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Die Epischen Zeitverhältnisse in den Graldichtungen Crestiens und Wolframs

Published online by Cambridge University Press:  02 December 2020

Hermann J. Weigand*
Affiliation:
Yale University

Extract

Diese Arbeit stellt sich die Aufgabe, die in den Grundzügen der Fabel aufs engste verwandten Graldichtungen Crestiens und Wolframs auf ihre Behandlung der epischen Zeit hin zu untersuchen. In erster Linie muß es sich darum handeln, die in jeder der beiden Dichtungen tatsächlich obwaltenden Zeitverhältnisse ins Klare zu stellen. Die zeitliche Aufeinanderfolge der erzählten Ereignisse und die Zeitdauer sowohl der einzelnen Abschnitte wie der Gesamthandlung prägen sich nämlich nicht ohne weiteres dem Gedächtnis des Lesers ein. Zumal von dem Punkte an, wo die Erzählung sich gabelt und streckenweise die Laufbahn eines zweiten Helden ins Auge faßt, um dann wiederholt zum Titelhelden zurückzukehren, geht auch dem aufmerksamen Leser die Uebersicht leicht verloren. Wie sich im Lauf dieser Arbeit herausstellen soll, hat manches schiefe Urteil und manche vorschnelle Hypothese der Forschung unklare Vorstellungen über den epischen Zeitverlauf mit zur Voraussetzung.

Type
Research Article
Information
PMLA , Volume 53 , Issue 4 , December 1938 , pp. 917 - 950
Copyright
Copyright © Modern Language Association of America, 1938

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References

Note 1 in page 917 Wilhelm Kellermann, “Aufbaustil und Weltbild Chrestiens von Troyes im Percevalroman,” Beihefte zur Zeitschrift für Romanische Philologie, lxxxviii (Halle : Max Niemeyer Verlag, 1936), S.99.

Note 2 in page 917 J. Lichtenstein, “Zur Parzivalfrage,” PBB (1897), xxii.

Note 3 in page 917 E. K. Heller, “Studies on the Story of Gawain in Crestien and Wolfram,” JEGP (1925), xxiv.

Note 4 in page 917 Sister M. A. Rachbauer, “Wolfram von Eschenbach. A Study of the Relation of the Content of Books III–VI and IX of the Parzival to the Crestien Manuscripts,” The Catholic University of America Studies in German, iv (Washington, D.C.: The Catholic University of America, 1934.

Note 5 in page 918 Kellermann, S. 12, 31–33, 46 f., 48.

Note 6 in page 918 Gottfried Weber, “Wolfram von Eschenbach. Seine dichterische und geistesgeschichtliche Bedeutung I,” Deutsche Forschungen, xviii (Frankfurt a.M.: Moritz Diesterweg Verlag, 1928).

Note 7 in page 918 Eine knappe Übersicht der verschiedenen Standpunkte bei Gustav Ehrismann, Geschichte der Deutschen Literatur bis zum Ausgang des Mittelalters, ii, ii, 1 (München: C. H. Beck'sche Verlagsbuchhandlung, 1927), S. 237. Dazu kommen als neue Varianten der Kyothypothese die Aufstellungen W ebers (s. oben) und die Schrift Franz Rolf Schröders, Die Parzivalfrage (München: C. H. Beck'sche Verlagsbuchhandlung, 1928).

Note 8 in page 918 Straßburg, o. J. (Nicht in Buchhandel).

Note 9 in page 918 Alfons Hilka, “Der Percevalroman (Li Contes del Graal),” Christian von Troyes Sämtliehe Erhaltene Werke Herausgegeben von Wendelin Förster, v (Halle: Max Niemeyer Verlag, 1932).

Note 10 in page 919 Hilka, xii.

Note 11 in page 919 Sechs Hdschrn. schreiben “zehn Jahre.” (Man vergleiche außer dem Variantenverzeichnis unter Hilkas Text immer auch die “Zusätze und Berichtigungen für die zweite V.L.,” S. 770 f.). Wie sich zur Gentige zeigen wird, pflegen die Percevalhdschrn., wo es sich um Zahlen handelt, überhaupt stark auseinanderzugehen.

Note 12 in page 920 In der überwiegenden Mehrzahl der Hdschrn. lautet die Prophezeiung auf vierzig Tage. Eine Hdschr. schreibt vierzehn Tage (une quinsaine). Wichtig ist, daß die Terminprophezeiung in keiner Hdschr. fehlt!

Note 13 in page 921 Die Hdschrn. schwanken zwischen fünf, drei und zwei Tagen.

Note 14 in page 921 Hier wie bei späterer Wiederholung der Prophezeiung fehlt die Wiederholung der Terminangabe.

Note 15 in page 923 Eine Hdschr. schreibt allerdings Carduel, aber alle Hdschrn. haben beim nächsten Aufbruch des Artus den Vers: “Se part li rois de Carlion” (4155).

Note 16 in page 923 Was etwaige Abenteuer Percevais betrifft, fällt dieser Tag aus der Erzählung aus.

Note 17 in page 924 Auf den inneren Widerspruch zwischen der jämmerlichen Verfassung der Zeltdame und der kurzen Zeitdauer ihrer Peinigung macht schon Jessie L. Weston, The Legend of Sir Perceval (London: David Nutt, 1906), i, 136 aufmerksam, die bei flüchtiger Überprüfung der mutmaßlichen Dauer der erzählten Ereignisse zu dem Ergebnis gelangt: “It is thus quite impossible to spread out the events of the story as told by Chrétien over more than a fortnight at the outside; yet the lady is in such a dilapidated condition . . . . ” Auch Kellermann, a.a.O., S.32 Anm., findet sich genötigt, aus demselben Grunde den Aufenthalt Percevais bei Blancheflor unbestimmt auszudehnen, ohne aber der Terminprophezeiung in seinem Buch mit einem Wort zu gedenken.

Note 18 in page 924 Selbst wenn der Vierzig-Tage-Termin glatt aufginge, wäre damit nichts für die Ursprünglichkeit dieser Lesart bewiesen. Sie kann sehr wohl ihre Entstehung dem Eifer eines Kopisten verdanken, der eine offenbare Ungereimtheit entdeckt hatte und bestrebt war, sie auszumerzen.

Note 19 in page 924 Wieder gibt es vereinzelte Abweichungen: Eine Hdschr. liest “eine Nacht,” eine andre “sieben Tage.“

Note 20 in page 925 Die Ausführungen Rachbauers, a.a.O., S. 195, die übrigens von einem längeren Aufenthalt Percevais bei Blancheflor als einer Tatsache berichten, reden an unserm Problem vorbei, ohne es begriffen zu haben. Die Terminprophezeiung hat R. offenbar vergessen.—Wenn wir übrigens die nachpfingstliche Zeit dem Kalender alten Stils anpassen, so war die astronomische Jahreszeit um 1200 sogar noch um eine Woche weiter vorgeschritten, als das Kalenderdatum anzeigen würde.

Note 21 in page 925 Vgl. Anm. 23.

Note 22 in page 925 Eine Hdschr. schreibt “acht Tage,” was gut zu der Sieben-Tage-Prophezeiung stimmen würde, wenn es in “A” stünde. Eine schreibt “fünfzehn Jahre,” was offenbar als Altersangabe des jugendlichen Helden zu deuten ist.

Note 23 in page 925 Vermutlich hat diese Zeitangabe einen Kopisten veranlaßt, die Terminprophezeiung an früherer Stelle in vierzehn Tage umzuändern (vgl. Anm. 12), denn was die übrigen Hdschrn. betrifft, hängt diese Zeitangabe völlig in der Luft.

Note 24 in page 926 Kellermann, S. 100, 108–110.

Note 25 in page 927 “binnen vierzig Tagen,” laut der großen Mehrzahl der Hdschrn. In “A” und einer zweiten Hdschr. fehlen die zwei Zeilen, die die Zeitangabe enthalten. Eine Hdschr. schreibt “vierzehn Tage.”

Note 26 in page 927 Der Witz dieses naiven Abenteuers liegt wohl in ihrer nicht ganz wörtlichen Ausdeutung der Botschaft des Königs, sie solle den fremden Herrn so freundlich empfangen wie ihren eigenen Bruder (5737 f.).

Note 27 in page 928 Alle andern Hdschrn. schreiben “sechzig,” mit Ausnahme einer, die keine Zahl angibt.

Note 28 in page 929 Was Verwickeltheit der Anlage, Rätsel, Widersprüche und unaufgelöste Knoten betrifft, steht Crestiens Lancelot dem Perceval am nächsten. Auch den Lancelot hat Crestien nicht selbst vollendet. Wenn indessen Wendelin Förster, Krislianwörterbuch (Halle: Max Niemeyer Verlag, 1914), S. 94 zum Lancelot bemerkt: “Es ist möglich, daß er alles zur Zufriedenheit seiner Leser gelöst haben würde, wenn er selbst sein Werk vollendet hätte. Ähnlich verhält es sich mit dem Perceval—auch diesen hat er nicht zu Ende geführt!,” so hat unsre Darlegung gezeigt, daß dieses optimistische Urteil, was die Behandlung der epischen Zeitverhältnisse betrifft, für den Perceval jedenfalls nicht zutrifft.

Note 29 in page 929 Hier sei ein für allemal auf den ganzen ersten Teil von Kellermanns Werk verwiesen, der diesem Nachweis dient.

Note 30 in page 930 Vier Hdschrn. schreiben “den achten Tag.”

Note 31 in page 931 So in den meisten Hdschrn. Andere schreiben “vier” bezw. “drei Tage.” Jedenfalls wird bei allen Zeitangaben auf die Dauer der Botenreise (zwei Tage, 8891) Rücksicht genommen.

Note 32 in page 932 Zuverlässige Angaben bietet, bis auf seine pedantisch anmutende Überspannung des Prinzips chronologischer Genauigkeit, schon Rührmund, “Chronologische Bestimmung der Begebenheiten in Wolframs Parzival,” ZfDA, vi (1848), 465–478. Ich wurde auf Rührmunds Aufsatz erst nach Abschluß der vorliegenden Arbeit aufmerksam, und ich fand bei genauer Nachprüfung keinen Anlaß, etwas an meinen Ausführungen zu ändern.

Note 33 in page 932 Die Belege verweisen auf Lachmanns Wolfram. Sechste Ausgabe, bearbeitet von Dr. Eduard Hartl (Berlin: Walter de Gruyter & Co., 1930).

Note 34 in page 937 Eine Bestätigung der astronomischen Anschauungen Wolframs und vielleicht einen Hinweis auf die unmittelbare Quelle, aus der er sie hat, bietet der Deutsche Lucidarius, herausgegeben von Felix Heidlauf, Deutsche Texte des Mittelalters, xxviii (Berlin, 1915). Dort heißt es, S. 22, in dem “Von den Planeten” überschriebenen Kapitel:

Der planeten sint sibene, alse menigen dac han wir inder wochen. der aller minneste ist der mane, der nach, die sunne. die zwene dienent unz allermeist. die andern fúnfe loufent under deme gestirne. der eine heizet Saturnus, der loufet so hohe an dem himele, daz er drizic jar loufet, e er sinen louf erfúlle. der ander heizet Venus, der loufet zwelf jar . . . Daz ist der fünfte planeta, den wir heizent Martern. der ist Veneri alse gelich daz si nieman wol bi ennander erkennen mac . . . Der sibende heizet Jupiter. der loufet zwelf jar. der gat nach Saturno aller höhest.

Damit fände auch Wolframs Unsicherheit darüber, ob es sich das zweite Mal um Mars oder um Jupiter gehandelt habe, ihre befriedigende Erklärung, denn Mars wird der Venus gleichgesetzt, der eine Umlaufszeit von zwölf Jahren beigelegt wird. Dem Jupiter aber wird dieselbe Umlaufszeit von zwölf Jahren zugeschrieben. Also dürften beide eine gleich starke Einwirkung auf die Wunde gehabt haben.

Note 35 in page 939 Bei Rachbauer, a.a.O., S. 160, steht fälschlich über das Eintreffen des Orilus bei König Artus: “Orilus is armed, just as he had been on the previous day [!] when he was defeated by Parzival.”

Note 36 in page 939 Zwischen Parzivals Begegnung mit Sigune an dem Morgen, nachdem er die Gralburg verlassen, und seiner Aufnahme in die Tafelrunde durch Artus vergehen vierundzwanzig Stunden. Wer würde diesen Sachverhalt wohl in der Darstellung F. R. Schröders wiedererkennen, der, nachdem er die erzürnte Klage der Sigune über Parzivals Versagen im Wortlaut angeführt hat, also fortfährt:

Auch Parzival ist bekümmert und traurig, aber alsbald vergißt er sein Leid doch wieder in ritterlichen Waffentaten, die seinen Ruhm durch alle Lande tragen. Den krönenden Abschluß bildet seine Aufnahme in die Tafelrunde (a.a.O., S.17). Das Bestreben, Wolframs Parzival Zug für Zug dem Schema einer manichäisch-gnostischen Lehrdichtung anzugleichen, hat hier offenbar Schröders Blick für die zeitlichen Verhältnisse von Wolframs Dichtung getrübt. Ein zweites Beispiel bei Schröder veranschaulicht die Gefahr solcher Voreingenommenheit: Für Schröder verwandelt sich der Wortlaut der Fauststelle, “Wie Himmelskräfte auf und nieder steigen,” in “Wie Himmelskörper” u.s.w. Auch dort geht es ihm um den Nachweis einer Beeinflussung des Faust durch die manichäische Lehre von den Himmelskörpern (a.a.O., S.57).

Note 37 in page 940 S. Singer, “Wolframs Stil und der Stoff des Parzival,” Wiener Sitzungsberichte, clxxx (Wien, 1916), S. 97.

Note 38 in page 942 Den etwaigen Einwand, der Bericht der Speerentwendung könne von Wolfram ja erst nachträglich eingefügt worden sein, als er sich nach einem Anhaltspunkt für seine Chronologie umsah, widerlegt der Umstand, daß Wolfram, wo es sich um das Zustandekommen von Zweikämpfen handelt, peinlich genau zu motivieren pflegt. So beugt Wolfram im Willehalm zweimal derselben Frage seiner Hörer vor: Wie kommt der Held unter so bewandten Umständen zu einem Speer? Das erste Mal, als Willehalm auf der Flucht vor den Sarazenen von Tesereiz gestellt wird (87, 4f.). Ein zweites Mal, als er vor den Toren von Orleans von seinem Bruder Arnalt, der ihn nicht erkennet, angerannt wird (114,30 f.). Beidemal hat Willehalm vor dem Zusammenstoß einem ungenannten Kämpfer den auf ihn gerichteten Speer entwandt!

Note 39 in page 942 Rührmunds Versuch, den sommerlichen Schnee auf ein vom Kirchenjahr unabhängiges Kalenderdatum festzulegen, a.a.O., S. 469, ist bereits als unzulänglich abgewiesen von Carl Jauker, Ueber die chronologische Behandlung des Stoffes in den epischen Gedichten . . ., (Graz, 1882), S. 10-12.

Note 40 in page 942 Zur nötigen Kalenderkorrektur vgl. Anm. 20.

Note 41 in page 942 Wie wenig man sich in Fachkreisen über die Zeitverhältnisse in Wolframs Parzival klar ist, zeigt das Beispiel Marta Martis, die die Parzival-und Titurel-Ausgabe von Bartsch, “Deutsche Klassiker des Mittelalters,” in völlig umgearbeiteter Gestalt (Singerschule) neu herausgegeben hat (Leipzig: F. A. Brockhaus, 1927). Eine Anm. gelegentlich der Drei-Blutstropfen-Szene sagt uns i, 313, es sei damals Frühling gewesen[!]. In ihrem Kommentar bei Buch IX angelangt, entdeckt dann die Verfasserin ihren Irrtum und nimmt ii, 134 das oben Gesagte zurück. Nirgends aber ergibt sich die Erkenntnis eines tieferen Zusammenhangs.

Note 42 in page 944 Rührmund, a.a.O., S.474, glaubt, der Genauigkeit halber, allen Ernstes eine Zeitdauer von sechzehn Wochen und fünf Tagen für Parzivals zweite Reise nach der Gralburg annehmen zu müssen.

Note 43 in page 947 Freilich geht es dabei nicht ohne einige aber wirklich geringfügige Unstimmigkeiten ab. Auf ein paar davon ist hingewiesen bei S. Singer, Wolframs Willehalm (Bern: Paul Haupt, 1918), S. 45, 107.

Note 44 in page 948 Albert Schreiber, “Neue Bausteine zur Lebensgeschichte Wolframs von Eschenbach,” Deutsche Forschungen, vii; (Frankfurt a.M.: Moritz Diesterweg Verlag, 1922) nimmt an, Wolfram habe für die Abfassung von Parzival iii-vi den Crestien als seine Quelle benutzt. Dann habe er den Kyot kennengelernt und sei nun diesem gefolgt (S. 122–152). In seinem späteren Aufsatz, “Kyot und Crestien,” ZfRP, xlviii (1928), formuliert dies Schreiber so : “Wolfram benutzte zunächst nur Crestiens Contes del Graal, späterhin auch Guiots Gralgedicht als Vorlage. Dem letzteren entnahm er die Fortsetzung, den Schluß und die Vorgeschichte der Parzivalsage . . .” (S.52). Nach Schreiber hat Wolfram zwar Buch iii-vi später gründlich umgearbeitet, aber unter den von Schreiber als umgearbeitet bezw. eingeschoben bezeichneten Stellen ist keine, die Wolframs Bericht von den Vorgängen auf der Gralburg angeht. Vielmehr nimmt Schreiber ausdrücklich an, daß der “Ur-Parzival” schon das ganze fünfte Buch in seiner jetzigen Gestalt enthalten habe (S. 150). Unvereinbar ist dieser Standpunkt mit der hier vertretenen Auffassung, Wolfram müsse, als er das fünfte Buch dichtete, schon genau Bescheid gewußt haben über die im neunten Buch vorzutragende Auflösung der Gralgeheimnisse. Während unsere Untersuchung der epischen Zeitverhältnisse bei Wolfram für ein Zustandekommen des Werkes aus einem Guß spricht, lautet das Endergebnis von Schreibers Untersuchung:

Ließe sich an den einzelnen Versen des Parzival die Zeit ihrer Abfassung durch verschiedenfarbigen Druck äußerlich kennzeichnen, so würden manche Buchseiten nicht nur, wie Feirefiz “agelstern mal” tragen, sondern in allen Farben des Regenbogens schillern. Einem kunstvollen, in mehr denn zwanzig langen Jahren mühsam zusammengefügten Mosaikbild läßt sich am besten Wolframs Meisterwerk vergleichen (S. 197).

Note 45 in page 949 W. Golther, Parzival und der Gral, (Stuttgart : J. B. Metzlersche Verlagsbuchhandlung, 1925), S. 135.

Note 46 in page 949 Ein kleines, vom Zeitproblem abliegendes, bisher m.W. nicht beachtetes Beispiel der Art, wie Wolfram Kritik an Crestien übt: Crestien erzählt, das Festmahl, das im Zauberschloß Gawan zu Ehren veranstaltet wird, habe so lange gedauert wie ein ganzer Tag zur Weihnachtszeit (8247 f.). Diese Stelle muß Wolfram im Sinne gelegen haben, wenn er seinerseits einen Schmaus im Zauberschloß abbricht mit der Bemerkung: “Ezn sî denne gar ein vrâz, / welt ir, si habent genuoc dâ gâz” (639, 1 f.). (Mit eurer Erlaubnis heben wir die Tafel auf, anstatt den Schmaus zu einer Fresserei ausarten zu lassen). Auf Parallelen dieser Art paßt Hellers treffende Bemerkung, a.a.O., S. 500: Th t they have escaped the attention of commentators is mainly due to the fact that Wolfram's passages do not occur in the same sequence as the corresponding French ones, but are found in entirely unexpected places, hundreds, even thousands of lines from where one would look for them.