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Published online by Cambridge University Press: 01 April 2000
Angesichts des gegenwärtigen Standes der Methodendiskussion in der neutestamentlichen Wissenschaft erscheint es angebracht, die Grundlagen des Faches zu überdenken. In dem folgenden Beitrag wird dies in einem Dreischritt versucht, der sich mit der neutestamentlichen Exegese als Textwissenschaft, als historischer sowie als theologischer Wissenschaft befaßt. Anhand ausgewählter Beispiele wird argumentiert, daß historisch-kritische Arbeitsschritte und hermeneutische Reflexion nicht zwei aufeinander folgende Wege der Textauslegung, sondern Bestandteile eines Verstehensprozesses sind. Die gängige Aufteilung in synchrone und diachrone Fragestellungen müßte demzufolge dergestalt weitergedacht werden, daß beide innerhalb eines Textverstehensmodells integriert werden. Auf diese Weise wird auch der Beitrag der neutestamentlichen Wissenschaft zur Theologie deutlicher erkennbar.