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Published online by Cambridge University Press: 15 March 2011
Das Lydische ist uns hauptsächlich durch eine Reihe von Inschriften bekannt, die fast alle auf dem Gebiet des klassischen Lydien (insbesondere in der Hauptstadt Sardis) gefunden wurden. Sieht man von einigen kleineren Schriftzeugnissen ab (wie Münzen und Siegel), deren Herkunft nicht feststeht, so beschränkt sich die Anzahl der Inschriften, die ausserhalb des lydischen Gebiets ans Licht gekommen sind und wohl nur von der vorübergehenden Anwesenheit von einzelnen lydischen Sprechern zeugen, auf drei: eine Weihinschrift aus Pergamon, ein Steinfragment mit Resten von drei Wörtern aus Aphrodisias in Karien und ein altertümliches Graffito aus Oberägypten. Inwieweit die als lydisch bezeichneten Glossen tatsächlich von dieser Sprache Zeugnis ablegen, ist in vielen Fällen fraglich: bezeichnenderweise findet nur eine solche Glosse eine sichere Übereinstimmung in der Sprache der uns bekannten Inschriften, was indessen auch auf Zufall beruhen könnte; es handelt sich um πλμυς “König”, dem das qaλmλuś unserer Texte entspricht, doch muss man bei diesem als Name eines kleinasiatischen Häuptlings schon bei Homer belegten Wort einschränkend hinzufügen, dass es wahrscheinlich ein altes Lehnwort im Griechischen darstellt. Hinzu kommt noch τασας, das sicher mit lyd. tavśaś “mächtig” zu identifizieren ist und als Glosse ohne Angabe der Herkunftsprache überliefert wurde.