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Published online by Cambridge University Press: 02 December 2020
Wenn O. Schade (Weimarisches Jb., v, 242) im Vorwort zum Weimarer Puppenspiel vom Dr. Faust den Stoff “im allgemeinen deutsches, im besonderen protestantisches Eigentum” nennt und betont, dass “kein Tropfen katholisches Blut” in seinen Adern ist, so trifft er damit den Kern des Faustproblems. Aber Faust wäre nicht das Problem des deutschen Menschen, wäre er nur aus einem Ast unserer Entwicklung erwachsen, wäre er nicht zugleich ein Spiel aus den Spannungen protestantischer und katholischer Atmosphäre. Und gerade das Puppenspiel rollt die Entwicklung des Stoffes auf, die dem ganzen Volk gehört, an der die lebendige Theatertradition vieler Jahrhunderte mitgearbeitet hat. Und in diesem Spielkreis stellt uns die komische Figur vor Fragen, die auf dem Boden der rein protestantischen Faustproblematik nicht gelöst werden können.
1 Engels Faustspiel mit dem Vorspiel kann nicht als Beleg angeführt werden, weil es eine willkürliche Fassung des Herausgebers ist und dadurch keinen Anspruch auf Echtheit hat.
2 Ein alter Name und eine alte Episodenrolle von gröbstem Zuschnitt, nach Creizenach schon 1620 in Verbindung mit dem Reisemotiv belegt. Der Familienname Stockfisch nicht nur im Ulmer Spiel und Simplizissimus, sondern auch schon im Liebeskampf, ii, 3 vorhanden. Gespielt von der gelenkigsten Puppe, deren Akrobatik den Zusammenhang mit Harlekin beweist, der um 1560 seinen Charakter ändert und aus dem Groteskspringer der schmarotzende treue Diener wird. Die Puppenbühne verändert den Namen der Reihe nach von Pickelhäring in Hanswurst und Kasperl. Kölnische Version: Hänneschen.
Schema:
3 Schema A:
4 Schema B: