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Thomas Manns Goethebild (Fortsetzung)
Published online by Cambridge University Press: 02 December 2020
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In einer Rede auf Gerhart Hauptmann, in deren Mittelpunkt, wieder einmal, das Thomas Mann so tief anrührende Problem der Krankheit steht, kommt der Dichter auf das Thema der Wende zu sprechen, jenen Augenblick der Umkehr, wo die geistige Neigung zur Krankheit sich als Beginn höherer Gesundheit erweist. Thomas Mann führt das aus an drei Erkenntnissen seines Helden aus dem “Zauberberg. ”An einem bestimmten Punkte des Romans, sagt Thomas Mann, äußere der junge Mann die Einsicht: “Und wenn man sich für das Leben interessiert, so interessiert man sich namentlich für den Tod. Tut man das nicht? “ Aber eine Zeit vergeht, fährt Thomas Mann fort, und zu dem selben Gedankenpunkt zurückgekehrt, wendet der Lernende das Aperçu; er sagt: “Denn alles Interesse für Tod und Krankheit ist nichts als eine Art von Ausdruck für das am Leben. ”Und hier nun entdeckt der junge Mann den Weg, von dem im dritten Erkenntnissatz die Rede ist, jenem vielzitierten Satze, der in der Tat einer der Kernsätze des Thomas Mannschen Lebensgefühls ist: “Zum Leben gibt es zwei Wege, der eine ist der gewöhnliche, direkte und brave. Der andere ist schlimm, er führt über den Tod, und das ist der geniale Weg!”
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- Research Article
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- Copyright © Modern Language Association of America, 1944
References
102 Forderung des Tages, S. 288.
103 Betrachtungen eines Unpolitischen, xxix, u. 47.
104 Corona (1933), S. 279.
105 Vgl. Ewald A. Boucke, Goethes Weltanschauung auf historischer Grundlage (1907), S. 329: “Goethes Weltanschauung ist eine Synthese von Natur und Geist.”
106 Betrachtungen eines Unpolitischen, S. 80.—Wenn R. A. Schröder (“Thomas Mann, ”Neue Rundschau [Juni 1935], S. 571) zu diesem Satz bemerkt: “Die hier getroffene Entscheidung ist ausschlaggebend. Wer sie trifft, und zwar vom ‘Aesthetischen’ her, der hat Meisterrecht erworben, ”so ist damit noch einmal die Ueberlegenheit des “Seins ”über das “Machen ”unterstrichen.
107 Nietzsche, Klassiker-Ausgabe, Bd. 8 (Leipzig o.J.), S. 189.
108 Rede und Antwort, S. 272.
109 Werke, Weimarer Ausgabe, ii, 11, S. 182.
110 Forderung des Tages, S. 289.
111 Ibid., S. 306.
112 Ibid., S. 294.
113 Leiden und Größe der Meister, S. 141.
114 Forderung des Tages, S. 397.
115 Ibid., S. 274.
116 Ibid., S. 279.
117 Ibid., S. 291.
118 Ibid., S. 81.
119 Rede und Antwort, S. 93.
120 Forderung des Tages, S. 343.
121 Ibid., S. 300.
122 Werke, Jub. Ausg., 33, S. 85.
123 Ibid., 28, S. 155.
124 Boucke, a.a.O., S. 376 f.
125 Goethe als Repräsentant…, S. 29.
126 Ibid., S. 28.
127 Corona, März, 1933, S. 301.
128 Betrachtungen eines Unpolitischen, S. xviii.
129 Weigand, a.a.O., S. 171, gibt eine Anzahl solcher Wortverbindungen für den “Zauberberg, ”“to show how Thomas Mann's will to see life in terms of a synthesis of opposites determines his way of combining characteristic epithets”; s.a., ibid., S. 157.
130 Goethe als Repräsentant…, S. 14.
131 Corona, März 1933, S. 279.—Dasselbe hat übrigens schon Gundolf an Goethe gerühmt: “Die Vereinigung der ursprünglichen Glut mit dem weisen Ordnerblick, der Gefühlsdichte mit der Wissensweite, … diese Ungebrochenheit der eigenen Leidenschaft bei gleichzeitigem Wissen um den Sinn der Leidenschaft im Weltplan, ”was er überdies nachdrücklich von der “Ironie ”abhebt, “der Brechung des Lebens durch das Denken ”(Goethe, 1918, S. 598).
132 Maß und Wert, Mai/Juni 1939, S. 591.
133 Corona, Febr. 1933, S. 298.
134 Die Neue Rundschau, April 1925, S. 391–401.
135 Rede und Antwort, S. 190.
136 Goethe als Repräsentant… , S. 22.
137 Forderung des Tages, S. 47.
138 Betrachtungen eines Unpolitischen, S. 73.
139 Betrachtungen eines Unpolitischen, S. 137.
140 Zauberberg, ii, 283.
141 Ibid., S. 285.
142 Weigand, a.a.O., S. 85 f.
143 “Gedanken im Kriege, ”in: Friedrich und die große Koalition (1915), S. 30.
144 “Jenseits von Gut und Böse, ”Werke, Klassiker-Ausgabe, Bd. 7 (Leipzig: Kröner, o J.), S. 209.
145 Bemühungen, S. 99.
146 Betrachtungen eines Unpolitischen, S. 162.
147 “Thomas Manns ‘Betrachtungen eines Unpolitischen’, ”Mitteilungen der literarhistorischen Gesellschaft (Bonn, 1917/18), S. 81.
148 Forderung des Tages, S. 184.
149 Betrachlungen eines Unpolitischen, S. 92.
150 Ibid., S. 17.
151 Ibid., S. xlvii.
152 Ibid., S. 17.
153 Gedanken im Kriege, a.a.O., S. 28.
154 Ibid., S. 19.
155 Aehnlich Ernst Bertram, Deutsche Gestalten (Leipzig, 1934), S. 119: “Der Fluch des deutschen Wesens war immer die Tarnkappe, die es trägt. Die Unerkennbarkeit, die verschleierte und verschleiernde Vieldeutbarkeit alles deutschen ‘eigentlichen Seins.‘ Der Mangel eines gültigen Gleichnisses seiner selbst.”
156 Betrachtungen eines Unpolitischen, S. 8.
157 Rede und Antwort, S. 273.
158 Vgl. a. James H. Nichols in seiner Einleitung zur Uebersetzung von Burckhardts “Weltgeschichtlichen Betrachtungen, ”Force and Freedom (New York, 1943), S. 8.
159 Betrachtungen eines Unpolitischen, S. 116.
160 Ibid., S. 132.
161 Ibid., S. 316.
162 So sieht Edmond Vermeil in seinem Buch Doctrinaires de la Révolution Allemande (Paris, 1939), Thomas Mann als einen Wortführer des “ewigen deutschen Protestes ”gegen den “Intellektualismus ”des Westens, und in diesem Sinne mit Keyserling und Rathenau als einen—unwillentlichen—Wegbereiter des Nationalsozialismus, der schließlich mit seinem “Appell an die Vernunft ”vom Jahre 1930 der steigenden Flut nicht viel anders als Goethes Zauberlehrling gegenübersteht. (S. 80)—Vgl. a. u. a. Luis Araquistain, “Good Germans?, ”Times Literary Supplement, Aug. 21, 1943; Enid Starkie, “A Word on Thomas Mann, ”Spectator, Sept. 10, 1943, und Eric Russell Bentley, in einer Besprechung von Joseph G. Brennan, “Thomas Mann's World, ”Books Abroad, Summer, 1943, S. 276.
163 Virginia Quarterly Review, Summer, 1941. Vgl. a. Thomas Mann, Das Problem der Freiheit (Stockholm, 1939), S. 26.
164 Säkular-Ausgabe, Bd. 2. S. 386.
165 Gedanken im Kriege, a.a.O., S. 21.
166 Betrachtungen eines Unpolitischen, S. 306.
167 Ibid., S. 411.
168 Ibid., S. 432.
169 Ibid., S. 136.
170 Forderung des Tages, S. 138.
171 Betrachtungen eines Unpolitischen, S. 480.—Summarisch abschlieβend heißt es später in “Goethe und Tolstoi”: “… über sein strikt negatives Verhältnis zur französischen Revolution ist kein Wort zu verlieren ”(Bemühungen, S. 95).
172 Betrachtungen eines Unpolitischen, S. 189.
173 Ibid., S. 192.
174 Ibid., S. 93.
175 Ibid., S. 506.
176 Ibid., S. 577.
177 Ibid., S. 138.
178 Ibid., S. 141
179 Bemühungen, S. 93.
180 S. 31.
181 Betrachtungen eines Unpolitischen, S. 170.
182 Ibid., S. 265.
183 Ibid., S. 268.
184 Ibid., S. 353.
185 Ibid., S. 216.
186 Ibid., S. 268.
187 Bemühungen, S. 98.
188 Corona, Märe, 1933, S. 297.
189 Forderung des Tages, S. 57.
190 Corona, März, 1933, S. 303.
191 Goethe als Repräsentant. . . , S. 30.
192 Betrachtungen eines Unpolitischen, S. 531.
193 Ibid., S. 257.
194 Ibid., S. 301.
195 Ibid., S. 257.
196 Ibid., S. 527.
197 Rede und Antwort, S. 107.
198 Betrachtungen eines Unpolitischen, S. 33.
199 Ibid., S. 514.
200 Ibid., S. 284, 286, 287.
201 Forderung des Tages, S. 186.
202 Rede und Antwort, S. 365.
203 Bemühungen, S. 333 f.
204 Forderung des Tages, S. 193.—Die Fassung dieser Stelle ist unpersönlich; aber die gemachte Unterscheidung hat zweifellos für Thomas Mann selbst Geltung.
205 Bemühungen, S. 338.
206 Ibid., S. 327.
207 Ibid., S. 327.
208 Ibid., S. 163.
209 Forderung des Tages, S. 382.
210 Bemühungen, S. 132.
211 Aehnlich, wenn auch von ganz anderen Voraussetzungen aus Moeller van den Brück: “Konservativ sein bedeutet heute: dem deutschen Volke die Form seiner Zukunft zu finden. ”(Das dritte Reich [Hamburg, 1931], S. 215.)
212 Bemühungen, S. 164.
213 Annalen, Jub. Ausg. 30, S. 36.—Die Stelle bezieht sich auf Goethes Gegensatz zur französischen Revolution und “die greulichen, unaufhaltsamen Folgen solcher gewalttätig aufgelösten Zustände. ”Andrerseits aber hat sich doch Goethe auch ausdrücklich dagegen verwahrt, daß man ihn, weil er die “Revolutionen haßte, ”einen “Freund des Bestehenden ”heißen könne (Eckermann, 4.Jan.l824), und in ähnlichem Sinne bestreitet auch Thomas Mann gelegentlich seinen eigenen Konservatismus, vgl. Betrachtungen eines Unpolitischen, S. 625: “Konservativ? Natürlich bin ich es nicht; denn wollte ich es meinungsweise sein, so wäre ich es immer noch nicht meiner Natur nach, die schließlich das ist, was wirkt.”
214 Achtung Europa! (Stockholm, 1938), S. 127.
215 Forderung des Tages, S. 206: “… das revolutionäre Prinzip, es ist schlechthin der Wille zur Zukunft.”
216 Achtung Europa!, S. 127 ff.
217 Goethe als Repräsentant…, S. 33.
218 Corona, a.a.O., S. 303.
219 Goethe als Repräsentant… , S. 31.
220 Achtung Europa!, S. 133.
221 Leiden und Grösse der Meister, S. 153.
222 Betrachtungen eines Unpolitischen, S. 98.
223 Forderung des Tages, S. 19, 273, 295.
224 Ibid., S. 19, 209.
225 Bemühungen, S. 154.
226 Achtung Europa!, S. 132.
227 Ibid., S. 133.
228 Ibid., S. 104.
229 Bemühungen, S. 171.
230 Vgl. Korff, “Die Romantisierung des Humanitätsideals, ”Festschrift für Julius Petersen (1938), S. 30: “Die Einbeziehung des Todes in die Idee der Bildung—das eigentlich ist die romantische Vollendung des Humanitätsideals.”
231 Bemühungen, S. 166 f.
232 Bemühungen, S. 96.
233 Goethe als Repräsentant… , S. 14.
234 Ibid., S. 13.—Ueber das Verhältnis Goethes zu Luther vgl. Ernst Bertram, Deutsche Gestalten, S. 120: “Man könnte das Werk Goethes als eine Vollendung Luthers betrachten. Man kann es auch ansehen als den Versuch einer Wiedergutmachung Luthers : als die Rückeroberung der sichtbaren Welt, die durch Luthers musikalischen Protestantismus zum mindesten für den größeren Teil Deutschlands verschüttet worden war.”
235 Rede und Antwort, S. 276.
236 Forderung des Tages, S. 59.—Thomas Mann hat vielfach bezeugt, wie tief er sich der Literatur des Ostens verpflichtet fühlt. Leider steht eine umfassende Untersuchung der Bedeutung der russischen Literatur für sein Schaffen bis jetzt noch aus.—Auch für Rilke ist dieser Gegensatz von Osten und Westen von zentraler Bedeutung.
237 Forderung des Tages, S. 51.
238 Bemühungen, S. 189.
239 Goethe-Kalender (1933), S. 39.