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Die Gegner des Paulus im I. Korintherbrief und das Problem der Gnosis1

Published online by Cambridge University Press:  05 February 2009

Sasagu Arai
Affiliation:
(Yokohama, Japan)

Extract

Genau vor einem Jahr hat Professor Robert McL. Wilson anläßlich der letzten Vollversammlung der Studiorum Novi Testamenti Societas einen Vortrag gehalten, und zwar über das Thema: ‘How Gnostic were the Corinthians?’ Im letzten Jahr konnte ich leider nicht an der Versammlung teilnehmen. Professor Wilson hat mir aber freundlicherweise eine Photokopie seines Vortrags mit folgender Bemerkung zugesandt: ‘You will see that I tried to apply the Messina definition (sc. of Gnosis, Gnosticism, etc.), and argue that the Corinthian situation may be classed under Gnosis, but is still a long way short of Gnosticism. Ich möchte heute, alse in Vertreter des Fernen Ostens, wie Professor Wilson über das Problem ‘die Gnosis und das Neue Testament’ referieren.

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References

page 430 note 2 Jetzt in: N.T.S. XIX, No. I (1972), S. 6574.Google Scholar

page 430 note 3 Zitiert aus dem Brief vom 29. März 1972.

page 430 note 4 Vgl. xii. 2.

page 430 note 5 Vgl. i. 22–4; vii. 18; ix. 20; x. 32; xii. 13. Dazu noch Apg. xviii. I ff.

page 430 note 6 Vgl. Conzelmann, H., Der erste Brief an die Korinther (Göttingen, 1969), S. 65 f.Google Scholar; Gülzow, H., Christentum und Sklaverei in den ersten drei Jahrhunderten (Bonn, 1969), S. 41;Google ScholarWilckens, U., Das Neue Testament (Hamburg, 1970), S. 566.Google Scholar

page 430 note 7 Bornkamm, Nach G., Paulus (Stuttgart, 1969), S. 87,Google Scholar verabschiedete sich Paulus im Jahre 51 n. Chr. von Korinth und schrieb seinen ersten Korintherbrief im Frühjahr 54 von Ephesus aus.

page 431 note 1 Conzelmann, H., Zur Analyse der Bekenntnisformel I Kor. 15, 3–5, Ev. Th. XXV (1965), S. 10 f.Google Scholar Vgl. Ders., a. a. O., 28–31.

page 431 note 2 G. Bornkamm, a. a. O., S. 86, schreibt der korinthischen Gemeinde einseitig ‘den stark proletarischen Charakter’ zu. Prumm, K., Zur neutestamentlichen Gnosis-Problematik. Gnostischer Hintergrund und Lehreinschlag in den beiden Eingangskapiteln von I Kor., Z. Kathol. Th. LXXXVII (1965), S. 413,Google Scholar findet im Gegenteil in dieser Gemeinde wiederum einseitig ‘das Bourgeois-Christentum’. Wir müssen nun diese einseitige Charakterisierung der korinthischen Gemeinde vermeiden. Mit Bornkamm und Prumm auszudrücken: Die meisten Korinther waren ‘Proletarier’. Von diesen sind aber die ‘Bourgeois’, die zu der ‘Klasse gebildeter Menschen’ gehörten (Prumm, a. a. O., S. 412), später hervorgetreten und den Proletariern gegenüber einflußreich geworden. Jedenfalls scheint diese soziale Zusammensetzung der Korinther wenigstens zum Teil der historischen Sonderstellung der Hafenstadt Korinth in damaliger Zeit (vgl. dazu P. W. Suppl. IV, Sp. 991 ff., VI, Sp. 182 ff.) zu entsprechen.

page 431 note 3 Vgl. Schottroff, L., Der Glaubende und die feindliche Welt. Beobachtungen zum gnostischen Dualismus und seiner Bedeutung für Paulus und das Johannesevangelium (Neukirchen, 1970), S. 136 ff.Google Scholar

page 431 note 4 Güttgemanns, Nach E., Der leidende Apostel und sein Herr (Göttingen, 1966), S. 6770,Google Scholar leugneten die Korinther zwar eine Auferstehung der Toten, nicht aber eine Auferstehung überhaupt. Im Gegenteil, eine universale, schon geschehene Auferstehung der Lebenden sei in Korinth behauptet worden, also im Sinne einer gnostischen Erlösungs- und Auffahrtslehre. Spörlein, Dagegen B., Die Leugnung der Auferstehung. Eine historisch-kritische Untersuchung zu I Kor. 15 (Regensburg, 1971), S. 35:Google Scholar ‘Nun ist es zwar unbestritten, daß spätere Gnosis in diesem angeführten Sinn άνάστασις verwendet hat, doch die von E. Güttgemanns angeführten Belege für eine derartige Umdeutung des Wortes reichen bestenfalls bis in die Zeit einhundert Jahre nach der Abfassung von I. Kor. 15.’ Ich hege auch Skepsis dagegen, daß die Leugner der Auferstehung der Toten vom I Kor. xv. 12, wie Güttgemanns meint, an einer Auferstehung im gnostischen Sinne festgehalten hätten. Spörleins Kritik an Güttgemanns ist also zwar richtig, doch m. E. nur im historischen Sinne. Ich kann nämlich nicht mit Spörlein, Ibid., wie unten dargelegt wird, jede Möglichkeit eines postmortalen Heils bei den Auferstehungsleugnern ausschließen. Für diese bleibt eine gnostische Umdeutung der άνάστασις sachlich offen.

page 432 note 1 So vor allem R. Bultmann, W. Schmithals, K. Wegenast, U. Wilckens, H. Conzelmann (Die Auferstehungsleugnung als paulinisches Mißverständnis), J. Schniewind, W. G. Kümmel, E. Käsemann, E. Schweizer, E. Brandenburger, W. Schmithals, U. Wilckens, J. H. Wilson (im Sinne: Die Auferstehung ist schon geschehen). Vgl. Wilson, J. H., The Corinthians who Say There is No Resurrection of the Dead, Z.N.W. LIX (1968), S. 92–7.Google Scholar Spörlein, a. a. O., S. 16–19. Neuerdings auch Köster, H., Robinson, J. M., Entwicklungslinien durch die Welt des frühen Christentums (Tübingen, 1971), S. 32, 140.Google Scholar Schottroff, a. a. O., S. 156.

page 432 note 2 Spörlein, a. a. O., S. 82 f.

page 432 note 3 Bultmann, Gegen R., Theologie des Neuen Testaments (Tübingen, 4 1961) S, 172,Google Scholar und Schmithals, W., Die Gnosis in Korinth. Eine Untersuchung zu den Korintherbriefen (Göttingen, 2 1965), S. 147.Google Scholar Auch Schottroff, a. a. O., S. 163, kann dieser These nicht zustimmen, da präsentisches Heil (xv. 12) und Hoffnung (xv. 29) auch für dualistisches Denken zusammengehören. Meine kritische Meinung dazu, vgl. unten Anm. 4 auf S.437.

page 432 note 4 Spörlein, a. a. O., S. 115 f.

page 432 note 5 So auch Schottroff, a. a. O., S. 136 ff.; Bauer, K.-A., Leiblichkeit. Das Ende aller Werke Gottes. Die Bedeutung der Leiblichkeit des Menschen bei Paulus (Gütersloh, 1971), S. 92 ff.Google Scholar

page 433 note 1 So u. a. Braun, H., Exegetische Randglossen zum I Korintherbrief, in: Gesammelte Studien zum Neuen Testament und seiner Umwelt (Tübingen, 2 1967, S. 198;Google ScholarConzelmann, , Der erste Korintherbrief, S. 29, 48, 52, 55, 242, 293, 308 u. ä.Google Scholar; Güttgemanns, a. a. O., S. 58, Anm. 26; Spörlein, a. a. O., S. 55–62.

page 433 note 2 Wir gehen zwar nicht soweit, mit Conzelmann, a. a. O., S. 304, anzunehmen, daß in Korinth die Auferstehung Jesu ‘garnicht angezweifelt wird’ (vom Verfasser gesperrt). Siehe z. B. die aoristische Aussage: ‘έπιστεύσατε’ von xv. 2 und II! (Vgl. dazu Schmithals, W., Das Verständnis von Gnosis und Neuem Testament als methodisches Problem, N.T.S. XVI, No. 4, 1970, S. 382.)Google Scholar Wir müssen doch Schmithals entgegen, wegen ‘έν και έστήκτε’ (xv. I), ‘ει δέ κηρύσσεται…’ (xv. 2) u. a., daran festhalten, daß die Bestreiter der Auferstehung der Toten das Bekenntnis des Paulus zu Tod und Auferstehung Jesu in der korinthischen Gemeinde gelten ließen, wenn sie auch demgegenüber skeptisch gewesen sein sollten.

page 433 note 3 Köster, Robinson, a. a. O., S. 28–44, 91 (Anm. 57), 173.

page 433 note 4 Kuhn, H.-W., Der irdische Jesus als traditionsgeschichtliches und theologisches Problem, Z.Th.K. LXVII (1970), S. 317 f.Google Scholar

page 433 note 5 So auch Kuhn, a. a. O., S. 318. Bis heute sind folgende Stellen im Thomas-Evangelium als Parallelen zum I Kor. angeführt worden: Zu I Kor. xv. 12b Log. 1, 11, 18, 51. Vgl. Köster, Robinson, a. a. O., S. 32–7; Schottroff, a. a. O., S. 154–8. Allerdings ist Log. 51 – nach unserer Meinung–schwer als Parallele zu I Kor. xv. 12b xu nennen, da es sich hier – nicht immer wie dort – um präsentische Eschatologie handelt. Zu I Kor. xiii. 2 Log. 48 und 106 (vgl. Matt. xvii. 20 = Luk. xvii. 6 <Q>; Mark. xi. 22 f.). Zu I Kor. ii. 9 Log. 17, vgl. Köster, Robinson, a. a. O., S. 39, 173; Kuhn, a. a. O., S. 314 f., 317 (Anm. 95). Zu I Kor. iv. 8abc Log. 69, 3, 2, vgl. Haenchen, E., Die Botschaft des Thomas-Evangeliums (Berlin, 1962), S. 70 f.Google Scholar; Ders., Neutestamentliche und gnostische Evangelien, in W. Eltester (ed.), Christentum und Gnosis (Berlin, 1969), S. 27;Google Scholar Kuhn, a. a. O., S. 317 (Anm. 95). Ob sich im I Kor. iv. 8 ab auch Anklänge an die Feldrede (bes. Luk. vi. 24 f.) finden, ist allerdings zweifelhaft. So auch Kuhn, a. a. O. S. 315 (gegen Köster, Robinson, a. a. O., S. 41). Außerdem scheint es mir auch noch – nicht nur sachlich, sondern auch stilistisch – treffender zu sein, zu I Kor. iv. 8 bc Log. 81 zu nennen: Die Armen in der korinthischen Gemeinde haben dann solch ein Logion, wie Log. 81, angegriffen, indem sie sich enthusiastisch im Geiste den Reichen gleichsetzten, die dualistisch die Auferstehung der Toten ablehnten und die Herrschaft eines ewigen Lebens erklärten. Jedenfalls können wir außer oben angeführten Parallelen noch folgende nennen: Zu I Kor. iv. 5b Log. 6 (Luk. xii. 2 = Matt. x. 26 <Q>); zu I. Kor. viii. 6d Log. 77 (Ende) (vgl. II Kor. v. 18; Röm. xi. 36; Kol. i. 16; Eph. iv. 15; Joh. vi. 46, 64; xii. 32).

page 434 note 1 Robinson bezeichnet die Gegner des Paulus im I. Kor. als ‘frühgnostische Schwärmer’, bei denen die ‘gnostisierende’ Interpretation des urchristlichen Auferstehungskerygmas zu einer gnostisierenden Auslegung auch der Herrenworte führte’ (Köster, Robinson, a. a. O., S. 32, 38). Robinson gebraucht also mit Vorsicht die Termini ‘Frühgnosis’ und ‘gnostisierend’, um damit die Gegner des Paulus im I. Kor. zu charakterisieren. Auf der anderen Seite mußte Paulus – nach Robinson – ‘auf der Ebene der Gnosis den eschatologischen Vorbehalt hervorheben’ (Köster, Robinson, a. a. O. S. 32). Es ist also auch bei Robinson noch nicht immer klar, inwieweit die Gegner des Paulus ‘gnostisch’ sind.

Schottroff, a. a. O., S. 158, 165, nimmt – einen Schritt weiter als Robinson gehend – ‘die Gegner’ für ‘g n o s t i s c h e Geistesenthusiasten’ oder einfach ‘Gnostiker’ an. Die ‘Gnosis’ ist aber bei Schottroff – so scheint mir – der ‘dualistischen Anthropologie’ gleichbedeutend. Diese reicht aber meiner Meinung nach nicht aus, den Begriff ‘Gnosis’ zu definieren. Näheres dazu s. unten Anm. 4 auf S. 436 und Anm. 4 auf S. 437.) Jetzt vgl. Rudolf, K., in Th. R. XXXVII (1972), S. 300;Google ScholarSchenke, H.-M., in: Th. L. XCVII (1972), Sp. 755 ff.Google Scholar

Nach Kuhn, a. a. O., S. 316, sind die Gegner in Korinth ‘mindestens an der “Grenze des gnostischen Umschlags” (Conzelmann, a. a. O., S. 106, Anm. 28) bewegt’. Jedenfalls bestreiten sowohl Robinson, Ibid. Anm. 32, als auch Schottroff, Ibid. (vgl. S. 36; 33), mit Recht H. Conzelmanns Ansicht, der die Gegner als ‘Geist-Enthusiasten’ und nicht als Gnostiker verstehen möchte, und zwar deshalb, weil diese für ihn eine ‘gnostische Christologie’ voraussetzen müssen, deren Vorhandensein bei den Gegnern er nicht ausfinding machen kann. Daß es die Gnosis ohne gnostische Christologie geben kann, ist aber vor allem von den Nag-Hammadi-Schriften bestätigt worden. Vgl. Arai, S., Die Christologie des Evangelium Veritatis (Leiden, 1964), bes. S. 120 ff.Google Scholar; Ders., Early Christianity and Gnosticism (Tokyo, 1971), S. 332 ff.Google Scholar (japanisch mit englischem Résumé).

page 434 note 2 Wie, z. B.apokalyptische Worte oder Weisheitsworte in Q mit ihrem jüdischen Hintergrund. gl. dazu U. Wilckens, σοφια, Th.W.N.T. VII, S. 515 ff.Google Scholar

page 435 note 1 In diesem Zusammenhang ist zu beachten, daß Brandenburger, E., Die Auferstehung der Glaubenden als historisches und theologisches Problem, Jb. Theol. Schule Bethel N.F. IX (1967), S. 1533,Google Scholar die Möglichkeit gezeigt hat, die Idee einer Vergegenwärtigung der Auferstehung, die zugleich eine Vergeistigung bedeutet, wie sie uns im Kol., Eph., und Joh. entgegentritt, als mindestens ebenso alt wie die apokalyptische Auferstehungsidee anzunehmen. Beide Formen haben nach Brandenburger jüdische Wurzeln; die präsentische Auferstehung ebenso wie die futurische. Erstere drückt sich in folgenden zwei Vorstellungen aus: I. als Eintritt in die Heilsgemeinde, die mit der Vermittlung von Geist und Wissen und mit dem Motiv der Neuschöpfung des ‘Zum-Leben-Kom-men’ verbunden ist; 2. als Tötung des Leibes, des äußeren Menschen und Anziehung des geistigen Menschen; dieses Interpretament entstammt vermutlich der dualistischen Weisheitslehre. Vgl. positive Beurteilung dieser These durch Rudolph, K., Gnosis und Gnostizismus, ein Forschungsbericht, Th. R. XXXIV (1969), S. 207.Google Scholar

page 435 note 2 Robinson, in: Köster, Robinson, a. a. O., S. 32, 38; Schottroff, a. a. O., S. 156, 158.

page 435 note 3 Wilckens, U., Weisheit und Torheit. Eine exegetisch-religionsgeschichtliche Untersuchung zu I. Kor. I und 2 (Tübingen, 1959), bes. S. 205–13;Google Scholar Ders., σοφια, Th.W.N.T. VII, 519–23;Google Scholar Schmithals, a. a. O., S. 145–85. Das trifft auch auf einen ‘Adam-Christus-Urmensch-Mythos’ von Brandenburger, E., Adam und Christus. Exegetisch-religionsgeschichtliche Untersuchung zu Römer 5, 12–21 (I. Kor. 15) (Neukirchen, 1962), S. 68 ff.Google Scholar, zu, sofern er diesen Mythos als einen gnostischen annimmt.

page 435 note 4 So vor allem Schmithals, a. a. O., S. 117 f.; N. Brox, ΑΝΑοΕΜΑ ΙΗΣΟΥΣ (I. Kor. 12, 3), Bib. Z. XII (1968), S. 103 ff.Google Scholar

page 435 note 5 Conzelmann, a. a. O., S. 214 ff., lehnt ab, aus xii. 3 eine doketistische Christologie herauszufinden. So auch Pearson, B., Did the Gnostics curse Jesus?, J.B.L. LXXXVI (1967), S. 301–5.Google Scholar

page 435 note 6 So mit Recht Schottroff, a. a. O., S. 189 ff.

page 436 note 1 Siehe oben Anm. I auf S. 434.

page 436 note 2 Nach dem Vorschlag des Messina-Kongresses von 1966 zur Gnosisforschung (vgl. Bianchi (ed.), a. a. O., S. xx–xxxii; Eltester (ed.), a. a. O., S. 127–32). Allerdings stimme ich der Meinung K. Rudolphs zu, der diesen Vorschlag, ‘die Begriffe “Gnosis” und “Gnostizismus” auseinanderzuhalten und phänomenologisch zu trennen, aus historischen Gründen nicht für sehr glücklich’ hielt. (Rudolph, K., Randerscheinungen des Judentums und das Problem der Entstehung des Gnostizismus, Kairos IX (1967), S. 106 ff.Google Scholar; Ders., Gnosis und Gnostizismus, ein kritischer Bericht, Th. R. XXXVI (1971), S. 15 ff.Google Scholar; Ders., Nag-Hammadi und die neuere Gnosisforschung, in: Nagel, P. (ed.), Von Nag-Hammadi bis Zypern (Berlin), 1972), S. 7.Google Scholar

page 436 note 3 Die Erlösung als Selbsterkenntnis, in der sich die Vereinigung des Selbst mit dem Göttlichen substanziell vollzieht, gilt m. E. als der erste der Wesenszüge der Gnosis. Vgl. S. Arai, in: Bianchi (ed.), a. a. O., S. 181.

page 436 note 4 Schottroff, a. a. O., S. 136 ff., 158, erschließt, wie oben erwähnt, aus der dualistischen Anthropologie, die sie vor allem aus I Kor. xv. 35 ff. herausstellt, den gnostischen Charakter der Gegner des Paulus. Sie schlägt mit Recht vor, das Wesen der Gnosis in der ‘Bemühung um Absicherung und um distanzierende Definition der dualistischen Bereiche’ (a. a. O., S. 98) und hier den Gegensatz gnostischen Denkens zu neutestamentlichen, bzw. paulinischen Texten zu suchen, sofern sie die gnostisch-dualistischen Voraussetzungen teilen. Dieser Dualismus könnte bei den Gegnern des Paulus in Korinth zwar sachlich vorausgesetzt sein, ist aber historisch nicht beweisbar. wie im Folgenden gezeigt werden wird.

page 437 note 1 Robinson, in: Köster, Robinson, a. a. O., S. 32.

page 437 note 2 So auch Conzelmann, a. a. O., S. 156 ff.

page 437 note 3 Im Sinne von H. Jonas' Terminus ‘devolution’ (vgl. Jonas, Delimitation of the gnostic phenomenon – typological and historical, in: Bianchi (ed.), a. a. O., S. 92), und zwar nach der deutschen Übersetzung des ‘Proposte concernenti l'uso scientifico dei termini gnosi, gnosticismo’ (von C. Colpe, in: Bianchi (ed.), a. a. O., S. xxx; auch in: Eltester (ed.), a. a. O., S. 130).

page 437 note 4 Gegen Schottroff, a. a. O., S. 160 ff., die behauptet, daß bei den Gegnern des Paulus in Korinth genau wie ‘in den…Systemen der Gnosis das Heil auch als Hoffnung, nicht aber als verfügbarer Besitz verstanden wird’ (S. 161). Die Gegner erkennen einerseits, wie oben erwähnt, zwar ein postmortales Heil an, aber sie verstehen es andererseits als verfügbaren Besitz. Daher will Paulus den Korinthern die Inkonsequenzen ihrer Lehre zeigen. Zur ‘eschatologischen Spannung’ in der Gnosis vgl. Arai, S., Early Christianity and Gnosticism, S. 170;Google Scholar Schottroff, a. a. O., S. 91 ff., 160 ff.; Peel, M. L., The Epistle to Rheginos. A Valentinian Letter on the Resurrection. Introduction, translation and exposition (London, 1969), S. 139 ff.Google Scholar; Ders., Gnostic Eschatology and the New Testament, N. T. XII (1970), S. 155 ff.Google Scholar; R. Haardt, ‘Die Abhandlung über die Auferstehung’ des Codex Jung aus der Bibliothek gnostischer koptischer Schriften von Nag-Hammadi. Bemerkungen zu ausgewählten Motiven, Teil II, Interpretation, Kairos XII (1970), S. 256 ff.Google Scholar

page 437 note 5 Vgl. H.-F. Weiss, Paulus und die Häretiker. Zum Paulusverständnis in der Gnosis, in: Eltester (ed.), a. a. O., S. 116 ff., bes. 125 ff.