No CrossRef data available.
Article contents
Dogma und Dichtung des Mittelalters
Published online by Cambridge University Press: 02 December 2020
Extract
Das großangelegte Werk Martin Werners “Die Entstehung des christlichen Dogmas”1 hat mir einen starken Eindruck gemacht. Wenn ich auch den wichtigen theologischen Streitfragen gegenüber mir kein Urteil anmaße, so weiß ich doch, was eine scharfe und klare Beweisführung ist, die ohne vorgefaßte Meinung gerade auf ihr Ziel losgeht. Vor allem aber ist mir eines dabei deutlich geworden: daß die Geschichte kein einfaches Continuum ist, in dem Sinne, daß das Neue einfach an das unmittelbar Vorhergehende anknüpft, sondern daß sich Gegenwärtiges, Vergangenes, Vorvergangenes und Längstvergangenes zu einem unentwirrbaren Zauberknäuel verflechten, den so und so oft die menschliche Phantasie mit ihren buntesten Fäden umspinnt.
- Type
- Research Article
- Information
- Copyright
- Copyright © Modern Language Association of America, 1947
References
1 Martin Werner, Die Entstehung des christlichen Dogmas (Bern, 1941).
2 H. de Boor, “Die religiöse Sprache der Voluspá und verwandter Denkmäler,” Deutsche Islandforschung (Breslau, 1930) I, 68 ff.
3 Axel Olrik, Nordisches Geistesleben, überlragen von W. Ranisch (Heidelberg, 1908), S. 96.
4 Harva, “Die religiösen Vorstellungen der altaischen Volker,” Folklore Fellows Communications 125, S. 140; S. Singer, Germanisch-romanisches Mittelaller (Zürich, 1935), S. 89.
5 Vgl. “Ezzos Gesang 17,” Müllenhoff-Scherers Denkmäler, Anmerkung ii, 176.
6 W. Wackernagel, “Haus, Kleid, Leib,” Zschr. f. d. Altertum, vi; A. Taylor, “A Metaphor of the human body in literature and tradition,” Corona. Studies in celebration of the eightieth birthday of Samuel Singer (Duke University Press, 1941), pp. 1 ff.
7 Wiener Passionsspiel 110.—S. Singer, Zu Wolframs Parzival, Abhandlungen zur germanischen Philologie. Festgabe für W. Heinzel (Halle a/S., 1898), S. 404.
8 R. Heinzel, “Ueber das Gedicht vom König Orendel,” Sitzungsberichte der k.k. Akad. d. Wiss. in Wien, cxxvi, 41.
9 Gustav Grau, Quellen und Verwandtschaften der älteren germanischen Darstellungen des jüngsten Gerichtes, Studien zur englischen Philologie, xxxi (Halle a/S., 1908).
10 S. Singer, Zu Wolframs Parzival a.a.O., S. 367.
11 Parzival 454,24: Ein schar in ûf der erden liez, Diu fuor ûf über die sternen hôch. Op die ir unsckult wider zôch, Sît muoz sin pflegen getouftiu fruht. 471, 23: Ich enweiz op got ûf sie verkôs, Ode ob ers fürbaz verlôs, Was daz sîn reht, er nam se wider.
12 Singer, Zu Wolframs Parzival a.a.O.—E. Faral, La légende Arthurienne, iii, 188 (Geoffroy de Monmouth, Historia regum Britanniæ Cap. 107) : Inter lunam et terram habitant spiritus, quos incubos dœmones appellamus. Hi partim habent naturam hominis parlim vero angelorum.—Pulci, Morgante maggiore, xxiv, 109:
Vanno per l'aer comme uccel vagando
Altre specie di spirti folletti,
Che non furon fedel ne rei gia, quando
Fu stabilito il numer degli eletti.
13 A.a.O.
14 Le roman de la Violette par Gerbert de Montreuil, Soc. des anciens Textes (Paris, 1928), vers 505: Molt estoit desloiaus sorchiere: Gondree avoit la vielle a non.
15 Barnabasbrief, 9.4. “Die Beschneidung aber, auf welche sie ihr Vertrauen setzten, ist sogar abgetan worden, hat er (Christus) doch gesagt, daß eine solche nicht am Fleische geschehen sollte. Allein sie haben sich dagegen vergangen, weil ein böser Engel sie berückte.”
16 Leroux de Lincy, Essai historique et littéraire sur l'abbaye de Fécamp (Rouen, 1840); A. Långfors, Histoire de l'abbaye de Fécamp en vers français du XIIIe siecle, Annales Academiae scientiarum (Helsinki, 1927-28).
17 . Paulus ad Ephesios, 4.24.
18 A. Jolles, Einfache Formen (Halle a/S., 1929), S. 23 ff.
19 K. Zwierzina, “Die Legenden der Märtyrer von unzerstörbarem Leben,” Innsbrucker Festgruss von der phil. Fakultät dargebracht der 50. Versammlung deutscher Philologen und Schulmänner, S. 130 ff.