv Xιστω als Eingrenzung deutet).

24 Vgl. Holtz, , Erster Thessalonicherbrief (s. oben Anm. 16) 201.Google Scholar

25 Vgl. 1 Thess 3.8; 4.1; 1 Kor 1.31 u.ö.; besonders deutlich 1 Kor 4.15; Röm 15.17; 16.2, wo grammatisch beide Beziehungen müglich wären. Zu 1 Kor 15.22 f. s. unten S. 382 f. Zur Sache vgl. Hübner, H., ‘Pauli Theologiae Proprium’, NTS 26 (1979/1980) 456 f.Google Scholar

26 èv xριστω wird ja geradezu zur technischen Bezeichnung für ‘die Christen’. Die Zugehörigkeit der Toten zu Christus wird, gerade auch schon im 1 Thess, durch συv ausgedrückt (4.17; 5.10; vgl. Phil 1.23; Röm 6.8). Das Problem wird deutlich in der Formulierung Kremer, von J., ‘Auferstehung der Toten in bibeltheologischer Sicht’, in Greshake, G./Kremer, J., Resurrectio mortuorum. Zum theologischen Verständnis der leiblichen Auferstehung (Darmstadt, 1986) 7163Google Scholar, hier: 21 Anm. 36: ῝Ev Xριστω bezeichnet die Entschlafenen als solche, die dank ihrer Taufe zu (!) Christus gehören.‘ Auf die beiden Möglichkeiten der Zuordnung von ἐèv Xριστω und dementsprechend der Textauslegüng verweist Vouga, F., ’Ce que dit le Nouveau Testament sur l'Après-Mort’, in Gounelle, A./Vouga, F., Après la mort qu'y-a-t'il? Les discours chrétiens sur l'au-delà (Paris, 1990) 113–73Google Scholar, hier: 133; er trifft freilich keine eindeutige Entscheidung.

27 Erstaunlich knapp die Argumentation von Hoffmann, Die Toten (s. oben Anm. 19) 223 Anm. 80 gegen J. Jeremias, Unbekannte Jesusworte (Gütersloh, 21963) 63, der auf das Fehlen des Artikels hingewiesen hatte (oιò vἐκροιò οιò ἐè Xp.): Dies Argument sei vom klassischen Sprachgebrauch gewonnen und treffe ‘für das neutestamentliche Griechisch nicht mehr unbedingt zu’; eine Verbindung von ἐèv Xριστω mit αàvαστησovται sei ‘außerdem auf Grund der Textgestalt als Ganzes unwahrscheinlich und entspreche ’nicht der Stellung des Kyrios in Vers 16a und 17a‘. M.E. gilt gerade das Gegenteil: Eben weil die Parusie Christi als des Kyrios die Auferstehung der Toten auslöst, kann Paulus sagen, die Toten würden ’in Christus‘ auferstehen.- Nach Sellin, Streit (s. oben Anm. 14) 45 ist die Vorstellung von der Auferstehung bei Paulus ’immer … christologisch ausgerichtet‘, was bedeute:’Auferweckt werden nur die toten Christen’ (Hervorhebungen im Original). Aber Christus und die Christen sind doch nicht identisch!

28 Trauer braucht in einer heidenchristlichen Gemeinde um das Jahr 50 nicht nur der Tod von Gemeindegliedern ausgelöst zu haben, sondern z.B. auch das Sterben von nichtchristlichen Familienangehörigen; womöglich machte man sich auch Sorgen um das Schicksal früher Verstorbener (dies war ja dann jedenfalls in Korinth offenkundig ein Problem; s. unten S. 384 f).

29 Auffallend ist, daß weder in 4.13–18 noch in 5.1–11 das Thema ‘Gericht’ erwähnt wird, obwohl doch nach 1.10 der Gottessohn bei der Parusie ‘uns’ vor diesem Gericht retten wird; dies unterstreicht den deutlich ‘parakletischen’ Zweck beider Abschnitte (vgl. 4.18; 5.11).

30 Exegeten, die eine ‘Entwicklung’ in der paulinischen Eschatologie erkennen, datieren Phil spät und deuten dann 1.23 dahin, der Apostel habe den Wunsch, ‘zu sterben und unmittelbar in die himmlische Existenz einzugehen’ (so Schnelle, , Wandlungen [s. oben Anm. 81 45Google Scholar, der diese ‘individuelle Eschatologie’ auch in Phil 3.20 f. findet, a.a.O. 46). Dann wäre hier also eine mit Lk 16.22 f. vergleichbare Vorstellung vorausgesetzt.

31 Hoffmann, , Die Toten (s. oben Anm. 19Google Scholar) 313 f. findet deshalb hier den Gedanken des ‘Zwischenzustands’, ohne daß damit ‘eine qualitative Aussage’ verbunden werden könne; es handle sich offenbar um ein Nebeneinander von eschatologisch-zukünftigem und ‘jenseitigem’ Heil, wobei ‘die Frage des Verhältnisses von eschatologischer Heilszeit und diesem Heilszustand … für ihn (sc. Paulus) hier uninteressant’ sei.

32 Der Grund dafür liegt möglicherweise in dem Umstand, daß die ‘Irrlehrer’ in Philippi entweder keine ‘falsche’ Eschatologie vertraten oder aber Paulus in diesem Punkt die Gemeinde nicht als gefährdet ansah.

33 Zum Zitatcharakter der Aussage s. Sellin, Streit (s. oben Anm. 14) 15 f. Anlaß für die zitierte korinthische Parole muß freilich nicht unbedingt explizit eine anderslautende paulinische Aussage gewesen sein, so daß hinter 15.12 eine direkte Gegnerfront stünde; eher mag es sich um eine interne Debatte innerhalb der Gemeinde gehandelt haben (s. unten zu 15.29).

34 Der Wortlaut der Parole klingt jedenfalls so, als ginge es nicht speziell um verstorbene Christen, sondern um Tote überhaupt. Zur Rekonstruktion der korinthischen Position vgl. Beker, J. C., Der Sieg Gottes. Eine Untersuchung zur Struktur des paulinischen Denkens (SBS 132; Stuttgart, 1988) 68Google Scholar f.: Die Vorstellung einer leiblichen Auferstehung der Toten ist für die Korinther ‘nicht nur ekelhaft, weil der Leib das Heil behindert, sondern auch überflüssig und unnötig, da schon die geistliche Gemeinsehaft mit Christus die Erlösung unseres eigentlichen Selbst bewirkt’.

35 Lediglich das ἐèκτοò$$$ ἐιì μη ἐικη ἐèπιστενσατἐ deutet die Möglichkeit einer Fehkntwick lung an, freilich so, daß die Adressaten diese Möglichkeit sofort zurückweisen müßten.

36 Zur Logik der Argumentation s. Conzelmann, H., Der erste Brief an die Korinther (KEK V; Göttingen, 2 1981) 321–5CrossRefGoogle Scholar. Sellin, Ferner, Streit (s. oben Anm. 14)Google Scholar 256 f.

37 Sellin, , Streit, 259Google Scholar hält das ἐv Xριστω in V. 18 für ‘ganz entscheidend, deutet es dann aber so: ’ἐév-Xριστω-Sein ist die gegenwärtige Heilsrealität‘. Haben also die ’Entschlafenen in Christus’ schon gegenwärtig – als Tote – das endgültige Heil?

38 Sellin, Dagegen lapidar, Streit (s. oben Anm. 14)Google Scholar 270: ‘Das zweite παávτἐς ist… selbstverständlich auf die Christen eingeschränkt.’ Er fährt dann freilich fort: ‘Christus leitet ja die neue Schöpfung ein. Ja, der universale Aspekt dieser Schöpfung, die den Tod endgültig ausschaltet, wird im folgenden von Paulus betont, so daß gerade er ein Interesse an der Formulierung von παávτἐς in V. 22b haben könnte.’ Conzelmann, , Erster Korintherbrief (s. oben Anm. 36)Google Scholar 328 Anm. 49 behauptet (unter Berufung auf E. Brandenburger), Paulus habe einen vorgegebenen Entsprechungsgedanken aufgenommen und geändert; im paulinischen Kontext seien die beiden παávτἐσ überflüssig, ‘ja, das zweite (V. 22b) steht seiner Argumentation entgegen’, was Paulus dann offensichtlich nicht bemerkt hätte. Conzelmann meint, Paulus habe gleichwohl so formulieren können, , ‘weil Christus für alle Menschen gestorben ist und das Heil daher für alle bereit ist’. Dagegen m. R. M. C. de Boer, The Defeat of Death. Apocalyptic Eschatology in I Corinthians and Romans 5 (JSNTS 22; Sheffield, 1988) 222Google Scholar Anm. 89: ‘What does that really mean in view of the fact that most people will never have heard the proclamation of the gospel to respond to it?’ Fee, G. D., The First Epistle to the Corinthians (NIC; Grand Rapids, 1987) 749Google Scholar f. meint, da es Paulus nirgends um die allgemeine Totenauferstehung gehe, könne diese auch hier nicht gemeint sein; ‘in saying “in Christ all will be made alive”, he means “in Christ all who are in Christ will be made alive”’ (aaO. 750). Aber warum hat Paulus das dann nicht auch geschrieben? De Boer aaO. 113 betont, der Gebrauch des Verbs ζωοποἐιîv anstellevon ἐèγἐιρἐιv) zeige das soteriologische Ziel der paulinischen Argumentation (vgl. Gal 3.21): ‘The verb ζωοπιἐιυ in v. 22b suggests that the resurrection of the dead (v. 21b) is a resurrection of all to eternal life, to complete salvation.’

39 Zum folgenden vgl. Lindemann, A., ‘Parusie Christi und Herrschaft Gottes. Zur Exegese von 1 Kor 15,23–28’, WuD NF 19 (1987) 87107Google Scholar; Hill, C. E., ‘Paul's Understanding of Christ's Kingdom in I Corinthians 15:20–28’, NT 30 (1988) 297320Google Scholar. Kritisch zu beiden. Lambrecht, , ‘Structure and Line of Thought in 1 Cor. 15:23–28’, NT 32 (1990) 143–51.Google Scholar

40 Vgl. die eingehende Auslegung bei de Boer, Defeat (s. oben Anm. 38) 114–26; er faßt πᾶσιv maskulinisch und sieht eine direkte Analogie zu V. 22b. Tatsächlich wird man die Aussage nicht pantheistisch fassen dürfen. Paulus ‘sagt nicht, daß Gott und das All (und damit auch die Gläubigen) identisch sind, sondern daß Gott seine gesamte Herrschaft wieder direkt ausübt’ (Conzelmann, Erster Korintherbrief [s. oben Anm. 36] 337); aber gerade dann ist der Gedanke, ein großer Teil der Menschheit werde davon nicht betroffen sein, beinahe unmöglich. Eine Vorstellung wie etwa die von ApkJoh 20.7–9 ist jedenfalls deshalb ausgeschlossen, weil die Vernichtung allein den Tod trifft (V. 26).

41 Fee, , First Corinthians (s. oben Anm. 38) 760.Google Scholar

42 Conzelmann, , Erster Korintherbrief (s. oben Anm. 36) 338Google Scholar meint, Paulus drücke ‘seine Verwunderung über die vermeintliche Inkonsequenz der Korinther aus’; aber diese Inkonsequenz besteht nur darin, daß man in Korinth einander offenbar gewähren ließ (was aber auch bei anderen Themen der Fall war; vgl. 1 Kor 6.12–20 mit der in 1 Kor 7.1 von Paulus zitierten korinthischen These). Sellin, , Streit (s. oben Anm. 14) 281Google Scholar hält die oben vorgetragene Auslegung für unhailtbar, u.a. deshalb, weil es überraschend wäre, ‘daß Paulus em solches sakramentales specialissimum um seiner selbst willen gewahrt schen möchte’; aber davon steht in der Tat nichts im Text – Paulus verweist einfach auf eine in Korinth existierende Praxis, die er als solche weder lobt noch tadelt.

43 Zu einer ähnlichen Interpretation kommt nach Diskussion anderer vorgeschlagener Exegesen Fee, , First Corinthians (s. oben Anm. 38) 766 f.Google Scholar

44 Conzelmann, , Erster Korintherbrief (s. Oben Anm. 36) 338Google Scholar: ‘Diese Sitte zeigt wieder einmal den in Korinth herrschenden Sakramentalismus’, ‘ein magisches Sakramentsverständnis’ (339). Ähnlich m.R. Sellin, , Streit (s. oben Anm. 14) 281Google Scholar. Sellins Interpretation der paulinischen Argumentation in V. 29 ist freilich problematisch: ‘Paulus kennt den mysterienhaften Hintergrund der Vikariatstaufe. Er vertieft diese Sakramentspraxis jedoch christologisch im Sinne von Röm 6 … Während in Korinth die Vikariatstaufe die pneumatische Stärkung der Seele zur Himmelsreise ermöglichen soll, ist sie für Paulus Einverleibung in Christus und damit Einfügung in sein Geschick (Tod und Auferstehung). V. 29 dient damit ebenfalls dem für Paulus zentralen Anliegen, christologisches Kerygma und Soteriologie (bzw. Anthropologie) zu verbinden. Das impliziert für Paulus zugleich die somatische Dimension der erwarteten Auferstehung der Toten.’ (aaO. 284; Hervorhebung im Original). Dann würde Paulus diese Praxis also nicht nur nicht kritisieren, sondern sogar noch theologisch reflektiert unterstützen – was sehr unwahrscheinlich ist.

45 ἐι μὴ γὰρ τοὺς Προπἐπτωκòτας ὰvαστηvαι προσἐ§òκα, πἐρισσòv καὶ ληρωσἐς ὺπὲρ vἐκρωv ἐνχἐσθαι.

46 Vgl. den Übergang von V. 39–41 zu V. 42: Das betonte oντως καὶ ὴ ὰvὰστασις των νἐκρων knüpft ja nicht an eine vorangegangene positive Beschreibung an, sondern gerade an die mehrfach ausgesagten Verschiedenheiten.

47 Vgl. de Boer, Defeat (s. oben Anm. 38) 105: ‘Paul seems not to be arguing against the presumed sacramental or spiritual resurrection of living Christians … but rather for a resurrection of the dead (νἐκων), of those who have “fallen asleep”…. The fundamentalissue is thus death itself. And that issue, as the Corinthian deniers have posed it, puts everything else of real importance at issue for Paul – not only eschatology but also theology, christology, soteriology and anthropology.’ De Boer verweist (aaO. 107) m.R. darauf, daß Paulus in V. 12 in die Wiederholung der kerygmatischen Formel von V. 4 das ὲκ νἐκρωv betont einfügt.

48 Auffallend ist, daß Paulus in diesem Zusammenhang mit einem für ihn seltenen Sprachgebrauch vom ‘Erben der ßασλἐὶα θἐον spricht (sonst nur noch 1 Kor 6. 9 f.; Gal 5. 21 – an beiden Stellen in paränetischem Kontext). Möglicherweise knüpft Paulus an seine Aussage von V. 24 an: Wer gewinnt Anteil an der ßασιλἐὶα die Gott nach der Überwindung der feindlichen Mächte und nach der Vernichtung des Todes wieder von Christus übernimmt?

49 Der Ausdruck παρονσὶα begegnet freilich außer in V. 23 sonst in ganzen Kapitel 1 Kor 15 nicht.

50 S. unten S. 389.

51 Zu den Stichworten λνπἐὶν und παρακαλἐὶν in 1 Thess 4 fehlt in 1 Kor 15 eine Entsprechung.

52 So nachdrücklich Lüdemann, Paulus I (s. oben Anm. 13) 266 f., der nicht zuletzt von daher auch seine These von der Frühdatierung des 1 Thess meint belegen zu können (aaO. 271). Vgl. auch Klein, G., ‘Apokalyptische Naherwartung bei Paulus’, in Betz, H. D./Schottroff, L. (Hg.), Neues Testament und christliche Existenz (FS Herbert Braun; Tübingen, 1973) 241–62Google Scholar, hier: 251: Der ‘klare Wortlaut’ von 1 Kor 15. 51 besage, ‘daß die Signatur der gegenwärtigen Christenheit keineswegs das Erleben der Parusie ist, und dies ist ungefähr das Gegenteil der Gewißheit von 1 Thess 4’. Kritisch dazu Schade, H.-H., Apokalyptische Christologie bei Paulus. Studien zum Zusammenhang von Christologie und Eschatologie in den Paulusbriefen (GTA 18; Göttingen, 1981) 207Google Scholar f., der freilich umgekehrt meint, auch in 1 Kor 15.51 f. sei das Erleben der Parusie noch der Normalfall.

53 Vgl. Fee, , First Corinthians (s. oben Anm. 38) 800Google Scholar: ‘He uses “we” chiefly because nothing else would make sense, especially in the first clause. In a letter where he easily falls in and out of this usage, especially when he wants to include himself with them in the benefits of salvation, it is hardly possible that this clause could have been expressed in either the second or third person. Thus it says very little about Paul's expectations with regard to the Parousia; what it says is that he is currently among the living.’

54 So die Formulierung von, Lüdemann, Paulus I (s. oben Anm. 13) 267.Google Scholar

55 Schnelle, , Wandlungen (s. oben Anm. 8) 39Google Scholar f. spricht von einer ‘durch die sich anbahnende Dehnung der Zeit hervorgerufene(n) Problematik’; unklar ist dann freilich, inwiefern sich im 1 Kor zugleich ‘eine unbrochene akute Naherwartung’ widerspiegeln kann (aaO. 41).

56 Delobel (s. oben Anm. 12) 343 f. betont m.R., daß beide Aussagen nicht auf eine gemeinsame Tradition zurückgehen.

57 Zu den Gegnern im 2 Kor s. Furnish, V. P., II Corinthians (AncB 32A; Garden City, 1984) 4854.Google Scholar

58 S. dazu Barth, G., ‘Die Eignung des Verkündigers in 2 Kor 2,14–3,6’, in Lührmann, D./Strecker, G. (Hg.), Kirche (FS Günther Bornkamm; Tübingen, 1980) 257–70.Google Scholar

59 Nach, Sellin, Streit (s. oben Anm. 14) 49Google Scholar f. ist 6.14 ein Indiz dafür, daß Kap. 15 einem späteren Brief als 6.12–20 angehören muß: Wie könne Paulus ‘etwas als Begründung anführen, was doch – wie er laut 1 Kor 15 wissen müßte – von seinen Gesprächspartnern nicht akzeptiert wird?’ Aber zum einen ist in 6.14 von der ὰνάστασις νἐκρω^ν nicht die Rede, und zum andern wird das Argument in 6.14 von Paulus keineswegs ‘völlig unbefangen’ – soll heißen: als selbstverständlich akzeptiert – eingeführt, sondern als eine gewichtige Begründung für die Aussage von 6.13b. U. Schnelle, 1 Kor 6.14 – Glosse, Eine nachpaulinische, NT 25 (1983) 217–19Google Scholar hält 6.14 für eine Interpolation.

60 So auch Furnish, , II Corinthians (s. oben Anm. 57) 286 f.Google Scholar; gemeint sei im Grunde dasselbe wie in 1 Thess 4.17.

61 Daß der Abschnitt so abzugrenzen sei, hat Furnish (s. oben) 288 m.E. plausibel gemacht; ebenso Chr. Wolff, , Der zweite Brief des Paulus an die Korinther (ThHK VIII; Berlin, 1989) 97 ff.Google Scholar

62 Vgl. dazu Walter, N., ‘“Hellenistische Eschatologie” im Neuen Testament’, in Gräßer, E./Merk, O. (Hg.), Glaube und Eschatologie (FS Werner Georg Kümmel; Tübingen, 1985) 335–56.Google Scholar

63 Vgl. Hoffmann, , Die Toten (s. oben Anm. 19) 274 f.Google Scholar; Wolff, , Zweiter Korintherbrief (s. oben Anm. 61) 110 f.Google Scholar Die Tatsache, daß Paulus die Ausführungen beidemale an dieselben Adressaten richtet, wird m.E. nicht immer genügend beachtet; vgl. aber Gillman (s. oben Anm. 6) 450, der sich auf J. Lambrecht beruft.

64 Schnelle, Nach, Wandlungen (s. oben Anm. 8) 44Google Scholar rechnet Paulus jetzt erstmals mit seinem Tod vor der Parusie: ‘Möglicherweise ist die Veränderung der Zukunftserwartungen des Paulus durch die in 2 Kor 1.8–10 erwähnten Ereignisse veranlaßt worden’; nun sei der Tod vor der Parusie geradezu ‘der auch für den Apostel geltende Normalfall’. Nahm Paulus also an, bei weiterer ‘Parusieverzögerung’ werde es eines Tages überhaupt keine lebenden Christen mehr geben?

65 Vgl. 2 Kor 11.22; dazu, Furnish, II Corinthians (s. oben Anm. 57) 533–5.Google Scholar

66 M.E. macht es die Art der paulinischen Polemik, vor allem in 2 Kor 11 f., wahrscheinlich, daß die antipaulinischen Missionare mit apokalyptischer Terminologie vertraut gewesen sein müssen; vgl. etwa 2 Kor 11.14 f. (dazu Furnish, 494 f.). Dies wäre sogar ganz sicher, wenn die Gegner direkt jerusalemische Apostel gewesen sein sollten (so Lüdemann, G., Paulus, der Heidenapostel. Band II. Antipaulinismus im frühen Christentum [FRLANT, 130; Göttingen, 1983] 141–3)Google Scholar; doch sind hier Zweifel berechtigt. Aber auch ein vom hellenistischen Judentum beeinflußtes Judenchristentum konnte von dort apokalyptisches Denken übernommen haben (vgl. Maier, J., Zwischen den Testamenten. Geschichte und Religion in der Zeit des Zweiten Tempels [Würzburg, 1990] 292 f.Google Scholar; Vollenweider, S., ‘Zeit und Gesetz. Erwägungen zur Bedeutung apokalyptischer Denkformen bei Paulus’, ThZ 44 [1988] 98116Google Scholar, hier: 106).

67 Wolff, Anders, Zweiter Korintherbrief (s. oben Anm. 61) 98Google Scholar; gemeint sei in 4.16–5.10 primär der Apostel, und das πάντας in 5.10 nehme dann ausdrücklich alle Christen und den Apostel – ‘und seine Widersacher!’ –zusammen (aaO. 114).

68 Darauf verweist Furnish, II Corinthians (s. oben Anm. 57) 275.

69 Anders Furnish (s. oben), wenn auch ohne nähere Begründung.

70 Vgl. Furnish, II Corinthians, 299–301.

71 Die nachstehende historische Rekonstruktion ist natürlich hypothetisch.

72 Zur Diskussion s. den Exkurs Wolff, bei, Zweiter Korintherbrief (s. oben Anm. 61)123–7Google Scholar; er zeigt, daβκατà σαρκαnicht auf Xριτον zu beziehen ist.

73 So auch Wolff (s. die vorige Anm.) 91: Paulus weist auf, daβ die Christuskenntnis der Gegner eine fleischliche ist.

74 Zum Ausdruck ‘neue Schöpfung’ in der Apokalyptik s.Vogtle, A., Das Neue Testament und die Zukunft des Kosmos (KBANT; Düsseldorf 1970) 174–82Google Scholar; Baumgarten, , Paulus(s. oben Anm. 7) 163–70Google Scholar. Auf die Frage nach der paulinischen (Um-)Interpretation des Begriffs ist hier nicht einzugehen.

75 S. dazu Breytenbach, C., Versöhnung. Eine Studie zur paulinischen Soteriologie(WMANT 60; Neukirchen-Vluyn, 1989) 132–7Google Scholar; Hofius, O., ‘“Gott hat unter uns aufgerichtet das Wort von der Versähnung” (2 Kor 5.19)’, in ders., Paulusstudien (WUNT; Tübingen, 1989) 1532.Google Scholar

76 S. dazu Koch, D.-A., Die Schrift als Zeuge des Evangeliums. Untersuchungen zur Verwendung und zum Verstandnis der Schrift bei Paulus (BHTh 69; Tübingen, 1986) 262 f.Google Scholar

77 Für die zum Zeitpunkt der Parusie (zurällig) Lebenden (1 Kor 15.51) tritt an die Stelle des Todes die Verwandlung; vgl überdies 15.22a: φáντἐς àφοθνησκουσιν (Kremer, stark betont von, Resurrectio [s. oben Anm. 261 26 f.).Google Scholar

78 S. oben S. 396.

79 Vouga, Après la mort (s. oben Anm. 26) ordnet die eschatologischen Texte des Paulus chronologisch in einer systematischen Abfolge: Bei 1 Thess 4.13–18 handele es sich um das Erbe der judenchristlichen Apokalyptik, 1 Kor 15.50–57 sei die apokalyptische, 2 Kor 5.1–10 die anthropologische und Röm 8.31–39 dann die christologische Interpretation der Frage nach dem Schicksal der Toten. Es gelte aber: ‘Le propre des interprétations pauliniennes ne réside pas dans les images utilisées – qui sont des adiaphora –, mais dans la mani`re dont elles sont réinterprétées pour dire la grâce de Dieu qui libère de l'asservissement aux représentations et aux images.’ (170). Vgl. nochmals Delobel (s. oben Anm. 12) 347: ‘From a methodological point of view, it seems advisable not to underestimate the basic differences in the Sitz-im-Leben to which Paul's letters react, and not to ‘over-extend' the data into an artificial harmonization.’ Beker, Sieg (s. oben Anm. 34) 103 unterscheidet zwischen der ‘kontingenten (gelegenheitsbedingten) Besonderheit seiner Hermeneutik und seinem be-gründeten Verständnis der Kohärenz des Evangeliums’.