Published online by Cambridge University Press: 29 July 2016
In dem Tractatus de legibus et consuetudinibus regni Angliae, der gegen Ende des 12. Jahrhunderts geschrieben wurde und unter dem Namen des damaligen obersten englischen Richters Ranulph de Glanvill bekannt geworden ist, spielt der Begriff der causa debendi bei der Darstellung des Schuldrechts eine beachtenswerte Rolle. Er hat hier eine augenfällig hervortretende technische Bedeutung. Ihm kommt die Funktion des systematischen Oberbegriffs zu, unter dem im 10. Buch des Werkes das materielle Schuldrecht vorgetragen wird.
1 Zuerst gedruckt auf Veranlassung von Sir William Stanfort (London 1554 [wahrscheinlich]; spätere Drucke 1604, 1673, 1780). Ins Englische übersetzt und mit einem Vorwort versehen von John Beames, Translation of Glanville (London 1812; 2. Auflage bearbeitet und mit einem weiteren Vorwort von Beale, J. H., London 1900). Das 10. Buch nach der Ausgabe von 1604 ist abgedruckt bei Harold Dexter Hazeltine, Die Geschichte des englischen Pfandrechts (Untersuchungen zur Deutschen Staats- und Rechtsgeschichte, hersg. von Gierke, v. O., 92; Breslau 1907) 320–330. Die Zitate in diesem Aufsatz beziehen sich auf die mit einem Notenanhang versehene Edition von George Woodbine, E. (New Haven 1932). — Der Tractatus ist die erste Darstellung des englischen Rechts, der wissenschaftlicher Rang zugesprochen werden kann; Einzelheiten und weitere Literaturnachweise bei Heinrich Brunner, ‘The Sources of English Law,’ Select Essays in Anglo-American Legal History II (Boston 1908) 34; Pollock, F. and Maitland, F. W., The History of English Law before the Time of Edward I (2nd ed. Cambridge 1923) I 162–168; Holdsworth, W., A History of English Law II (4th ed. London 1936) 189–192; Th. Plucknett, F. T., A Concise History of the Common Law (5th ed. Boston, 1956) 256f.; derselbe, Early English Legal Literature (Cambridge 1958) 30–41; Potter, H. and Kiralfy, A. K. R., Historical Introduction to English Law and its Institutions (4th ed. London 1958) 281. — Das Werk hat als Manuskript und später im Druck grosse Verbreitung als Elementarlehrbuch gewonnen, ist in der Mitte des 13. Jahrhunderts als Vorlage für den gleichnamigen Tractatus von Henry Bracton benutzt worden und bis zu Blackstone im 18. Jahrhundert Grundlage und Vorbild englischer wissenschaftlicher Rechtsdarstellung geblieben; vgl. dazu Maitland, F. W., ‘Glanvill Revised,’ Collected Papers II (Cambridge 1911) 266–289 (Nachdruck aus Harvard Law Review 6 [1892] 1–20); Richardson, H. G., ‘Glanvill Continued,’ Law Quarterly Review [= LQR] 54 (1938) 381–399; Holdworth, W., Some Makers of English Law (Cambridge 1938) 13.Google Scholar
Die in Schottland angefertigte, nach ihren Anfangsworten Regiam Maiestatem benannte Rechtsdarstellung (ediert in Acts of the Parliaments of Scotland [Record ‘Commission] 1 [1844]; letzte Edition von Lord Cooper [Stair Society 1947]) ist grossenteils eine Abschrift des englischen Tractatus; Näheres bei H. G. Richardson, ‘Roman Law in the Regiam Majestatem,’ Juridical Review 67 (1955) 155–169; ferner Beames, op. cit. xxiv-xxviii; Brunner, Sources 34; Pollock and Maitland, History I 167; Holdsworth, History II 190.
2 Die Daten für die Abfassungszeit, die sich aus dem Incipit und aus lib. 8 cap. 2 und 3 damaligen obersten englischen Richters Ranulph de Glanvill bekannt geworden ist,3 spielt der Begriff der causa debendi bei der Darstellung des Schuldrechts eine beachtenswerte Rolle. Er hat hier eine augenfällig hervortretende technische Bedeutung. Ihm kommt die Funktion des systematischen Oberbegriffs zu, unter dem im 10. Buch des Werkes das materielle Schuldrecht vorgetragen wird. ableiten lassen, deuten auf die Zeit zwischen November 1187 und 5. Juli 1189; Pollock and Maitland, History I 164; Woodbine, ed. cit. 183.Google Scholar
3 Incipit, Das, das sehr alt, aber nicht mit Sicherheit als zur Urfassung des Werkes gehörig zu erweisen ist (Woodbine, loc. cit.), sagt, der Tractatus sei abgefasst worden ‘iustitiae gubernacula tenente … Ranulfo de Glanvilla.’ Die Urheberschaft Glanvill's wurde bereits früh wegen seines in praktischen und nicht in wissenschaftlich-theoretischen Bahnen verlaufenen Lebensweges bezweifelt (vgl. Beames, op. cit. xiii-xvii; Biener bei Savigny, Geschichte des römischen Rechts im Mittelalter IV [2. Ausg. Heidelberg 1850; Neudruck 1956] Anhang xxiv, p. 582); Pollock and Maitland, History I 163–165, erwogen die Autorenschaft von Hubert Walter, Glanvill's Verwandten und Sekretär; und neuerdings haben Southern, R. W. (‘A Note on the Text of “Glanville”,’ English Historical Review [= EHR] 65 [1950] 88f.) sowie Doris Stenton, M. (Pleas before the King or his Justices I [Publications of the Selden Society 67; London 1953] 9f.) die Abfassung durch den ebenfalls unter Glanvill tätigen Geoffrey fitz Peter für möglich gehalten. Vgl. auch Plucknett, Concise History 256. — Entsprechend der auf Roger of Hoveden zurückgehenden, langen Tradition (dazu Biener, loc. cit; Pollock and Maitland I 163 n. 1) und in Übereinstimmung mit der englischen Literatur (vgl. auch Stenton, D. M., op. cit. 10) wird der Tractatus im vorliegenden Aufsatz wenigstens zur Vermeidung umständlicher Umschreibungen bisweilen unter dem Namen Glanvill bezeichnet werden. — Näheres zur Person von Ranulph de Glanvill bei Beames, ed. cit. vii-xiii; Foss, E., A Biographical Dictionary of the Judges of England (London 1870) s.v. ‘Glanville, Ranulph de’; Pollock and Maitland I 162f.; Holdsworth, History II 188f.; Bailey, S. J., ‘The Countess Gundred's Lands,’ Cambridge Law Journal 10 (1950) 84–103; derselbe, ‘Ranulf de Glanvill and his Children,’ ibid. 17 (1957) 163–182.Google Scholar
4 Tractatus lib. 10 cap. 1 (künftig nur mit Buch- und Kapitelnummer zitiert).Google Scholar
5 Dies ist der häufigste technische Ausdruck für Rechtsstreit sowohl im Tractatus (allenthalben, zum Beispiel 1.1–4; 2.9; siehe auch Woodbine, ed. cit. 19) als auch in der sonst überlieferten Praxis des englischen Königsgerichts. Für letzere vgl. Melville Bigelow, M., Placita Anglo-Normannica: Law Cases from William I to Richard I (Boston 1881) allenthalben, zum Beispiel pp. 6–8, 10, 17, 25, 70, 94, 135, 196, 225. Zu dem ebenfalls für Rechtsstreit anzutreffenden Begriff causa siehe unten Noten 293ff.Google Scholar
6 Vgl. auch 1.3. — Der Tractatus beschränkt sich ausdrücklich auf den Vortrag des damals in der curia regis praktizierten Rechts; siehe 1.1–4; 12.23; 14.8. — Inwieweit das bei Glanvill dargestellte materielle Vertragsrecht im Königsgericht tatsächlich angewendet wurde, ist allerdings angesichts der einschränkenden Bemerkungen in lib. 10.8, 18 zweifelhaft; vgl. Pollock and Maitland, History II 197; Yver, J., ‘Recherches sur la forme des contrats en Normandie,’ Travaux de la semaine d'histoire du droit normand, 1923 (Caen 1925) 333. — Näheres zum Verhältnis des Königsgerichts und des von ihm angewendeten Rechts zu den übrigen Gerichten in England im Mittelalter sowie zur Entwicklung der englischen Gerichtsverfassung bei Holdsworth, History I (7th ed. London 1956); Carter, A. T., A History of the English Courts (6th ed. London 1935); Plucknett, , Concise History 83–206.Google Scholar
7 Zum Wesen des breve (= ‘writ’) und zu seiner Bedeutung für die Entwicklung des common law neuerdings eingehend Hans Peter, Actio und Writ (Tübingen 1957) 18–26, 35–43; hier auch sehr reichhaltige Literaturnachweise. Von grundlegender Bedeutung seit kurzem die nach Fertigstellung der vorliegenden Studie erschienene und mir erst während der Drucklegung zugänglich gewordene Arbeit von van Caenegem, R. C., Royal Writs in England from the Conquest to Glanvill (Publications of the Selden Society 77; London 1959) insb. 105–346.Google Scholar
8 10.2. Einzelheiten dazu bei van Caenegem, Writs 254–256.Google Scholar
8 Formularmässige Bezeichnung des vom Antragsteller zu bennenden Schuldners.Google Scholar
10 Formularmässige Bezeichnung des Antragstellers.Google Scholar
11 So Holdsworth, W., Sources and Literature of English Law (Oxford 1925) 20f. Google Scholar
12 Wir sehen hier von der Wendung ‘et unde … deforciat’ ab. Sie deutet auf die enge Beziehung des breve de debito zum breve Praecipe in capite (1.6) hin und ist für die Entwicklung des tatsächlich angewandten common law von grosser Bedeutung; vgl. dafür Maitland, F. W., Equity , also Forms of Action, ed. by Chaytor, A. H. and Whittaker, W. J. (Cambridge 1929; The Forms of Action, Nachdruck 1936) 332; Pollock and Maitland II 173. Für die zu besprechende causa debendi bei Glanvill spielt diese Wendung keine Rolle.Google Scholar
13 10.3.Google Scholar
14 10.3.Google Scholar
15 Vgl. dazu Hazeltine, Geschichte des englischen Pfandrechts (oben Note 1).Google Scholar
16 10.4–12.Google Scholar
17 10.13.Google Scholar
18 10.14–17.Google Scholar
19 10.18.Google Scholar
20 Das Verhältnis des breve zur action vor ihrer im 13. Jahrhundert sichtbar werdenden Verbindung ist bisher, soweit ersichtlich, lediglich von Melville Bigelow, M., History of Procedure in England from the Norman Conquest (Boston 1880; neben kurzen Andeutungen in desselben Placita Anglo-Normannica [Boston 1881] xxviif.) als Frage aufgeworfen und näher untersucht worden. Er kommt in History 147–150, 156–160, 191, 196, allgemein zu dem Ergebnis, dass breve und action anfänglich in keiner formellen Verbindung miteinander standen, sich im Laufe ihrer Entwicklung einander annäherten und zur Zeit von Glanvill erst lose Berührungspunkte miteinander aufweisen, ohne schon zu einer starren Wechselbeziehung gelangt zu sein. Zum breve de debito äussert Bigelow sich nicht näher. Fast die gesamte Literatur (vgl. vor allem die grundlegende Arbeit von Maitland, Equity 314–334) behandelt im wesentlichen nur die nach der Verbindung sich vollziehende Weiterentwicklung. Die Gründe, aus denen im Glanvill'schen Tractatus für das breve de debito in auffallender Sonderstellung eine grössere, ja, unbegrenzt scheinende (arg. 10.3: ‘aut ex alia iusta debendi causa’) Zahl von möglichen Schuldgründen vorgetragen wird — die zudem, soweit sie bei Glanvill dargestellt werden, offensichtlich starke Merkmale römischrechtlicher Struktur aufweisen — bedürften einer gesonderten Untersuchung.Google Scholar
21 10.3.Google Scholar
22 10.13. — Man kann freilich die Kapitelüberschriften als spätere Zutat zum Text verdächtigen; vgl. dazu Southern, loc. cit. (Note 3) 88f. und Richardson, loc. cit. (Note 1) 167, beide mit beachtlichen Argumenten gegen Woodbine (ed. cit. 17f., 185–187), der die von ihm so genannte Beta-Gruppe der Glanvill-Manuskripte, aus denen er auch die Kapitelüberschriften übernimmt, für die ursprünglichere hält. Doch bestätigte selbst bei späterer Zutat ihre Fassung die Bedeutung, die der causa debendi in diesem Aufsatz beigelegt wird. Im übrigen bliebe aber auch dann noch die im Glanvill'sehen Text enthaltene causa commodati. Google Scholar
23 10.18.Google Scholar
24 10.3. Vgl. für den Wortlaut unten bei Note 31.Google Scholar
25 10.13. Vgl. für den Wortlaut oben nach Note 22.Google Scholar
26 10.14. Vgl. für den Wortlaut unten bei Note 35.Google Scholar
27 10,3.Google Scholar
28 10.13.Google Scholar
29 10.14.Google Scholar
30 History II 212, zu und in Note 1, ohne nähere Begründung unter blosser Wiederholung des Wortlauts der in 10.3 enthaltenen, oben bei Note 21 wiedergegebenen Aufzählung; sie sehen hier bereits einen ersten Ausdruck der späteren Entwicklung des englischen Vertragsrechts, die über den Gedanken des quid pro quo zur Lehre von der consideration gelangte. Zu letzterer Näheres bei Walter Becker, G., Gegenopfer und Opferverwehrung (Berlin und Frankfurt a. M. 1958) 17–41, 42–132, mit weiteren Literaturnachweisen.Google Scholar
31 10.3.Google Scholar
32 10.13.Google Scholar
33 10.14.Google Scholar
34 10.14.Google Scholar
35 10.14.Google Scholar
36 10.14.Google Scholar
37 10.14 in fine. Google Scholar
38 Abgedruckt bei Liebermann, F., Die Gesetze der Angelsachsen (3 Bände, Halle 1898–1916; Nachdruck Aalen 1960). Ferner noch wertvoll Schmid, R., Die Gesetze der Angelsachsen: In der Ursprache mit Übersetzung, Erläuterungen und einem antiquarischen Glossar (2. Aufl. Leipzig 1858).Google Scholar
39 Die wichtigsten sind: Liber Quadripartitus (1114); Leges Henrici primi (1114–1118); Instituta Cnuti (1095–1135); Consiliatio Cnuti (ca. 1110–1130); Leges Edwardi Confessoris (1115–1150); alle abgedruckt bei Liebermann I 529ff.; bei demselben, III 308ff., Erläuterungen zu ihnen, auf denen Pollock and Maitland, History I 75–82, und Holdworth, History II4 (1936) 152ff. fussen.Google Scholar
40 Die Leis Willelme (1090–1135), abgedruckt bei Liebermann I 492ff., wurden nach angelsächsischen Vorlagen französisch abgefasst und dann ins Lateinische übersetzt; Einzelheiten bei Liebermann III 284 Nr. 7, 285 Nr. 18.Google Scholar
41 Holdsworth, History II 43.Google Scholar
42 Ibid. 82, 84.Google Scholar
43 Ibid. 81.Google Scholar
44 Vgl. allgemein auch Pollock and Mailand I 57ff.; 104–107; II2 184ff., 193.Google Scholar
45 Vgl. ihre Ausgabe bei Liebermann, Gesetze I; Liebermann I xliii auch zu ihrem schnellen Vergessenwerden ab 1150 aus sprachlichen Gründen.Google Scholar
46 Boston 1881.Google Scholar
47 Vgl. Pollock and Maitland I 165; Stenton, D. M., loc. cit (Note 3).Google Scholar
48 Vgl. Pollock and Maitland I 83f.; Maitland, F. W. and Montague, F. C., A Sketch of English Legal History (7th ed. New York and London 1927) 31f. Die bei Holdsworth, History I (7th ed. London 1956) 36f. erwähnten Namen von damaligen Mitgliedern des Königsgerichts sind fast durchweg normannischen Ursprungs.Google Scholar
49 Vgl. Heinrich Brunner, Geschichte der englischen Rechtsquellen im Grundriss, mit einem Anhang über die normannischen Rechtsquellen (Leipzig 1909) 63–66; Jean Yver, Les contrats dans le très ancien droit normand (XIe-XIIIe siècles) (Domfront 1926) 12–16.Google Scholar
50 Nachweise über gedruckte Sammlungen normannischer Urkunden bei Yver, op. cit. ix f.; siehe auch Packard, ‘The Judicial Organization of Normandy, 1189–1204,’ LQR 40 (1924) 442–444.Google Scholar
51 Nachweise bei Yver, op. cit. 16 Noten 2–6.Google Scholar
52 Die Bezeichnung ist — mit geringer Abweichung und nur für den älteren der beiden Teile — geprägt worden von Heinrich Brunner, Das Anglonormaimische Erbfolgesystem … nebst einem Excurs über die älteren normannischen Coutumes (Leipzig 1869) 64, 75. Unter Übernahme dieser Bezeichnung in der oben im Text genannten Fassung für beide Teile edierte diese in der lateinischen Fassung Ernest-Joseph Tardif, Coutumiers de Normandie (Rouen 1881).Google Scholar
53 Dass der früher als ein Werk angesehene und gedruckte Coutumier in Wirklichkeit aus zwei zu verschiedenen Zeiten verfassten Teilen besteht, ist zuerst von Brunner, Excurs 62–76, erkannt und nachgewiesen worden. Zur Frage der Datierung ibid. 65f.; Tardif, ed. cit. lxv-lxxvii; Génestal, ‘La formation et le développement de la coutume de Normandie,’ Travaux de la semaine d'histoire du droit normand, 1927 (Caen 1928) 37, 44.Google Scholar
54 Vgl. auch Yver, op. cit. 17.Google Scholar
55 Einzelheiten dazu und zur späteren Bedeutung des römischen Rechts in England bei Senior, W., ‘Roman Law in England before Vacarius,’ LQR 46 (1930) 191, 192ff. Vgl. auch die offenbar von Pollock, F. stammende Besprechung, LQR 10 (1894) 284, von Henry Goudy, An Inaugural Lecture on the Fate of the Roman Law North and South of the Tweed; der Besprecher kritisiert intensiv die angeblich romanistischen Tendenzen von Goudy, dessen Veröffentlichung mir nicht zugänglich war, zugunsten eines ‘Germanic view.’Google Scholar
56 Die Identität von Lanfranc mit dem Rechtslehrer in Pavia ist nicht völlig sicher, wie Wigmore, ‘Lanfranc, the Prime Minister of William the Conqueror: Was he once an Italian Professor of Law?’ LQR 58 (1942) 61, 74–78, unter ausführlicher Bezugnahme auf Forschungsergebnisse von Ficker, dargelegt hat.Google Scholar
57 Wigmore, LQR 58 (1942) 61–66; Holdsworth, History II (1936) 147; Tamassia, N., ‘Lanfranco arcivescovo di Canterbury e la scuola Pavese,’ Mélanges Fitting (Montpellier 1908) II 189–201.Google Scholar
58 Zusammenfassende Darstellung seines Lebens und Wirkens bei F. de Zulueta in seiner Edition, The Liber pauperum of Vacarius (The Publications of the Selden Society 44; London 1927), xiii-xxiii; dazu Hazeltine, H. D., ‘Vacarius as Glossator and Teacher,’ LQR 44 (1928) 344–352; Ferrari, , ‘La glossa bolognese in Inghilterra,’ Rivista di storia del diritto italiano 3 (1930) 468ff.; Alberti, A., Scuole italiane e giuristi italiani nello sviluppo storico del diritto inglese (Bologna 1937) 122–132.Google Scholar
59 Näheres zu damaligen Rechtsunterrichtsstätten in England bei St. Kuttner and Rathbone, E., ‘Anglo-Norman Canonists of the Twelfth Century,’ Traditio 7 (1949–1951) 279, 321–327; ferner Holdsworth, History II 177.Google Scholar
60 Vgl. Pollock and Maitland, History I 120; Senior, W., ‘Roman Law MSS. in England,’ LQR 47 (1931) 337; Savigny, Geschichte (oben Note 3) IV 517 Note a; van Caenegem, Writs (oben Note 7) 367–370.Google Scholar
61 II 191. — Die wiedergegebene Betonung von causa stammt von Holdsworth.Google Scholar
62 Ibid. 204. — Betonung von causae durch Holdsworth.Google Scholar
63 Der äussere Plan des Codex stimmt weitgehend mit dem der Digesten überein. In den einzelnen Titeln sind die Konstitutionen aber einfach in der Zeitfolge ihres Erlasses aneinandergereiht. Die Novellen sind lediglich chronologisch geordnet. Diese beiden Teile der Kompilation können deshalb hier zunächst unberücksichtigt bleiben.Google Scholar
64 I. 3.13 pr. Ähnlich Paulus D. 44.7.3 pr.Google Scholar
65 Dass der Begriff der obligatio ursprünglich persönliches ‘Haften’ bezeichnete und später seine Bedeutung sich dem des debitum im römischrechtlichen Sinne als ‘Leistensollen’ annäherte (vgl. Jörs-Kunkel, Römisches Recht [3. Aufl. Berlin-Göttingen-Heidelberg 1949] § 100 [S. 163]; Max Kaser, Das Römische Privatrecht, 1. Abschnitt [München 1955] § 113 I [S. 401], ist eine Erkenntnis, welche die moderne kritische Erforschung der vorjustinianischen römischen Rechtsgeschichte zutage gefördert hat, die aber die im Text wiedergegebene Unterscheidung zwischen dem debitum des englischen Tractatus und der seinem Verfasser aus den Institutionen etwa ersichtlichen Definition der obligatio nicht berührt.Google Scholar
66 I. 3.13.2. — In I. h.t. 1 werden noch weitere Unterscheidungen getroffen, die aber im vorliegenden Zusammenhang nicht weiter interessieren.Google Scholar
67 I. 3.14 pr. Vgl. ferner I. 3.13.2; I. 3.15 pr.; 3.22.1.Google Scholar
68 Siehe etwa I. 3.27 pr.; 3.28 pr.; 4.1 pr.Google Scholar
69 z.B. I. 3.29.1.Google Scholar
70 I. 3.27.6.Google Scholar
71 I. 3.29.1.Google Scholar
72 Die im Codex-titel De obligationibus et actionibus, C. 4.10, chronologisch geordneten Konstitutionen gewähren, wie auch die Novellen, keine Einsichten, von denen zu erwarten wäre, dass sie dem Verfasser des Tractatus den Gedanken der causa debendi vermittelt hätten.Google Scholar
73 D. 44.7.Google Scholar
74 Oben bei Note 66.Google Scholar
75 Capitant, H., De la causa de las obligaciones , übersetzt von Eugenio Tarragato y Contreras (Madrid 1928) 123f. zum Beispiel schliesst auf Grund dieser Stellen, dass causa hier den Rechtsakt bedeute, welcher der Obligation Wirksamkeit verleihe. (Die französische Originalausgabe [Paris 1923; 3. Aufl. 1927) war mir nicht zugänglich.)Google Scholar
76 Vgl. dazu unten nach Note 110.Google Scholar
77 D. h.t. 39.Google Scholar
78 Vgl. oben Noten 63 und 72.Google Scholar
79 D. 12.7. — Der Codex-Titel C. 4.9. in dessen Überschrift unter anderem ebenfalls von der condictio sine causa gesprochen wird, dürfte nicht geeignet gewesen sein, neue Gesichtspunkte zu liefern.Google Scholar
80 Die gleich zu besprechenden Durchbrechungen bilden die nicht leicht zu erkennenden Ausnahmen von diesem Prinzip.Google Scholar
81 D. h.t. 3.Google Scholar
82 C. 4.30.13.Google Scholar
83 Dies stellte nach vielen anderen auch Levy, E., Die Konkurrenz der Aktionen und Personen im klassischen römischen Recht I (Berlin 1918) 80, fest. Mit vollem Recht sagt Berger, A., Encyclopedic Dictionary of Roman Law (Transactions of the American Philosophical Society, New Series 43.2; Philadelphia 1953) s.v. ‘causa’ (S. 382), causa sei ‘one of the vaguest terms of the Roman juristic language.’ Einen plastischen Eindruck davon vermitteln die auf achtundvierzig Spalten ausgebreiteten Nachweise im Vocabularium Jurisprudentiae Romanae, hersg. von Gradenwitz, O., Kuebler, B., Th, E. Schulze I (Berlin 1903) s.v. ‘causa’ (Sp. 651–699). Siehe auch Capitant, H., op. cit. 123f.; ferner V.-A. Georgesco, ‘Essai sur le mot “causa” dans le latin juridique: Étude de philologie juridique,’ Extrait de la Revista clasicǒ 6/7 (1934–1935) (mir nur bekannt durch die Besprechung von Kaden in Zeitschrift der Savigny-Stiftung für Rechtsgeschichte, Rom. Abt. [= SZ(r)] 58 [1938] 307f.); P.-J. Miniconi, Causa et ses dérivés (Paris 1951) 41–56.Google Scholar
84 Kurze Ausführungen dazu, die trotz der besonderen Berücksichtigung des klassischen Rechts weitgehend auch auf die Kompilation zutreffen, bei Wenger, L., Institutes of the Roman Law of Civil Procedure , übersetzt von Otis Harrison Fisk (New York 1940) § 2 ii 1 (13–15); Jörs-Kunkel, op. cit. (Note 65) § 48 (S. 80–82); Kaser, M., op. cit. §55 (196–198).Google Scholar
85 I. 4.6 pr.Google Scholar
86 Bei Noten 74–77.Google Scholar
87 I. 4.6.22. Vgl. auch I. h.t. 3.Google Scholar
88 Das Vocabularium Jur. Rom. I s.v. ‘actionis causa’ (Sp. 118) weist für das Vorkommen dieses Ausdrucks lediglich 5 Digesten- und 2 Gaius-Stellen nach. Sie nennt Levy, E., Konkurrenz I 80, ‘unglaublich seltene Belege.’ Die Auffassung von der prozessrechtssystematischen Unbedeutendheit dieses Ausdrucks wird dadurch bestätigt, dass er zum Beispiel bei Wenger, L., Civil Procedure § 17 zu Noten 48–75 (187–190), nur als Hilfsmittel zur Bestimmung des Begriffs der eadem res im Rahmen der Ausschlusswirkung der Litiskontestation, also in recht untergeordnetem Zusammenhang, in Betracht gezogen wird.Google Scholar
89 Vgl. allgemein D. 44.7.25 pr.; ferner D. 12.1.9 pr. und 1, 12, 14.Google Scholar
90 D. 12.1.Google Scholar
91 D. h.t. 9 pr.Google Scholar
92 D. h.t. 12 und 14.Google Scholar
93 D. h.t. 15.Google Scholar
94 D. 15.1.49.2.Google Scholar
95 Die Formulierung in den Klammern entstammt nicht den Institutionen. Vgl. auch D. 41.1.36: ‘causa dandi atque accipiendi.’Google Scholar
96 Vgl. I. 2.1 pr., 35, 41; I. 4.6.4; D. 44.2.11, 14.Google Scholar
97 Vgl. D. 44.2.14.2.Google Scholar
98 D. 44.7.51.Google Scholar
99 Krüger, Bereits P., Geschichte der Quellen und Litteratur des Römischen Rechts (2. Aufl. München-Leipzig 1912) 392, bemerkte, dass es keinem einzelnen Benutzer des Corpus iuris möglich sein dürfte, seine Stoffülle zu bewältigen und zu beherrschen. Damit stimmt die Beobachtung von Genzmer, E., ‘Kritische Studien zur Mediaevistik I,’ SZ(r) 61 (1941) 276, 317f., überein, dass unmittelbar nach dem Corpus iuris, besonders nach den Pandekten, keine Zeit Recht gesprochen, sondern sich stets eines seinen Inhalt vermittelnden Werkes bedient habe.Google Scholar
100 Hierauf hat erst kürzlich mit Nachdruck aufmerksam gemacht A.Söllner, Die causa im Kondiktionen- und Vertragsrecht des Mittelalters bei den Glossatoren, Kommentatoren und Kanonisten (Frankfurter Diss. 1958) 12–23; unter demselben Titel in überarbeiteter Fassung auch abgedruckt in SZ(r) 77 (1960) 182–269.Google Scholar
101 Vgl. etwa Aristoteles, Metaphysik (übersetzt von Rolfes, E., 3. Auflage, Leipzig 1928) I 3; dazu Anmerkung 8 von Rolfes, S. 167. Einen zusammenfassenden Überblick über die Ausführungen zu dieser Lehre in den Werken von Aristoteles gibt Laun, R., Der Satz vom Grunde (Tübingen 1942) 61–64.Google Scholar
102 Seckel, E. (hrsg. von Genzmer, E.), ‘Die Quaestiones Vindobonenses des Johannes Bassianus,’ SZ(r) 55 (1935) 338–344, q. 4 (betrifft Rückfall des Eigentums an den Schenker). Etwas weniger formelhaft die in SZ ibid. 343 Note 3 zitierte, hinter Azos Summen (ed. Lugd, . 1550 Bl. 289b-290a) gedruckte anonyme Quaestio ‘Titus Seio …’ Nr. 4: ‘… cum sublata causa tollitur effectue’ (betrifft offenbar den Rückfall eines als Lehen gegebenen Grundstücks); Petrus Blesensis, Speculum iuris canonici, hersg. von Th. Reimarus, A. (Berlin 1837) c. 52: ‘Cessante causa cessat, quod ex causa est introductum’ (betrifft Ausserkrafttreten eines Gesetzes). Für den Gebrauch der Formel ‘remota ergo caussa removetur effectus’ durch Irnerius, Jacobus und Martinus vgl. in Dissensiones Dominorum, hersg. Haenel, v. G. (Lipsiae 1839): Hugolinus § 377; Vetus collectio § 38; Rogerius § 9. — Vgl. zur kanonistischen Wurzel dieses Gedankens Krause, H., ‘Cessante causa cessat lex,’ SZ(k) 77 (1960) 82–86; seine Annahme (85, 86f.), erst Innozenz III. habe die Formel ‘cessante causa cessat effectus’ geprägt, übersieht die vorausgehenden Glossatoren und insbesondere die Bemerkung von Joh. Bassianus, dieser Satz, den er ‘allegiere,’ sei ein ‘generale.’Google Scholar
103 Teiledition durch Ch Wenck, C. F., Magister Vacarius (Lipsiae 1820). Nun vollständig herausgegeben mit kritischem Apparat von F. de Zulueta (oben Note 58).Google Scholar
104 de Zulueta, op. cit. xviii.Google Scholar
105 ‘Eine Summa Institutionum des Irnerius?’ SZ(r) 36 (1915) 391–424.Google Scholar
106 Als Summa Institutionum des Wernerius, mit Glossen von Martinus, Bulgarus, Albericus und anderen, in Bibliotheca iuridica medii aevi I, Additiones (2. Aufl. Bononiae 1914) 1–208 (in manchen Exemplaren mit durchgehender Paginierung: 269–476).Google Scholar
107 Vgl. die Übersicht über den Stand der Meinungen unter reichen Literaturangaben bei Kantorowicz, H., Studies in the Glossators of the Roman Law : Newly Discovered Writings of the Twelfth Century (Cambridge 1938) 66f. — Da die weiteren Ausführungen zeigen werden, dass von der Zuordnung dieser und der anderen weiter unten genannten Glossatorenschriften zu bestimmten Autoren für die in der vorliegenden Arbeit untersuchte Frage nichts abhängt, besteht kein Anlass, zu diesen Problemen eingehender Stellung zu nehmen. Als Frucht der besonderen Fragestellung dieser Arbeit ergibt sich aus den weiteren Ausführungen im Text die Erkenntnis, dass die unter den Glossatoren seltene causa-Terminologie im Glanvill'schen Sinne sich gesammelt in der Institutionensumme nebst dem auf die bezogenen Erläuterungswerk aus der Martinusschule findet; insofern vereinigen diese Schriften in sich Gedankengänge aus dem sogenannten Compendium iuris (unten § 12, bei Note 115ff.) sowie aus den Questiones de iuris subtilitatibus (unten bei Note 120ff.) einerseits, und andererseits aus den sogenannten ‘Tituli qui in Epitomes (Exactis regibus) editionibus post VIII § 25 inveniuntur’ (unten bei Note 124) und der Glosse zu den Exceptiones legum Romanorum des Petrus (unten bei Note 125). Diese Beobachtung mag geeignet sein, einen neuen Gesichtspunkt zur Lösung der einschlägigen Interdependenzprobleme beizutragen.Google Scholar
108 Erinnert sei an die pacta vestita, die den in D. 2.14.7.4 Vorgefundenen pacta nuda an die Seite gestellt wurden.Google Scholar
109 Auch dieses Bild ist sehr häufig; vgl. die sogenannte Summa Trecensis, hersg. von Fitting, H. als Summa Codicis des Irnerius (Berlin 1894) 4.10 n. 1; Placentinus, Summa Institutionum (Moguntiae 1536) 4.6 (148) (vgl. für ihn jedoch auch unten Note 226); endlich noch die bereits nach dem Glanvill'schen Tractatus liegende Summa Institutionum von Azo (Ed. Venetiis, 1681) 3.13.Google Scholar
110 Vgl. dazu oben § 7 bei Note 75. — Dass die Quellenstellen vom Autor nicht zitiert werden, darf angesichts seiner sich eng an deren Wortlaut anlehnenden Ausführungen und der guten Quellenkenntnis der Glossatoren nicht darüber hinwegtäuschen, dass er sie dauernd im Auge hat.Google Scholar
111 ‘… alii, quod melius videtur, dicunt quod quedam ex contractu, quedam ex quasi contractu, quedam ex maleficio, quedam ex quasi maleficio, quedam etiam ex variis figuris causarum, idest …’ — Eine ähnliche Trennung macht Placentinus, Summa De actionum varietatibus, hersg. von Wahrmund, L., Quellen zur Geschichte des römisch-kanonischen Prozesses im Mittelalter 4.3 (Innsbruck 1925) tit. 6 (S. 12f.), der unter Zitierung von lediglich D. 44.7.1 pr. die in I. 3.13.2 aufgeführten vier Entstehungsgründe für obligationes als für actiones geltend aufzählt, ihnen die variae figurae causarum anfügt und fortfährt: ‘Variae figurae fortassis sunt pacta in continenti adhibita vel dices, propter condictionem furtivam id dictum esse.’ Erst die in D. 12.1.9 enthaltene Erwähnung des Begriffs causa als Entstehungsgrund für die condictio certi veranlasst ihn, die vier in I. 3.13.2 bezeichneten Entstehungsgründe für obligationes jeweils als causa für die Entstehung der condictio certi anzugeben: tit. 30 (S. 46); vgl. auch unten II § 6. Auch in der Vetus Collectio der Dissensiones Dominorum, ed. Haenel § 41 (S. 28), wird anlässlich eines Streites zwischen Martinus, Jacobus und alii über den Entstehungsgrund der condictio furtiva zwischen maleficium und den variae caussarum figurae unterschieden,Google Scholar
112 Vgl. zu dieser Beobachtung für die Methode der Glossatoren schon Coing, H., Besprechung von Alberti, Obbligazioni solidali, in SZ(r) 58 (1938) 411; neuerdings auch Calasso, F., Il negozio giuridico (2a ed. Milano, 1959) 217. Ausführlich zum Wesen der Glosse Calasso, F., Medio evo del diritto, I: Le fonti (Milano 1954) 528–531.Google Scholar
113 Er nennt sie Glossen; Kantorowicz, Studies 87 n. 12, spricht von ‘Notes’; Meijers, ‘Sommes, lectures et commentaires (1100 à 1250),’ Atti Bologna I (Pavia 1934) 434ff. hält sie für eine lectura. Google Scholar
114 ed. Palmieri 106 Note c, 107 Note g. Google Scholar
114a Ibid. Note a. Google Scholar
115 Hersg. von Fitting, H. in Juristische Schriften des früheren Mittelalters (Halle 1876) als ‘Codice Haenelii quae continentur IV,’ 134–145. Dazu Kantorowicz, Studies 34f.Google Scholar
116 § 31.Google Scholar
117 § 32.Google Scholar
118 § 33.Google Scholar
119 Dieselbe Terminologie in derselben Schrift auch in §§ 17–19.Google Scholar
120 Hersg. als von Irnerius stammend von Fitting, H. (Berlin 1894) 51–88. Kantorowicz Studies 190–205, hält Placentinus für den Urheber. Neuere Literatur zur Kontroverse bei Ch. Lefebvre, s.v. ‘Piacentin,’ DDG 7 (fasc. 37; 1958) 3, 4–5. Neuausgabe von Zanetti, G. (Biblioteca di Studi superiori 16; Firenze 1958).Google Scholar
121 Hierbei macht sich eine beginnende Generalisierung der in D. 2.14.7 pr.-4 enthaltenen Vertragslehre (vgl. oben § 7, letzter Absatz) bemerkbar, ohne dass aber deren causa-Begriff in dem hier interessierenden Zusammenhang von sichtbarer Bedeutung wird.Google Scholar
122 c. 38 § 9.Google Scholar
123 c. 38 § 10 in fin. (Vgl. den unten Note 134 wiedergegebenen Wortlaut); § 13 in fin.: … (zwischen der obligatio ex contractu und der ex maleficio) ‘interest, quod in maleficio sola res, id est maleficium, intervenit quod causam prestet obligationi, in contractu nunc rei interventus adiuuat pactionem, nunc …’ Vgl. den dem vorstehenden Zitat ähnlichen Gedankengang in der Epitome Exactis regibus, hersg. von Max Conrat (Berlin 1884) c. 7 § 3: ‘res … possit suo interventu perfectam reddere causam obligandi, ut in mutui datione.’Google Scholar
124 Epitome Exact. reg. Appendix I (Conrat 151–159) § 54.Google Scholar
125 In der Ausgabe von Fitting, H., Glosse zu den Exceptiones legum Romanorum (Halle 1874) gl. Nr. 325 = gl. Nr. 387 zu Petr. 4.38 in der Ausgabe von Carlo Guido Mor, Exceptiones legum Romanorum (Orbis Romanus, Bibliotheca di testi medievali 10: Scritti giuridici preirneriani II; Milano 1938) 191.Google Scholar
126 Der Gedanke an sich, ohne dass das Wort causa gebraucht wird, findet sich ausserdem noch im Libellus de verbis legalibus, hersg. von Fitting, H., Juristische Schriften 181–205 (c. 6), und in dem als ‘Pars Summae legum’ von Carl Gross (Incerti Auctoris Ordo judiciarius [Innsbruck 1870] 159–250: ‘Pars secunda’) herausgegebenen Traktat über Aktionen und Obligationen, c. 1 § 13 (167f.).Google Scholar
127 Bei Note 112.Google Scholar
128 Die am Wortlaut des Einzelfragments haftende Methode der frühen Glossatoren führt also schon bei diesen zu der von Coing, H. (‘Die Anwendung des Corpus juris in den Consilien des Bartolus,’ L'Europa e il diritto romano: Studi in memoria di Paolo Koschaker [Milano 1954] I 73 Note 2) für die Kommentatoren gemachten Beobachtung, dass die allgemeinen Lehren eine in sich abgeschlossene Sonderbehandlung erfahren.Google Scholar
129 a. Schriften, in denen das Schuldrecht systematisch dargestellt wird: Summa Perusina, als ‘Adnotationes Codicis Domini Justiniani’ hersg. von Patetta, F. in Bullettino dell’ Istituto di Diritto Romano 12 (1900). — Summa Codicis Trecensis (s. oben Note 109). — Rogerii Summa Codicis, hersg. von Palmieri in Bibliotheca iuridica medii aevi I (2. Aufl. Bononiae 1914) 44–233. — Abbreviatio Codicis, hersg. von Palmieri ibid. I, Additiones 511–555 — Pars Summae legum (oben Note 126). — Placentinus, Summa De actionum varietatibus (oben Note 111). — Placentinus, Summa Institutionum (Lugduni 1536). — Placentinus, Summa Codicis (Moguntiae: Ivo Schoeffer 1536 mense Martio). — Summa Vindocinensis: aus dem handschriftlichen Nachlass von Emil Seckel hersg. von Erich Genzmer (Abh. Akad. Berlin 1939 Nr. 3). — Ashburnhamer Rechtsbuch, hersg. von Carlo Guido Mor, in Scritti giuridici preirneriani I (Orbis Romanus; Milano 1935) 21–79. — Tübinger Rechtsbuch, hersg. ibid. 133–233. — Grazer Rechtsbuch, hersg. ibid. 263–300. — Exceptiones legum Romanorum des Petrus, hersg. von Savigny, Geschichte II (2. Ausg. Heidelberg 1834) 321–428, Anhang Ia, und von Mor, Scritti II (1938) 47–203. — Epitome Exactis regibus (oben Note 123). — Corpus legum sive Brachylogus juris civilis, hersg. von Eduard Böcking (Berolini 1829). — Lo Codi: in der lateinischen Übersetzung des Ricardus Pisanus hersg. von Fitting, H. (Halle 1906). — Libellus de verbis legalibus (oben Note 126). — De aequitate, hersg. Fitting, v. H., in Questiones de iuris subtilitatibus (Berlin 1894) 88–92.Google Scholar
b. Schriften, die das Schuldrecht nicht systematisch darstellen, in denen jedoch zum Gebrauch einer etwa üblich gewesenen systemtragenden causa-Terminologie Gelegenheit gewesen wäre; Formularium Tabellionum cum glossis et additionibus saeculi XIII ineuntis, als Schrift des Irnerius hersg. von Palmieri, Bibl. iurid. I 9–45.— Questiones dominorum Bononiensium: Collectio Parisiensis, hersg. von Palmieri, ibid. 235–266, und Collectio Gratianopolitana, ibid. Additiones, 477–510 .— Dissensiones Dominorum (oben Note 102).— Distinctiones Glossatorum, hersg. von Emil Seckel in Festschrift für F. von Martitz (Berlin 1911) 277–436. — Glossen verschiedener Juristen, abgedruckt bei Savigny, Geschichte IV (2. Ausg. 1850) Anhang ii-xxi, 458–565). — Opuscula verschiedener Juristen, abgedruckt bei H. Kantorowicz, Studies 229–305.
130 Die Edition des Werkes von de Zulueta enthält ein nicht überwindbares, aber wohl hier nicht ins Gewicht fallendes Unsicherheitsmoment. Denn abgedruckt ist nicht der Text selbst, sondern, da der Text sachlich ganz aus Exzerpten aus Digesten und Codex besteht, nur die Angaben der von Vacarius exzerpierten Fundstellen. Dabei wollte de Zulueta (vgl. xli) die von Vacarius vorgenommenen Variierungen des Justinianischen Wortlauts zwar nach Möglichkeit (und, wo sie ihm wichtig erscheinen, überall) kenntlich machen, nicht aber jede kleinere Auslassung.Google Scholar
131 Zur äusseren Ordnung des Werkes in den Handschriften vgl. de Zulueta, ed. cit. xxx-xxxviii; für die Druckanordnung in der Edition ibid. xl-xliii.Google Scholar
132 Lib. paup. 4.12.Google Scholar
133 Und zwar auch nur im MS V = MS F. 24 der Kathedralbibliothek Worcester (zur Bezeichnung der MSS vgl. de Zulueta clii), das aber das dem Original nächststehende sein dürfte (de Zulueta xxxvii).Google Scholar
184 4.1, gl. ad D. 18 pr. (iii). — Vgl. auch die Epitome Exactis reg. c. 9 §§ 8,9: ‘Sunt … actiones … ut … Publiciane que ex diversis causis conpetunt… . Publiciana datur ei qui ex iusta causa … rem … nactus … eius rei possessionem casu amittit.’ Noch deutlicher Questiones de iuris subtilitatibus c. 38 § 10, wo bei der Erläuterung der Unterschiede zwischen actio in rem und actio in personam ausgeführt wird: ‘dominium enim multis quidem uariisque uenit ex causis, ipsum tamen unius modi est et uniforme, quare et actio eo nomine prodita stat in uno nomine. obligatio autem sic ex diversis nascitur causis, ut ipsa quoque multiplicem formam ducat, unde et actiones multis differentiis distinctas nominibus diversis uocitatas ex se gignit.’ — Über den Zusammenhang zwischen der oben wiedergegebenen Bemerkung des Vacarius und seiner grundsätzlichen Stellungnahme zu der berühmten Antinomie zwischen den erwähnten Ulpian- und Julian-Stellen informiert gut Fuchs, G., Iusta causa traditionis in der romanistischen Wissenschaft (Basel 1952) 36–38.Google Scholar
135 Die von den mittelalterlichen Juristen — vor allem auf Grund der im Text nachfolgend zu besprechenden Fragmente — entwickelte Lehre von der causa als Wirksamkeitserfordernis von Verträgen, insbesondere von pactum, stipulatio und scriptura, ist Gegenstand einer grösseren Zahl monographischer Arbeiten geworden, nachdem zunächst Esmein, A., ‘Études sur les contrats dans le très-ancien droit français,’ Nouvelle Révue historique de droit français et étranger 5 (1881) 40–43 (Buchausgabe Paris 1883, S. 64–67), und Ed. Meynial, ‘Des renonciations au moyen âge et dans notre ancien droit,’ ibid. 24 (1900) 130 Note 2, beiläufig auf sie hingewiesen hatten. Zu nennen sind insbesondere: Capitant, H., De la cause des obligations (s. oben Note 75); Spies, F., De l'observation des simples conventions en droit canonique (Paris 1928); Chevrier, G., Essai sur l'histoire de la cause dans les obligations (Paris 1929); Derselbe s.v. ‘Cause dans les contrats,’ Dictionnaire de Droit canonique 3 (1942) 1–10; Roussier, J., Le fondement de l'obligation contractuelle dans le droit classique de l’église (Paris 1933); Meyers, E. M., ‘Les théories médiévales concernant la cause de la stipulation et la cause de la donation,’ Tijdschrift voor Rechtsgeschiedenis 14 (1935) 365–397; A. Söllner, Die causa … (oben Note 100); Dilcher, H., ‘Der Typenzwang im mittelalterlichen Vertragsrecht,’ SZ(r) 77 (1960) 270–303. Vgl. auch Calasso, Negozio giuridico (oben Note 112) 241–283, der (263 Note 1) noch folgende zwei mir nicht zugänglich gewesene Arbeiten erwähnt: Roberti, ‘L'influenza cristiana nello svolgimento storico dei patti nudi,’ in Cristianesimo e diritto romano (Milano 1935); Fedele, ‘Considerazioni sull’ efficacia dei patti nudi nel diritto canonico,’ in Annali dell’ Università di Macerata 11 (1937).Google Scholar
136 ed. Fitting, 7.10.Google Scholar
137 ed, Palmieri 2.3.3, 19.Google Scholar
138 2.5, gl. ad D. 7.2; erwähnt ist nur die datio. Google Scholar
139 ed. Conrat c. 7 § 3; schärfer c. 9 § 35.Google Scholar
140 Eingehende Darstellung der späteren Entwicklung bei Söllner, op. cit. 87–126.Google Scholar
141 2.3.8.Google Scholar
142 2.3.11. Vgl. auch Questiones de iuris subt. 7.10; Liber pauperum 2.5, gl. ad D. 7 pr. und ad D. 7.1.Google Scholar
143 Für die bei den Glossatoren vorhandenen Ansätze der Entwicklung der condictio sine causa zur allgemeinen Bereicherungsklage Näheres bei Söllner, op. cit. 28–35. — Das Kondiktionenrecht wird nicht weiterverfolgt, weil in seinem Rahmen sich eine causa-Lehre, wie sie bei Glanvill dem Vertragsrecht zugrunde liegt, nicht entwickelt hat.Google Scholar
144 Dies ist immer wieder und — wie die Fragestellung der vorliegenden Arbeit erneut bestätigt — mit Recht hervorgehoben worden; vgl. z.B. Meyers, E. M., op. cit. 378. Anlass des Harmonisierungsstrebens dürfte ausser der dem Mittelalter eigenen scholastischen Wissenschaftsmethode auch die, trotz der Unübersichtlichkeit der Kompilation von Justinian (const. Tanta pr. und § 15) behauptete Widerspruchslosigkeit der Kodifikation gewesen sein; vgl. Genzmer, E., ‘Die Justinianische Kodifikation und die Glossatoren,’ Atti del Congresso internazionale di diritto romano, Bologna I (Pavia 1934) 353f., 381–384.Google Scholar
145 Gl. causa zu D. 2.14.7.4: ‘Et ideo glossa Martini qui dicit etiam si stipulatio intercessit non tenere, reprobatur …’Google Scholar
146 8.33.7; vgl. auch Questiones de iuris subt. 7.10 in fin.Google Scholar
147 Sum. Cod. 2.3 (41). Vgl. auch De actionum varietatibus c. 46 (ed. Wahrmund, 65).Google Scholar
148 Incerti auct. Ordo iud. ed. Gross, (s. oben Note 126) ‘Pars secunda’ c. 8 § 3.Google Scholar
149 Hierauf hat mit besonderem Nachdruck Meyers, op. cit. (Note 135) 395f. aufmerksam gemacht und sprachlich treffend den die causa bildenden contractus als ‘convention fondamentale’ von der stipulatio oder scriptura als ‘contrat auxiliaire’ unterschieden.Google Scholar
150 4.36, gl. ad D. 21.1 (i).Google Scholar
151 D. 16.3.21.1.Google Scholar
152 Die Orthographie ist hier wie in allen anderen im Rahmen dieser Arbeit zitierten mittelalterlichen Quellen aus deren gedruckten Ausgaben unverändert übernommen.Google Scholar
153 Das in der gl. ad D.2.1 (ii) ‘in creditum ire’ zum Titel 4.1 (De rebus creditis si certum petatur et de condictione) wiederholt gebrauchte Wort causa hat nie die für Glanvill untersuchte Bedeutung.Google Scholar
154 Oben bei Note 134.Google Scholar
155 Vgl. Questiones 7.2 gegenüber D. 46.3.1; 9.1; in C. 8.42.1, 13 werden im gleichen Zusammenhang sogar contractus, mandatum und causa des debere miteinander in Parallele gesetzt.Google Scholar
156 Tit. 24.Google Scholar
157 §§ 8, 9, 13.Google Scholar
158 ed. Conrat c. 9 § 24.Google Scholar
159 ed. Palmieri, 3.27.5.Google Scholar
160 Ebenso ist das Bild, das schon die Lex romana canonice compta, hersg. v. Carlo Guido Mor (Pavia 1927) bietet.Google Scholar
161 Vgl. etwa Summa Parisiensis, hersg. von McLaughlin, T. P. (Toronto 1952); Summa Magistri Rolandi und Incerti auctoris quaestiones, beide hersg. von Thaner, F. (Innsbruck 1874); die Summen des Paucapalea, hersg. von von Schulte, J. F. (Giessen 1890); des Rufinus, hersg. von Singer, H. (Paderborn 1902); des Stephanus Tornacensis, teilweise hersg. von Schulte (Giessen 1891). — Ebenso wenig finden sich einschlägige Fortschritte bei Petrus Blesensis, Speculum juris canonici, hersg. v. Th. Reimarus, A. (Berlin 1837).Google Scholar
162 Näheres bei Ae. Friedberg, Quinque compilationes antiquae (Leipzig 1882; Nachdruck Graz 1956) vi; Kuttner, S., Repertorium der Kanonistik (1140–1234) (Studi e Testi 71; Città del Vaticano 1937) 322.Google Scholar
163 Oben Note 2.Google Scholar
164 Zur Datierung von Schulte, J. F., Die Geschichte der Quellen und Literatur des canonischen Rechts I (Stuttgart 1875) 181; Kuttner, op. cit. 389.Google Scholar
165 Papiensis, Bernardus, Summa decretalium , hersg. von Th, E. A. Laspeyres (Ratisbonae 1860; Nachdruck Graz 1956).Google Scholar
166 Auf die oben Noten 106ff., 129 aufgeführten Schriften sei besonders hingewiesen.Google Scholar
167 Vgl. oben bei Note 61.Google Scholar
168 Vgl. oben bei Note 21.Google Scholar
169 10.3.Google Scholar
170 Vgl. 10.2; ferner oben bei Note 12.Google Scholar
171 Vgl. zum Beispiel 2.1, 3, 5, 6; 3.8; 5.4; auch Woodbine, ed. cit. 18.Google Scholar
172 Näheres unten bei und in Noten 315, 321.Google Scholar
173 12.24.Google Scholar
174 12.24.Google Scholar
175 Zu diesen Bestandteilen vgl. 2.3; 4.6; 6.8. Siehe auch Bigelow, History (oben Note 20) 254; derselbe, Piaci ta xxvii; Plucknett, Concise History (oben Note 1) 408.Google Scholar
176 Dahin geht auch die Definition in D. 50.16.178.2.Google Scholar
177 Siehe auch L. de Sarlo, ‘Saggio sulla dottrina della causa petendi nel diritto romano,’ Bullettino dell’ Istituto di diritto romano 51/52 (1948) 131, 133–135.Google Scholar
178 Vgl. oben bei Noten 84–93.Google Scholar
179 Zum Beispiel D. 12.1.9 pr.; 34.4.31 pr.; 34.3.28.14 und 31 pr.; 36.1.60 pr.; 17.1.34 pr.; 13.3.1.1.Google Scholar
180 D. 44.2.14 pr.Google Scholar
181 Zum Beispiel D. 31.34.7. 182 Vgl. die Listen bei de Sarlo, op. cit. 118, 144; speziell für den Gebrauch von actio dabei Levy, Konkurrenz (oben Note 83) I 83f.Google Scholar
183 De Sarlo will in seinem oben zitierten Aufsatz die unter anderen von Levy, Konkurrenz I 80, beklagte ‘unglaubliche Seltenheit von Belegen’ für den Begriff causa actionis dadurch überwinden, dass er die Quellenstellen, in denen der Gedanke der causa für die petitio oder das petere zutage tritt, in die Betrachtung miteinbezieht. Dabei vermittelt er aber ein völlig falsches Bild von der Terminologie, in der dieser Gedanke in den Quellen tatsächlich wiedergegeben ist. Nachdem er in seiner ersten Fussnote (S. 99 Note 1) den Ausdruck ‘causa petendi’ zunächst als von ihm gewählte Arbeitsbezeichnung für seinen Forschungsgegenstand kennzeichnet, erweckt er schon hier anschliessend den Anschein, dass dieser Ausdruck der Sprache der römischen Juristen und Kaiser angehöre. Später spricht er vom ‘ampio uso della espressione “petendi causa”’ (116 Note 30 a.E.) und sagt von letzterer, diese sei ‘l'espressione comunemente adoperata nei testi’ (116 oben) und ‘l'espressione usuale’ (118 oben). Eine teilweise Überprüfung der von de Sarlo (116 Note 30) — nur den Buchtiteln nach — angeführten Auskunftstellen hat indessen folgendes Ergebnis gehabt: Vocabularium Institutionum Justiniani Augusti, hersg. von Ambrosino, R. (Mediolani 1942) 199f., Stichwörter petendi und petitionis causa: kein Nachweis; Vocabularium Jurisprudentiae Romanae (oben Note 83) 1 654, 655, Stichwörter causa petendi und petitionis: D. 44.2.14 pr.: ‘causa petendi’ (die Stichwörter petere und petitio sind noch nicht gedruckt); Vocabularium Codicis Justiniani, hersg. von Mayr, R., I (Pragae 1923) 591, 593, Stichwörter causa petitionis und petendi: kein Nachweis; Sp. 1821, 1822: petendi und petitionis causa: kein Nachweis. Eine Überprüfung des die Stichwörter nur im Nominativ und ohne typische Wortverbindungen aufführenden Index zum Codex Theodosianus sowie im Ergänzungsindex zu ius und leges schien angesichts des vorstehenden äusserst mageren Prüfungsergebnisses die Mühe nicht zu lohnen, zumal de Sarlo dem Leser nach der Liste der Nachschlagebücher ausdrücklich zusichert (116 Note 30 a.E.): ‘Del resto, nel corso del presente lavoro, si avrà agio di costatare l'ampio uso della espressione “petendi causa”.’ Da eine Überprüfung seiner Arbeit darin jedoch keinen einzigen weiteren Quellenbeleg für den Ausdruck petendi causa oder petitionis causa finden liess, bleibt nur der Schluss, dass de Sarlo selbst in den von ihm aufgeführten Nachschlagebüchern auch unter den von mir nicht nachgeschlagenen Stichwörtern keine nennenswerten Nachweise für seine Behauptungen vom Gebrauch dieses Ausdrucks angetroffen hat. — Auf die äusserste Seltenheit des Ausdrucks causa petendi weist ebenfalls der Umstand hin, dass bereits Levy, op. cit. 78, ihn unter Nennung von D. 44.2.14 pr. kurz erwähnt, aber offenbar für unergiebig betrachtet und weiterhin völlig übergeht; Levy beschäftigt sich danach nur noch mit dem von ihm — S. 78 auch drucktechnisch — mit causa petendi in Parallele gesetzten Ausdruck causa (proxima) actionis. Dass diese Wendung ebenfalls nicht ein die Prozessrechtssystematik der Quellen tragender Fachausdruck ist, wurde oben ausgeführt (s. bei Note 88).Google Scholar
184 Das ist bereits oben nach Note 97 ausgeführt worden.Google Scholar
185 Collinet, P., La procédure par libelle (Paris 1932) 8; Steinwenter, A., ‘Das Verfahren sine scriptis im justinianischen Prozessrechte,’ SZ(r) 76 (1959) 306f.Google Scholar
186 Die gesamte Arbeit von Collinet, welche die Quellenstellen, auf die sie sich stützt, jeweils vorbildlich deutlich hervortreten lässt, legt von diesen Mängeln ein beredtes Zeugnis ab.Google Scholar
187 Insbesondere zum Codex-Titel 2.1. Vgl. dazu die Summa Trecensis und die Summa Codicis von Rogerius.Google Scholar
188 Die benutzten Druckausgaben dieser Quellen sind oben Note 129 angegeben. — Die bekannte Sonderstellung dieser in Frankreich lokalisierten Schriftengruppe gegenüber der Bologneser Schule (Näheres unter Literaturangaben zusammengefasst bei, Genzmer, E., Die justinianische Kodifikation und die Glossatoren [oben Note 144] 377–380) macht sich also auch hier deutlich bemerkbar.Google Scholar
189 Brachyl. 4.2–17.Google Scholar
190 Über den starken Einfluss rhetorischer Argumentationselemente im Brachylogus vgl. Steinwenter, A., ‘Rhetorik und römischer Zivilprozess,’ SZ(r) 65 (1947) 104f. Google Scholar
191 Auf dieses Am-Wort-Haften der Glossatoren, das auch im Rahmen dieser Arbeit schon wiederholt hervorgehoben wurde, haben hinsichtlich der Bezeichnung der Ordines aufmerksam gemacht: Gross, C., Incerti auctoris ordo judiciarius 7, 9, und von Bethmann-Hollweg, M. A., Der germanisch-romanische Civil prozess im Mittelalter III 1 (Bonn 1874; Nachdruck Aalen 1959) 90 Note 1.Google Scholar
192 Vgl. Wenger, L., Institutes of the Roman Law of Civil Procedure § 26 Note 19 (276).Google Scholar
193 Der von Kunstmann, F., in Kritische Überschau der deutschen Gesetzgebung und Rechtswissenschaft 2 (1854) 17–29, als ältester edierte Ordo judiciarius erwähnt die editio actionis zum Beispiel noch nicht.Google Scholar
194 Ausführungen dazu und für die über das 12. Jahrhundert hinausgehende Entwicklung bei Saivioli, G., Storia della procedura civile e criminale (Storia del diritto italiano, hersg. v. del Giudice, 3.2; Milano 1927) 212f. 242–250.Google Scholar
195 Näheres bei Roussier, Fondement de l'obligation contractuelle (oben Note 135) 101–103.Google Scholar
196 Zitiert in den Dissensiones Dominorum, ed. Haenel, , Hugolinus § 89 (328).Google Scholar
197 Bibl. iurid. I; vgl. etwa 238 N. 9; 241 N. 26; 246 N. 55; 484 N. 27; 488 N. 56, 57; 494 N. 92.Google Scholar
198 ed. Conrat c. 9 § 1.Google Scholar
199 4.20 (ed. Böcking 158f.).Google Scholar
200 4.20 (ed. Fitting 85).Google Scholar
201 Vgl. 4.9 § 3.Google Scholar
202 So etwa in den von Kunstmann (oben Note 193), von Gross (Note 126) und von Schulte, von J. F., ‘Der Ordo iudiciarius des Codex Bambergensis,’ Sb. Akad. Wien 70 (1872) 289–326, herausgegebenen Ordines.Google Scholar
203 Näheres zu Entwicklung und Überlieferung der die Aktionen zum Gegenstand nehmenden Literatur bei Bethmann-Hollweg, op. cit. 18ff.; vgl. auch Fitting, H., Juristische Schriften (oben Note 115) 56–69.Google Scholar
204 ed. Fitting, 38.12.Google Scholar
205 Placentin, Auch, De actionum varietatibus , ed. Wahrmund c. 5 (7), kennt für den weiteren Bedeutungsumfang von persecutio diese Gleichsetzung. Im Codi wird die petitio als technischer Ausdruck für den prozessualen Anspruch mit der actio gleichsetzt, ohne dass dies aber zu tieferen Einsichten in die einschlägige Problematik führte, vgl. insbesondere 3.8; 4.20 (ed. Fitting).Google Scholar
206 Hersg. von Haenel, G. (Lipsiae 1838). Der unbekannte Verfasser ist in der anglo-normannischen Schule zu suchen: de Zulueta, Lib. paup. (Note 58) xxii n. 32; Kuttner-Rathbone, Traditio 7 (1949–51) 290; van Caenegem, Writs (Note 7) 372f. n. 6, 374. Die Vermutung von Haenel, praefatio S. xx, und Bethmann-Hollweg, op. cit. (Note 191) 66f., er habe der Vacarius-Schule angehört, wird nicht mehr geteilt.Google Scholar
207 ed. Haenel, 1f.Google Scholar
208 ed. Haenel 2. Bei diesem Satz handelt es sich um die Kombination von I. 4.6 pr. oder D. 44.7.51 pr. mit D. 2.13.1 pr.Google Scholar
209 ed. Haenel 3.Google Scholar
210 Ibid. 3, 4, 5. — Im Brachylogus 4.9 § 3 wird ausgeführt, dass, wenn der Beklagte auf die ihm vom Kläger zu machende editio actionis hin nicht geleistet hat, der Kläger den Richter angehen möge ‘et causam suam iudici exponat.’ Auf die—angesichts der rhetorischen Elemente im Brachylogus naheliegende — Möglichkeit, dass die offenbar auch hier vorliegende Gleichsetzung von actio und causa auf rhetorischen Einfluss zurückgeht, kann hier nicht näher eingegangen werden. Vgl. auch unten bei Noten 222–224.Google Scholar
211 Als von Gualcausus stammend hersg. von Fitting, H. (Berlin 1891) § 10: zu I. 1.2.12 v. vel ad actiones (93).Google Scholar
212 4.20 (ed. Savigny 411).Google Scholar
213 Oben Noten 194, 195.Google Scholar
214 Dazu Näheres bei Roussier, op. cit. 103–105.Google Scholar
215 de Tourtoulon, P., Placentin, sa vie, ses oeuvres (Paris 1896) 170.Google Scholar
216 Sum. Inst. 4.6. Vgl. auch 3.12 (ed. Lugd, . 105).Google Scholar
217 Sum. Cod. 2.57; 4.10. — Näheres über das zeitliche Verhältnis dieser beiden Summen zueinander bei Tourtoulon 259–262.Google Scholar
218 Sum. De actionum varietatibus c. 5 (ed. Wahrmund 10f.). — Nachweise über die zahlreichen früheren Editionen dieser Summe bei Wahrmund, Quellen 4.1.xiv f., 4.3.v f.Google Scholar
219 Diesen für die Aufhellung der Beziehungen zwischen prozessualem und materiellem Recht nicht hoch genug einzuschätzenden Fortschritt verkennt völlig Karsten, C., Die Lehre vom Vertrage bei den italienischen Juristen des Mittelalters (Rostock 1882) 193f., weil er den prozessrechtlichen Gehalt der Placentin'schen Ausführungen übersieht.Google Scholar
220 Ordo, ed. Kunstmann 21; Ulpianus de edendo 23, 29; ebenso Petrus, Exceptiones legum Romanorum 4.7 (intendere) (ed. Savigny 406).Google Scholar
221 Für dessen Bedeutungsbreite im antiken Recht vgl. Heumann-Seckel, Handlexikon s.h.v. Ziffer 3.Google Scholar
222 Ebenso Lo Codi 3.6 (ed. Fitting 41): der Kläger muss sagen, ‘qua racione petat.’ Später wird rado dann mit der actio (4.20.2: S. 85), diese aber — vom gegenwärtig untersuchten Standpunkt aus folgewidrig — auch mit der petitio (3.8.1: S. 42) gleichgesetzt. Im Ulpianus de edendo fehlt gegenüber den ratio genannten Bestandteilen der editio actionis — abgesehen davon, dass sie nicht einwandfrei deutbar sind — noch der von ihnen unterschiedene Begriff der petitio oder intentio; vgl. oben bei Note 209ff.Google Scholar
223 Näheres zum Einfluss der aus der Antike ins Mittelalter hinüberwirkenden rhetorischen Schultradition auf die Glossatoren im 12. Jahrhundert bei Genzmer, E., Atti Congr. Bologna I 363–365, 386f.; Steinwenter, A., SZ(r) 65 (1947) 104f. Google Scholar
224 Zu weiteren Einzelheiten des Placentin'sehen Beriffs der actio vgl. die textnahen Ausführungen von Bethmann-Hollweg, op. dt. III 1.21–23, 25; bei seiner offensichtlich gegen Windscheid, B. (Die Actio des römischen Civilrechts, vom Standpunkt des heutigen Rechts [Düsseldorf 1856] und Die Actio, Abwehrung gegen Dr. Theodor Muther [Düsseldorf 1857]) gerichteten Polemik gegen den ‘Anspruch,’ S. 23, übersieht Bethmann-Hollweg indessen die unten Note 226 nachgewiesene Gleichsetzung von actio und obligatio durch Placentinus. Vgl. ferner Chevrier, Histoire de la cause (oben Note 135) 53–55.Google Scholar
225 So bereits Bethmann-Hollweg III 1.22f.Google Scholar
226 Indem Placentin ausdrücklich der üblichen Inbeziehungsetzung von contractus, obligatio und actio (vgl. oben zu Noten 114a, 124–126) widerspricht, führt er in Sum. Inst. 3.12 aus: ‘ego autem puto, quod licet obligatio non sit actio, nec econtra, est tamen etiam idipsum quod est actio.’Google Scholar
227 De act. var. c. 30 (ed. Wahrmund 46). Vgl. auch wenige Sätze danach: ‘… Una est, quae vocatur (condictio) triticaria, qua species petitur ex quacumque causa debita.’Google Scholar
228 Vgl. oben Note 89.Google Scholar
229 C.5 (S. 7): ‘Persequendi autem verbo et agendi et petendi verbum intelligitur’; vgl. auch Note 227 a.E. Für das Corpus iuris vgl. D. 12.1.9 pr.Google Scholar
230 Zum Text siehe oben bei Note 91.Google Scholar
231 Die grundlegende Beziehung des debere zur causa kommt noch deutlicher in dem oben, Note 227 wiedergegebenen Satze zum Ausdruck.Google Scholar
232 Hersg. von Savigny, Geschichte IV2 (1850) Anhang xvii, 549–555; Wahrmund, Quellen 4.2 (1925).Google Scholar
233 Näheres bei Wahrmund, viii.Google Scholar
234 Vgl. ed. Wahrmund 4: ‘Quid igitur, si quis petat speciem certam’? S. 6: ‘… ut non liceat actori devagari vel obscuram petitionem facere’ (die Gefahr eines devagari oder einer obscura petitio soll nach der quellentreuen Auffassung Bassians dann bestehen, wenn der Kläger auf Grund der von Placentin vorgenommenen Identifizierung der actio mit dem klagbegründenden Vorbringen nicht mehr gezwungen würde, die petitio durch die namentliche editio actionis auch mit dem materiellen Recht, unter dessen Zugrundelegung über die petitio entschieden werden soll, fest zu verknüpfen); 7: ‘… res, quas petit …’; ‘Reus enim non debet respondere, nisi scriptae petitioni …’; ‘… quae continentur sub petitione actoris’; 8: ‘… res certa … non petitur.’Google Scholar
235 Dieser Name wird in den MSS in verschiedenen Abwandlungen überliefert; Savigny, Geschichte IV2 554; Wahrmund 6 Note 31. Zur Identität seines Trägers: Savigny IV2 231ff.Google Scholar
236 ed. 7 Wahrmund.Google Scholar
237 Eine Andeutung davon findet sich schon in den Questiones de iuris subtilitatibus (ed. Fitting) 38.5: ‘actiones aut rem aut penam continent … pena est quod delicti nomine reo infligitur … res dicitur quod alias iusta ex causa debetur.’Google Scholar
238 ed. Wahrmund 3.Google Scholar
239 Ibid. 4 (‘Haec, cum in personam agitur …’)Google Scholar
240 Ibid. 6. Vgl. dazu Placentinus, Sum. Inst. 4.6; Sum. Cod. 2.57.Google Scholar
241 Zum Beispiel Ordo ed. Kunstmann 19; Ordo ed. Gross, (Pars I) 12 pr., § 1 (115); Exceptiones legum Romanorum 4.7 (ed. Savigny 406f.; ed. Mor 176f); unter rhetorischem Einfluss (siehe oben Note 190) wesentlich intensiver dagegen Brachylogus 4.14, 15.Google Scholar
242 Bezeichnend dafür ist, dass die theoretische Aktionen-Literatur (oben Note 203) nach der Bassian'sehen Summe für lange Zeit der durch sie inaugurierten praktischen Libell-Literatur weicht, Bethmann-Hollweg III 1.26f.Google Scholar
243 ed. Wahrmund, 5f. Vgl. auch den seine Summe einleitenden Satz, oben nach Note 233.Google Scholar
244 Sum. Decretalium 2.3 § 2: Im Libell muss enthalten sein: ‘… sed et causa petendi secundum quosdam, arg. (…); consuetudo tamen habet admittere libellum non expressa causa petendi …’ (ed. Laspeyres, 35).Google Scholar
245 Ibid. 2.12 (44).Google Scholar
246 Näheres bei Caillemer, E., ‘Le droit civil dans les provinces anglo-normandes au xiie siècle,’ Mémoires de l'Académie nationale des Sciences, Arts et Belles-Lettres de Caen (1883) 48f. des Sonderdrucks (= 201f.).Google Scholar
247 Hersg. Caillemer, V. E., op. cit. 50–72 (204–226).Google Scholar
248 Caillemer, op. cit. 43–45 (197–199); Powicke, F. M., ‘England: Richard I and John,’ CMH 6 (Cambridge 1929) 207.Google Scholar
249 § 9: ‘Actio designanda est, non generalis tantum, sed specialis. Et, si alia non sit nisi generalis, exponatur causa ex qua nata sit obligatio; ut certi condictio generalis est ad omnem obligationem ex qua quid certum potest peti, debet aliam exprimere, si alia ex eo contractu competat, puta actionem ex vendito vel depositi. Si autem nulla alia actio ex eo contractu competat, tunc causa designanda est ex qua actio orta est, puta certi condictio ex mutuo.’ — Vorstehend ist auch die Interpunktion unverändert nach Caillemer wiedergegeben.Google Scholar
250 Hersg. v. Ugo Nicolini in Annali del Seminario giuridico-economico della Università di Bari, R. 4 (1936) Parte I: Studi in Onore di Michele Barillari (Bari 1937) 87–97.Google Scholar
251 So Genzmer, E., Besprechung von Nicolinis erwähnter Edition, SZ(r) 58 (1938) 403f. Nicolini, loc. cit. 85 begrenzt die Entstehungszeit mit 1182 bis 1207.Google Scholar
252 ed. Nicolini, 88f.Google Scholar
253 Hersg. Haenel, v. G. (Lipsiae 1839) 247–552. § 102 (338).Google Scholar
254 Hier heisst es: ‘melior causa.’Google Scholar
256 Die prozessrechtlich-technisch fortentwickelte Sprache der Dissensiones hebt sich deutlich von den noch nahe an der zitierten Codex-Stelle haftenden Formulierungen (zum Beispiel im Ulpianus de edendo, ed. Haenel, 11) ab.Google Scholar
256 Vgl. Seckel, E., ‘Über neuere Editionen juristischer Schriften aus dem Mittelalter, I,’ SZ(r) 21 (1900) 310 Note 3.Google Scholar
257 Als von Otho stammend hersg. v. Justinus Gobler (Moguntiae: Ivo Schoeffer 1536 mense Martio). Nachweise über weitere Editionen bei Seckel, SZ 21.308.Google Scholar
258 Vgl. Seckel, loc. cit.; Fitting, ‘Zur Geschichte der Rechtswissenschaft im Mittelalter,’ SZ 6 (1885) 184; Bethmann-Hollweg III 1.67ff.Google Scholar
259 Vgl. nach Caillemer, op. cit. 36–38, St. Kuttner und Rathbone, E., op. cit. (Note 59) 290f.Google Scholar
260 ed. Gobler, c. 1 (S. 7). Eine abweichende Lesart findet sich in dem von Tamassia und Palmieri irrtümlich als §§ 218–686 des Libellus de ordine iudiciorum des Johannes Bassianus (Bibl. iur. med. aevi II [Bononiae 1892] 229–248) abgedruckten MS der Universitätsbibliothek in Padua (Näheres über diesen Irrtum bei Seckel, SZ 21.281f., 306ff.): § 218 ‘… edoceat, actione speciem edat.’ Die Lesart wäre — wenn man sie nicht von vornherein als Korruptel ablehnt — geeignet, die Interpretation des edocere als ‘Sachverhalt vortragen’ zu bestärken.Google Scholar
261 Summa Olim c. 18 (76–79).Google Scholar
262 S. 76. Zitiert dafür wird D. h.t. 11.4.Google Scholar
263 Diese Wendung kommt im Titel D. 44.2 allenthalben vor, zum Beispiel lex 11.2.Google Scholar
264 In D. h.t. 14.2 heisst es: ‘agere (non) expressa causa.’Google Scholar
265 ed. Gobler, 77.Google Scholar
266 Die in mehreren Einzelheiten abweichende Lesart des MS der Universitätsbibliothek Padua (vgl. oben Note 260), §§ 503–509, bringt im Rahmen der exceptio rei iudicatae nichts Neues; die Abweichungen verschlechtern den Text fast durchweg sprachlich und sachlich und dürften auf Verderbnis beruhen.Google Scholar
267 Näheres oben bei Noten 235ff. 253ff.Google Scholar
268 Dass Bassian seine Summa wörtlich in seinen sogenannten Libellus de ordine iudicoirum eingefügt haben soll, wie von dessen Herausgebern Tamassia und Palmieri (Bibliotheca iuridica medii aevi II 211–248) angenommen wurde, ist von Seckel, E., SZ 21.218–324, überzeugend widerlegt worden.Google Scholar
269 Summa de ordine iudiciario, hersg. von Wahrmund, Quellen 2.3 (1915) cc. 3, 5 (‘intentionis causa’); c. 38 (‘causa petendi’).Google Scholar
270 Unter diesem Namen ist der Ordo herausgegeben worden von Bergmann, F. (Gottingae 1842) und von Wahrmund, Quellen 5.1; vgl. hier xixf., xxii-xliv. Eingehend begründeter Widerspruch gegen die Urheberschaft von Pillius bei Seckel, E. und Genzmer, E., ‘Über die dem Pillius zugeschriebene Summa de ordine iudiciorum “Invocato Christi nomine”,’ Sb. Akad. Berlin (1931) 393–417; sie verweisen auf Be ncevenne als möglichen Autor.Google Scholar
271 ed. Wahrmund, , Quellen 5.1: pars 1 tit. 1, 3, 9 (S. 2, 12, 23: ‘petitionis causa’); 1.9 (23: ‘petere ex eadem causa’); 1.3 (6: ‘causa ex qua debeatur’); 1.10 (24: ‘His itaque super … causis debendi’).Google Scholar
272 Summa de ordine judiciario, hersg. von Wunderlich, A., Anecdota quae processum civilem spectant (Gottingae 1841) 45–120; von Wahrmund, Quellen 4.4: tit. 3 (‘causa ex qua petat, scilicet ex causa mutui vel ex alia’; ‘causa ex qua debeatur’). Die schwach bezeugte Autorschaft des Damasus ist von Kantorowicz, SZ(k) 16 (1927) 332, 336 bestritten worden; vgl. auch Kuttner, Repertorium 428 n. 3.Google Scholar
273 Ordo iudiciarius, hersg. von Bergmann, F. (Gottingae 1842); 2.9.13 § 2 (‘causa petendi’).Google Scholar
274 ed. Bergmann, 1 § 2; ed. Wahrmund, 1.3 (6).Google Scholar
275 ed. Bergmann, 1.12.Google Scholar
276 tit. 3.Google Scholar
277 Ibid. Zum Wortlaut oben Note 272.Google Scholar
278 Calasso, F., Il negozio giuridico (Milano 1959), hat ihre Ausdehnung in behutsam tastender Exegese eindrucksvoll nachgezeichnet.Google Scholar
279 Calasso, , op. cit. 217 (vgl. auch 227), weist ebenfalls darauf hin, dass die Glossatoren ihre Beobachtungen nur am konkreten Fall ausdrücklich aussprechen und sich ihrer dann weiterbedienen, ohne jedoch generalisierende Konsequenzen zu ziehen.Google Scholar
280 Näheres dazu oben I § 1.Google Scholar
281 Grundlegend dafür die mit reichem bibliographischem Material versehene, oben (Note 59) zitierte Arbeit von Kuttner und Rathbone, Traditio 7. 279–339.Google Scholar
282 Vgl. dafür Vinogradoff, P., Roman Law in Medieval Europe (2. Aufl. Oxford 1929; ins Italienische übersetzt von Riccobono, S., Milano 1950) 99–101; Th. Scrutton, E., ‘Roman Law Influence in Chancery; Church Courts, Admiralty and Law Merchant (Extracts),’ Select Essays in Anglo-American Legal History I (Boston 1907) 247; Pollock and Maitland, History (oben Note 1) I2 165; Maitland and Montague, A Sketch (Note 48) 42f.; Holdsworth, Sources (Note 11) 23–27; derselbe, History II4 203–205; Th. Plucknett, F. T., ‘The Relations between Roman Law and Common Law down to the Sixteenth Century,’ The University of Toronto Law Journal 3 (1939/40) 25, 28, 33, 35; derselbe, Concise History 297f.Google Scholar
283 Koschaker, P., Europa und das römische Recht (2. Aufl. München und Berlin 1953), der sich verständlicherweise ohne eigenes Quellenstudium auf die Literatur über den Glanvill'schen Tractatus stützt, spiegelt den allgemeinen Eindruck, den sie vermittelt, zutreffend wider, indem er S. 213 ausführt, Glanvill habe vom römischen Recht kaum mehr als einige Rechtstermini übernommen. Dieser Auffassung bleibt jüngst auch van Caenegem, Writs (oben Note 7) 376f., 378, trotz seines zutreffenden Urteils, Glanvill verdanke seine reife Darstellungstechnik den römisch-kanonischen Prozessrechtsschriften, verhaftet. Die wegen der engen Verflochtenheit von Form und Inhalt einer literarischen Schöpfung schon an sich unwahrscheinliche Vorstellung, Glanvill habe sich diese formale Technik aus ihnen in so vollendeter Weise aneignen können, ohne von ihrem sachlichen Inhalt mehr als nur oberflächliche Kenntnis zu erlangen, dürfte durch die Ergebnisse der vorliegenden Studie widerlegt sein.Google Scholar
284 Oben bei Noten 241, 274–277.Google Scholar
285 Fundstellen oben Note 175.Google Scholar
286 Oben bei Noten 227ff.Google Scholar
287 Oben bei Noten 272, 276, 277.Google Scholar
288 Oben bei Note 252. 289 Vgl. oben Note 3.Google Scholar
290 Woodbine, ed. cit. 17f., 185, 187.Google Scholar
291 Kritisch von einem anderen Ansatzpunkte her schon Southern, R. W., ‘A Note on the Text of “Glanville”,’ English Historical Review 65 (1950) 81–89.Google Scholar
292 Allgemein ed. cit. 19, 185.Google Scholar
293 Ibid. 25 Noten 32–33.Google Scholar
294 1.1 und 3 (Woodbine 19 Note 2).Google Scholar
295 Note 38 zu 4.14.Google Scholar
296 4.14.Google Scholar
297 4.13.Google Scholar
298 Darauf hat bereits Southern 82f. hingewiesen. — In Anbetracht der grundsätzlichen Bedeutung der Frage für seine Textwahl hätte erwartet werden dürfen, dass Woodbine — der das Vorkommen von ‘causa’ im Text von 4.14 der Alpha-Manuskripte ausdrücklich als Beispiel für die angeblich nachträgliche Bearbeitung durch den Kleriker anführt (S. 19) — eine Erklärung dafür zu geben versuchte, warum in der Überschrift zu diesem Kapitel sowie in dem voraufgehenden c. 13, bei Behandlung derselben Materie, die Beta-Manuskripte (sowohl in dem dort abgedruckten amtlichen Formular eines breve als auch in den erläuternden Glanvill'sehen Ausführungen) ebenfalls den Begriff causa enthalten.Google Scholar
299 Aus der Fülle des Auftretens seien beispielsweise nachgewiesen: Ordo iudiciarius ed. Kunstmann, 17; Incerti auctoris Ordo iudiciarius ed. Gross, , ‘Pars I’ c. 17 § 5; Brachylogus tit. 2, 9, 14; Petrus Blesensis, Speculum iuris canonici cc. 10, 42; Summa Parisiensis, Causa 2; Bernardus Papiensis, Summa Decretalium 5.1; Rhetorica ecclesiastica, ed. Wahrmund, , Quellen 1.4 (Innsbruck 1906) 3; Rogerius, Summa Codicis 9.26.Google Scholar
300 Vgl. die lateinischen Übersetzungen der Gesetze der Angelsachsen, zum Beispiel III Edgar 2 (Quadripartitus, ed. Liebermann, , Gesetze 1.201); Leges Henrici I 7.3; 7.8, 9; 9.1; 9.4 (ibid. 1.553–555); die berühmte Charter Wilhelm des Eroberers betreffend die Rechtsprechung in geistlichen Angelegenheiten, abgedruckt bei Bigelow, History (oben Note 20) Appendix 1. Für die Rechtsprechung des Königsgerichts vgl. zum Beispiel Bigelow, Placita Anglo-Normannica 17, 77, 187, 240, 241; derselbe, History, App. 14.Google Scholar
301 Tract. 6.1.Google Scholar
302 1.1–3.Google Scholar
303 Vgl. für causae seculares und ecclesiasticae Ivo von Chartres, Decretum 6.336; Paucapalea, Summa, Introductio (ed. Schulte 3), Dist. 3; Rufinus, Summa Dist. 3; C. 2 q. 1; Ordo iudiciarius, ed. Kunstmann, 17; Incerti auctoris Ordo iudiciarius, ed. c Gross. 19 § 3; Rhetorica ecclesiastica, ed. Wahrmund, 49, 53; Summa Parisiensis C. 3 q. 2; Petrus Blesensis c. 10; Bernardus Papiensis, Summa Decretalium 1.2 pr. und § 1; Ordo Invocato Christi nomine, ed. Bergmann, , 1 § 8; 2 § 8. Für causae civiles und criminales vgl. Ordo ed. Kunstmann, 17; Ordo, ed. Gross, 5 § 5; Ulpianus de edendo ed. Haenel, 8 f.; Summa Parisiensis C. 2; Rogerius, Summa Codicis 9.26; Ordo Invocato Christi nomine 2 § 11.Google Scholar
304 1.1, 3 (Woodbine 19 Note 2).Google Scholar
305 Der Bedeutung dieses Hintergrundes trägt Woodbine keine Rechnung.Google Scholar
306 Dies nimmt Woodbine loc. cit. Note 1 mit starker Betonung an.Google Scholar
307 Etymologiarum libri XX, hersg. von Lindsay, W. M. (Oxonii 1909) 2.4.Google Scholar
308 In keiner der oben Note 303 zitierten Schriften zum Beispiel war er zu finden. Unter den anderen durchgesehenen Werken wurde er nur im Prologus der Exceptiones legum Romanorum des Petrus (ed. Savigny 321; Mor 47) bemerkt.Google Scholar
309 Ded. 29, ed. Liebermann, 1.531.Google Scholar
310 cc. 4, 21, ed. Liebermann, 1.547, 560.Google Scholar
311 Vgl. c. 4 im Zusammenhang mit c. 5; ferner c. 21.Google Scholar
312 So Woodbine 18f., 187.Google Scholar
313 Hierauf legt Woodbine, 185, Gewicht.Google Scholar
314 Oben Note 6.Google Scholar
315 Woodbine (18) spricht übermässig betont von ‘oft’ vorkommenden Fällen. Die Auszählung der in 1.30 bis 2.3 enthaltenen Verwendungsfälle (in denen die von Woodbine beobachtete Differenz am häufigsten vorkommt) ergibt, dass die Alpha-Manuskripte in drei Fällen ‘is qui petit’ (und einmal ‘alius’) sagen, wo in den Beta-Manuskripten ‘petens’ steht, während der gemeinsame Gebrauch von ‘petens’ zwölfmal auftritt. Die Auszählung wahllos herausgegriffener Bücher ergibt für lib. 2: einmal die Differenz und zweiundzwanzigmal gemeinsames ‘petens’; für lib. 8: keine Differenz, gemeinsames Auftreten einmal; für lib. 13: die Alpha-Fassung lässt einmal das in der Beta-Fassung stehende ‘a petente’ ersatzlos fort, während ‘petens’ gemeinsam neunmal auftritt.Google Scholar
316 Woodbine 18, 187.Google Scholar
317 Vgl. die oben Note 183 erwähnten Wörterbücher, s.v. Google Scholar
318 Es kommt zum Beispiel vor in: Quaestiones Dominorum Bononiensium (ed. Palmieri, , Bibl. iurid. medii aevi I) q. 51 (245), q. 99 (252); Dissensiones Dominorum, ed. Haenel, , Vetus Collectio § 26; Placentinus, Summa Codicis 2.1 (38); Brachylogus 4.24, 29 (ed. Böcking); Summa Olim edebatur c. 18 (77); Rhetorica ecclesiastica, ed. Wahrmund, 56; Bernardus Papiensis, Summa Decretalium 2.4 pr.Google Scholar
319 Tract. 2.1 bei Note 1–2; 2.21 bei Note 51.Google Scholar
320 2.1 bei Note 1–2. — Auch zu diesem Widerspruch zu seiner These lässt Woodbine eine Stellungnahme vermissen.Google Scholar
321 Zum Beispiel 1.30; 4.1 (zweimal), 6, 9; 5.4; 13.7, 11 (zweimal), 15, 30.Google Scholar
322 10.3. Text oben zu Note 169.Google Scholar
323 Plucknett, Literature (oben Note 1) 30 n. 2, teilt mit, sie werde von Southern, R. W. und Hall, G. D. G. vorbereitet.Google Scholar