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Das System des Basilides

Published online by Cambridge University Press:  05 February 2009

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über das System des Basilides, seines Sohnes und Schülers Isidor und der Basilidianer ist unter den Forschern bis heute keine Einigkeit erzielt worden, auch ist die einzig neuere Schrift, die sich ausführlich und umfassend mit Basilides befaβt, die von Hendrix,2 zu wenig in die Tiefe gegangen und läβt manche Fragen offen. Die Uneinigkeit der Forscher hangt mit der besonders disparaten Quellenlage zusammen. Die Berichte der Kirchenväter teilen sich in zwei Gruppen. Die eine wird vertreten durch Irenaeus, Adv. haer I.

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Copyright © Cambridge University Press 1963

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References

1 Erweiterte Form eines Vortrages, der am 5. Juli 1962 in dem an der Universität Müunster bestehenden ‘Gnosiskreis’ gehalten wurde.

2 Hendrix, P., Dc alexandrijnsche Haeresiarch Basilides (Philiolog. Dissertation, Leiden, 1926).Google Scholar

3 Oehler, F., Corpus Haereseologicum (1854), 1, 284 f.Google Scholar

4 Ob das ein Beleg für die These von Grant, R. M. ist, daß die Gnosis wenigstens zum Teil mit der fehlgeschlagenen jüdischen apokalyptischen Hoffnung zusammenhängt, wie er in Vigil. Christ. XIII (1959), 121–5 darlegt, ist m. E. fraglich.CrossRefGoogle Scholar

5 Vollendeter Doketismus, vgl. Tertullian, , Resurr. mort. 2, 3.Google Scholar

1 Die wichtigsten Kirchenväterberichte uber Basilides und Isidor und die direkten Zitate von ihnen sind abgedruckt bei Völker, W., Quellen zur Geschichte der christlichen Gnosis (1932) und übersetzt bei Leisegang Die Gnosis (1 1924; 4 1955),Google Scholar ferner bei Mead, G. R. S., Fragments of a Faith Forgotten S. 253–84Google Scholar und bei Grant, R. M., Gnosticism (1961), S. 125–45.Google Scholar Vollständigste Aufzählung aller Nachrichten bei Harnack, A., Geschichte der altchristlichen Literatur, 11, I (1958), 157–61.Google Scholar

2 Die Ketzergeschichte des Urchristentums (1884), im Folgenden Hilg. abgekürzt.Google Scholar

1 Hauptprobleme der Gnosis (1907), S. 92–6.Google Scholar

2 McL, R.. Wilson, , The Gnostic Problem(1958), S. 126 f.Google Scholar

3 de Faye, E., Gnostiques et Gnosticisme (2 1925), S. 3956 und 227–37.Google Scholar

4 In R.A.C. 1, 1217–25.Google Scholar

5 Die Gnosis (1 1925; 4 1955). Die änderungen in der 2. und den folgenden Auflagen, besonders in der übersetzung wichtiger Stellen, müssen beachtet werden.Google Scholar

1 Das Fragment aus den Ada Archelai läßt leider nicht mit Sicherheit erkennen, ob der darin beschriebene Dualismus des Basilides' eigene Ansicht wiedergibt oder ob er bekämpft werden sollte; Letzteres vermutet Quasten, J., Patrology, I (1950), S. 259.Google Scholar

2 Vgl. auch Wolfson, H. A., ‘Negative Attributes in the Church Fathers and the Gnostic Basilides’, in Haru. Theol. Rev. L. (1957), 145–56.CrossRefGoogle Scholar

3 S. 24. 9 ff. des Papyrus Berolinensis 8502, ed. Till, W., 1955.Google Scholar

4 Die Verweise und Zitate aus des Hippolyt Bericht im 7. Buch der Refutationes werden nur mit Kapiteln und Parαaphen der Ausgabe yon Wendland zitiert.

1 Bei dem ‘Weltsamen’ könnte man an die τΟ σπέσυατΟς Οuacgr;Οια, die πάυτωυ υιυΟμέυωυ αίτία, in der Naassenerpredigt, Hippolyt, , Refut. v, 7,25Google Scholar denken; man kann sich auch erinnert fühlen an die Idee vom Wachsen von einem unteilbaren Punkt aus in der μευάλeε απόφασις Simons, Hippolyt, , Refut. vi 14, 6. Aber beides ist keine genaue Parallele.Google Scholar

1 Wenn Leisegang meint, Gott habe den Weltsamen ‘ in die Formlosigkeit, in das Chaos’ hineingelegt, a. a. O.4 S. 229, so widerspricht das dem Bericht des Hippolyt, in dem die άμΟσφια selbst im Weltsamen enthalten ist. Darum ist es auch nicht richtig, aus dem Weltschöpfungsprozeß zu schließen, daß die Gotteskraft im Menschen in seinem Sperma enthalten sei, a. a. O. S. 234.

1 Zur ‘iranischen Gnosis’ vgl. Jonas, H., Gnosis und spätantiker Geist, I (1934), 283.Google Scholar

2 Adam, A., Die Psalmen des Thomas und das Perlenlied als Zeugnisse vorchristlicher Gnosis (1959), Ps. i. 21 ff.; Ps. ii. I ff.; Ps. iii. 5ff. USW.Google Scholar

3 Hippolyt, , Refut. v, 7, 11.Google Scholar

1 Vgl. den Ausdruck κεκΟōμεμέυωυ Ου παυτωυ τώυ αλθεσλωυ xxiv, 3, vgl. auch xxv, I.

2 So xxiv. 5. Aber das bleibt im Bericht des Hippolyt nicht unwidersprochen: die Hebdomas wird xxv. 4 βασιλεύς κύσ ιΟυ γΟύ σιαΟτέ; ματΟς genannt, der zweite Archon redet mit Moses, ebd.

3 Text und Sinn von xxv. 6 f. sind nicht recht kiar. Ich vermute:‘…sondern wie das indische Naphtha, angesteckt (αφθελς statt όφθεις der Handschriften) auf sehr weite Entfernung, Feuer fängt, so dringen von der αμΟρφια des “Haufens” die Kräfte bis nach oben zur Sohnschaft. Denn nach Art des indischen Naphtha eift und nimmt der Sohn des großen Archon der Ogdoas, als ob er eine Art Naphtha wäre (also statt αφθας τλς: ναφθα τλς), die Gedankenλ’ Unverständlich bleibt dabei nur der Satz, daß die Kräfte von unten bis zur Sohnschaft dringen sollen, was den Ausführungen des Kontextes widerspricht.

4 Wegen der Wendung σέ;Οντα καί φεσόενα τα νΟέματα 25, 7.

1 xxvi. 7: απΟκαλυφθέ;ναιvgl. xxvi. 10:φνς.

2 Zu Unrecht faß Hendrix, a. a. O. S. 78 αυνΟλα 1a aufals ‘bewusteloosheid’.

3 Zu Unrecht dehnt Leisegang a. a. O. S. 238 die ‘Unwissenheit’ als das Ietzte Ziel auch auf die Gnosis selbst aus.

1 Der zweite Archon ist nach xxiv. 3 αρρετΟς nach XXV 4. 1st die Hebdomas ρατόν. xxvii. 6 wird von der ersten Sohnschaft das ausgesagt, was von der zweiten gilt.

1 εκλΟυέ erscheint hier und dann häufig in dem, was Clemens offenkundig von denen, die er fürechte Schüler des Basilides hält, berichtet, s. u.

2 Auch im Bericht des Hippolyt stehen φήσίν und φασίν oft dicht nebeneinander, Hendrix, a. a. O. S. 27 f.

1 Em Objekt fehit, gemeint 1st wohl ‘ der dienende Geist’.

2 Nach, Hendrix, a. a. O. S. 41 hat die νόεōις und überhaupt der Glaube hier einen stark intellektualistischen Zug. Damit ist verkannt, daß νΟνς νΟεïν und νόσΟις für die Gnosis überhaupt Stichworte für das spezifisch gnostische, intuitive Erkennen sind. Ein anderer Ausdruck für diese mit der Naturenlehre zusammenhängende besondere Art der gnostischen Erkenntnis ist z. B. in den Thomasakten das Bud der Sprache, die nur em ‘Landsmann’, eben der Gnostiker, ‘verstehen’ kann, Kap. 8 f.Google Scholar

3 τινός και φιōελ πλΟτν έκλ εκτΟκ όντΟς ώς, βαōλλειδες νΟμίβες.

1 Hendrix, , a. a. O. S. 41 übersetzt ‘doordat het niet tastbaar (von mir gesperrt) voorhanden is’: dieses ‘tastbaar’ braucht man nach dem System des Hippolyt garnicht hinzuzufügen.Google Scholar

2 Hendrix, , a. a. O. S. 41 übersetzt anders. Ich streiche S. 327 Zeile 20 der Stählin-Früchtel'schen Ausgabe τέν, lese Zeile 2I ΟνΟλας statt ΟνΟλαν und fasse τέν έξαλρετΟν πιΟτιν. alsdriekts Objekt zu έσμλνενων, νόεΟλν use. als Prädikativum.Google Scholar

1 Hendrix, , a. a. O. S. 46 sagt zu dieser Stelle, Clemens habe damit dem Basilides die Lehre von einer selbständigen bösen Macht als Vergöttlichung dieser Macht angerechnet. Aber eben von einer selbständigen bösen Macht ist bei Basilides keine Rede.Google Scholar

1 ‘… well alles in Beziehung zum All steht’ übersetzt auch Wendland in seiner übersetzung in der ‘Bibliothek der Kirchenväter’, 1937.

1 Mit Recht hat Leisegang seine übersetzung in der i. Auflage, S. 209 ‘sie tun, wenn sic sich nur diesem natürlichen Geschlechtsverkehr… hingeben, gut daran, nicht zu heiraten’, später aufgegeben.Google Scholar

2 Wendland hält es in seiner übersetzung für notwendig, eine Negation einzufugen: die Eunuchen aus Zwang sind nicht die Theater-Asketen, sondern die, die infolge eines Mißgeschicks Eunuchen geworden sind.

3 τό περιβλλεωθαλ ist von Leisegang zuerst mit ‘sich umarmen’ wiedergegeben, später richtig mit ‘das Sichbekleiden’ a. a. O. S. 210.

1 So übersetzt Leisegang a. a. O. S. 209 μαχίμλ υυνέ.

2 Gnosticism. A Sourcebook of Heretical Writings (1961), S. 139.Google Scholar

3 Vgl. die Bemerkung von L. Früchtel in der 3. Auflage der Stählinschen Textausgabe der Stromata, 1960 zur Stelle.

4 Nach Prov. xxi. 9, 19, worauf Grant, a. a. O. S. 139 aufmerksam gemacht hat.

5 Das dritte, καταφερές, kann schwerlich ‘impotent’ bedeuten; ‘hinfällig’ übersetzt Wendland, ‘impotent’ Leisegang in der i. Auflage, später: ‘schwach’, Grant bleibt bei ‘impotent’.

4 κατα τόν λόγΟν kann kaum ‘nach dem Wort [des Herrn] ‘heißen, wie Leisegang und Grant wollen.

1 Aus Strom. IV, 12 =§ 88, 2 geht hervor, daß das Leiden für Basilides neben dem Sinn der Strafe auch den der Reinigung hat.Google Scholar

1 Besonders deutlich im valentinianischen System, vgl. meinen Aufsatz ‘Die Grundzüge der ptolemaeischen Gnosis’ in N. T.S. VI (1959/1960), 19 f.Google Scholar

2 Vgl. zum Unterschied von Mystik und Gnosis meinen Aufsatz, Das Wesen der Gnosis’ in Die Welt au Geschichte, xv (1955), S. 113.Google Scholar Das Verhähnis der ersten zur zweiten Sohnschaft will G. Quispel durch die mittelplatonische Unterscheidung vom παραβειγματλκν verständlich machen, ‘L'homme gnostique (La doctrine de Basilide)’ in Eranos Jahrbuch, xvi (1948), 89139.Google Scholar

1 Nur leise schimmert Hipp, . VII, 23, 5 die Vorstellung durch, daB die Schaffung dieser Welt ein Akt der Unwissenheit des Archon ist; sic wird sofort [ebd. 6] in einer an den Valentinianismus zwar erinnernden [Irenacus, Adu. haer. 1, 5, 3], aber doch wieder eigenständigen Weise korrigiert.Google Scholar

2 So in der Epitome, Hipp, . Refut. x, 14.Google Scholar

1 Diese Vorstellung will Hendrix, a. a. O. S. 56 auch bei Basilides annehmen.Google Scholar

2 Vielleicht kann auch der rätselhafte Anfang des Zitates aus den Acta Archelai [s. oben S. 236] hier eingegliedert werden: Lazarus repräsentiert die dritte Sohnschaft, die von den πρΟαρρτέματα der Welt umgeben ist und sich nach der hirnmlischen Heimat sehnt, er ist der, der in seinem Schicksal die Strafen seiner früheren Sünden erleidet, urn dann ‘getröstet’ zu werden. Basilides müßte dann die Frage, woher ‘die Natur ohne Wurzel und Ort aufgekeimt ist’, beantwortet haben: aus der gottgewollten uranfänglichen Vermischung. Doch bleibt auch dann das Zitat nicht rerständlich.