Book contents
- Frontmatter
- Officers of the International Brecht Society
- Contents
- Editorial
- List of Abbreviations
- Critical Edition of Die Ausnahme Und Die Regel
- Helmut Heißenbüttel on Brecht
- Brecht and Gisela Elsner
- Brecht, Affect, Empathy
- Recycling Brecht: Part 2
- New Brecht Research
- Interview
- Book Reviews
- Notes on the Contributors
Annemarie Matzke, Ulf Otto Und Jens Roselt (Hrsg.). Auftritte: Strategien Des In-Erscheinung-Tretens in Künsten Und Medien Bielefeld: Transcript, 2015. 249 Seiten.
Published online by Cambridge University Press: 28 October 2020
- Frontmatter
- Officers of the International Brecht Society
- Contents
- Editorial
- List of Abbreviations
- Critical Edition of Die Ausnahme Und Die Regel
- Helmut Heißenbüttel on Brecht
- Brecht and Gisela Elsner
- Brecht, Affect, Empathy
- Recycling Brecht: Part 2
- New Brecht Research
- Interview
- Book Reviews
- Notes on the Contributors
Summary
Auftreten: Wege auf die Bühne: Unter diesem Titel veröffentlichten die Komparatistin Juliane Vogel und der Germanist und Theaterwissenschaftler Christopher Wild im November 2014 einen wegweisenden Sammelband mit Beiträgen zur “vielleicht einfachsten und grundlegendsten Operation in Drama und Theater,” deren Bedeutung jedoch versteckt in “plain sight” und deshalb systematisch noch kaum erforscht sei (7). Der hier zu besprechende Band Auftritte: Strategien des In-Erscheinung-Tretens in Künsten und Medien erschien ein halbes Jahr später, herausgegeben von den Theaterwissenschaftler*innen Annemarie Matzke, Ulf Otto und Jens Roselt. Ihre Einleitung (7–16) konstatiert ebenfalls ein Forschungsdefizit, würdigt Auftreten als “entscheidende Ausnahme” (11), erläutert aber nicht, worin sich Auftritte von Auftreten abhebt. (Um ein Konkurrenzunternehmen handelt es sich nicht: Wild und Vogel sind auch hier vertreten, Bettine Menke und Annette Kappeler beliefern ebenfalls beide Bände.) Ein Vergleich der Untertitel lässt vermuten, dass in Auftritte der Untersu- chungsraum des Theaters verlassen wird, doch mit Ausnahme eines Beitrags von Stefan Krankenhagen zum Museum, der Einbeziehung eines Dokumentarfilms bei Stephanie Dieckmann und punktuellen Überlegungen von Gabriele Brandstetter zu Foto und Architektur steht auch hier die Bühne im Mittelpunkt. Zwar wird auch der Zusammenhang mit “Auftritten” im politischen Bereich und deren “Protokollen” beleuchtet, was aber ebenfalls Ansätze von Auftreten weiterführt. Sogar der Aspekt des Auftritts als “figurative Operation” wird aus dem Vorgängerband (7–8) übernommen und nun als “Figuration” gefasst: “Aus einem Auftritt geht eine Figur hervor, weil er die Aufmerksamkeit auf das lenkt, was auftritt: eine Gestalt, die sich von ihrer Umgebung abhebt” (9).
Zumindest terminologisch neu ist jedoch die explizite Einführung der Kategorie Ostentation: “Ein Auftritt setzt weder Darsteller noch Zuschauerinnen voraus, sondern bringt diese erst hervor, indem er zwischen ihnen unterscheidet” (8). Er ist daher “Ausnahmezustand und Gesellungsereignis— grundsätzlich etwas, das im und aus dem Alltag heraus mit fließenden Grenzen entstehen kann und damit potenziell instabil ist… . Im gesellschaftlichen Kontext findet ein Auftritt daher immer auch im Rahmen eines sozial verankerten, institutionell abgesicherten und technisch bedingten Verfahrens statt, das [die] Unwahrscheinlichkeit der Aufmerksamkeit verringert” (9).
- Type
- Chapter
- Information
- The Brecht Yearbook / Das Brecht-Jahrbuch 43 , pp. 314 - 319Publisher: Boydell & BrewerPrint publication year: 2018