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Das Adjektiv ΑΓΑΠΗΤΟΣ In Den Paulinischen Briefen. Eine Traditionsgeschichtliche Miszelle

Published online by Cambridge University Press:  05 February 2009

Abstract

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Short Studies
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Copyright © Cambridge University Press 1986

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References

Anmerkungen

[1] VgI. Wjschmeyer, dazu, ‘Traditionsgeschichtliche Untersuchung der paullnischen Aussagen über die Liebe’, ZNW 74 (1983).Google Scholar

[2] VgI. Wischmeyer, dazu, ‘Das Gebot der Nächstenliebe bei Paulus. Eine traditionsgeschichtliche Untersuchung’, Bibl Zs (1986).Google Scholar

[3] Vgl. Brief, dazu besonders Art., RAC 2 (1954) 564–85Google Scholar (Schneider, J.) und Freundschaft, RAC 8 (1972) 418–34Google Scholar (Treu, K.), weiter Genossenschaft, RAC 10 (1978) 83155Google Scholar (J. H. Waszink - C. Colpe - B. Kötting).

[4] Das betrifft nur die Form. Inhaitlich besteht em Traditionszusammenhang mit Röm 1. 7.

[5] Diese Möglichkeit scheidet von vorn herein aus. Die Synoptiker kennen nur die christologische Formel υòς άγαπητός, dazu unten.

[6] Vgl. Spicq, C., Agape (1955) 42Google Scholar, Anm. 4; vielfach in LXX und jüdisch-griechischer Literatur (vor allem von Isaak).

[7] Bauer, Der bei W., Wörterbuch zum Neuen Testament (1971 1Google Scholar) s.v. aufgefiihrte Beleg P. Oxyr. 235, 2 aus einem Horoskop der 1. Halfte des 1. Jh.s n.Chr. muß unbertlcksichtigt bleiben, da άγαπητός eine ganz ergänzte Lesart ist. Alle weiteren άγαπητός in Papyri sind spä;t, sicher heidnisch noch Ross III 4, 27 aus dem 3. Jh. (die bei Horsley, G. H. R., New Documents Illustrating Early Christianity (Bd. 1 North Ryde 1981Google Scholar; Bd. 2, 1982), gesammelten Belege zu άδελφός haben ths Ad jektiv ebenfalls nicht), alle weiteren christlich (4. Jh. und später), vgl. Preisigke, F. - Kie, E.ßling, Wörterbuch der griechischen Papyrusurkunden, Suppl. 1,1 (Amsterdam 1969Google Scholar), s.v. Auch der Beleg von άδελφòς άγαπητöς aus dem Theophanesarchiv (vgl. Judge, E. A. - Pickering, S. R., ‘Papyrus Docu mentation of Church and Community in Egypt to the Mid-Fourth Century’, JbAC 20 (1977) 4771Google Scholar, dort 48, 54: P. Ryl. IV; P. Herm Rees (1964) 26Google Scholar) stammt erst von Ca. 320 n.Chr., wenn hier auch die Christlichkeit des Dokuments von Judge – Pickering mit gutem Grund infrage gesteilt wird: 54.

[8] So werden auch die vor- und nebenneutestamentlichen Aspekte der Bedeutungsgeschichte von άγαπητöς in der neutestamentlichen Phiologie nicht berücksichtigt. Sie linden sich summarisch in der Literatur zu den Papyrusbriefen diskutiert, in denen άγαπητός eine wichtige Rolle spielt. Aller dings fehit auch dort eine präzise Prüfung der Belege. Naldini, M., II Cristianesimo in Egitto. Lettere private nei papiri dei secoli II–IV, Studi e Testi di papirologia 3 (Florenz 1968) (S. 19Google Scholar); Tibiletti, G., Le lettere private nei papirigreci del III e IV secolo d. C. (Mailand, 1979) (S. 44Google Scholar); Zilliacus, H., Art. Anredeformen, JbAC 7 (1964) 166–82Google Scholar (zum, NachtragRAC ), Sp. 172Google Scholar; ders., ‘Untersuchungen zu den abstrakten Anredeformen und Höflichkeitstiteln im Griechischen’, SocScientFennCommHum Litt 15, 3 (Helsingfors, 1979) (S. 39 f.Google Scholar), ders., Art. Gruilformen, , RAC 12, 1204–32Google Scholar, weisen die allgemeine Anrede άγαπητός ganz entschieden der christlichen Sprache zu, N. und T. verwenden d7a1rs in der Anrede sogar als Zuweisungskriterium zum Christentum. Die Kritik zycka, von E. Wips, Journ, Juristic Pap. 18 (1974) 203–21Google Scholar (dort S. 213, 215), bleibt thetisch. W. bringt keine gegenteiligen Belege. Judge – Pickering, (S. vorige Anm.) bezweifeln das Kriterium für das Theo phanes-Archiv wohi zurecht (S. 54).

Nach den bisher bekannten Papyri behalten aber N. und T. wohi im ganzen recht. Wichtiger ist allerdings die bei Zilliacus dargesteilte Perspektive: erst nach der Mitte des 3. Jh.s im Laufe der Zunahme der Epitheta taucht άγαπητός in den Briefanreden auf. Das bedeutet, daß άγαπητός kein ailgemeines Anredeepitheton wie φιλός und άγαπητός ist. Für das 4. Jh. wird hier im übrigen eine Unsicherheit bleiben, die für die ersten Jahrhunderte nicht gilt: Rees, B. R., BJRL 51 (1968) 179Google Scholar, beschreibt diese Konvergenz paganer und chnstlicher Formulare im 4. Jh. zutreffend. Für die rbmischen Inschriften derselben Zeit vgl. Wischmeyer, W., Die Tafeldeckel der christlichen Sarko phage konstantinischer Zeit in Rom (1982Google Scholar), der das Phänomen ‘neutraler’ Främmigkeit zwischen Heidentum und Chnstentum der Zeit in Inschriften und Bildern darsteilt.

[9] Zur zeitlichen Einordnung vorsichtig Denis, A.-M., Introduction aux Pseudépigraphes Grecs d'Ancien Testament (Leiden, 1970) 74 f.Google Scholar (zwischen 70. n. Chr. und 132–135 n. Chr.); Charles-worth, J. H., The Pseudepigrapha and Modern Research (Missoula Mont., 1976) 88Google Scholar (1. Hälfte 2. Jh, vielleicht nach 135 n. Chr.).

[10] Vgl. zur Einordnung und Datierung: Denis, , Introduction, 67Google Scholar: ‘le fond (juif) datant d'après 100 ap. J.C.’; charlesworth, Pseudepigrapha, stelit eine spätere Entstehung zur Diskussion (S.197 ff.).

[11] JosAnt l,3,9.

[12] Dan 3. 35; Jes 41. 8; Test Abr A 1. Aber: Test Abr A 20 gehört zum christlichen Sch1uß (vgl. dazu aUg. Janssen, E., JSHRZ 3, 2 (1975) 199Google Scholar); Parallelen bei Janssen, 206, ergänze: 3 Hen 44, 10; Damascusschrift 3, 2f. Besonders eindrilcklich die Abrahamreden in Apk Abr.

[13] Jos As23,10.

[14] Jos Ant 6, 13, 2. - Für Salomo: Jes Sir 47, 22.

[15] Jes Sir24, 11.

[16] 4 Esr 6.58; Jub 2. 20;vgl. 1.24 f.;rabbinische Belege: vgl. ThWBNT 4, s.v. γαός (R. Meyer), 39–49; bes. Abot 3. 19, aUg. Moore, G. F., Judaism I (Cambridge, 1954) 396 ff.Google Scholar Wichtig auch Ep Arist 287: hier sind im Prinzip alle Menschen guten Willens von Gott geliebt.

[17] Vgl. Apk Esdr 1. 1 u.ö.; Test Lev 8. 15; 18.13; Test Benj 11. 2; vgl. Philonenko, M., hg. Joseph et Aséneth (1968) 203Google Scholar, zu 23. 10 und Test Benj 11. 2; Ph. vermutet messianisch-apokalyp tische Titel. Bes. häufig in Asc Jes (1. 4 u.ö.): vgl. Hammershaimb, E., Das Martyrium Jesajas, JSHRZ II 1 (1973) 24Google Scholar Anm. 4, wo aber das Epitheton ‘Geliebter’ vorschnell als Indiz für christliche Autorenschaft der Stelle genommen wird. – Auch die pagane Religionsgeschichte zeigt Spuren sol cher Vorstellungen: bekannt ist der Rosettastein, auf dem Ptolemaios V. Epiphanes als ‘ήγαπ ημένο υ ὸпò τοὺ ϕθā’ angesprochen wird (Sammelbuch griechischer Urkunden aus Ägypten V, hg. F. Bilabel - E. Kießling (1934–55) 8232); Dittenberger, W., Orientis Graecilnscriptiones Selectae 1 (1903) 90Google Scholar, 4, dort Parallelen: Amm Marc XVII 4. 18, 19, 20: Őν “λιος φιλε §22 Őπò Ήλίου φιλούμενος §20δν “μμων άγαπā §23 δν “λιος ήγάπησεν, (Konj.); vgl. Parallele Spicq, bei, Mnemosyne (1953) 29Google Scholar Anm 1: Wilcken, U. - Mitteis, L., Grundzuge und Chrestomathie der Papyrusurkunden 1 (1912) 109Google Scholar, 12: ήγαπημένος ὺπò τ⋯ς “σιδος Hier ist also em sprachlich-terminologisches Substrat der jüdisch-griechischen Terminologie nachzuweisen, ohne daß es aber in diesem Breich zu der fe sten Formulierung ‘ άγαπητός von n.n.’ gekommen wäre.

[18] Ebenso: Röm 16. 8 und 1 Kor 4. 17.

[19] So Zilliacus, , JbAC 7Google Scholar, 169, 174, von der φιλία her interpretierend.

[20] So Zilliacus, , Untersuchungen, 39.Google Scholar

[21] So 1 Kor 4. 14, 17.

[22] Häufig bei Paulus, vgl. auch Käsemann, Römerbr ief, 393.

[23] Koskennieni, H., Studien zur Ideologie und Phraseologie des griechischen Briefes bis auf 400 n.Chr. (Helsinki, 1956) 105.Google Scholar Dort als Beleg B.G.U. VIII (1974) 1. Jh. v. Chr. Weiter ist auf die Bar Kochba-Briefe aus Nahal-Hever zu verweisen: Yadin, Y., Bar Kochba (1971) 132 f.Google Scholar, dort in zwei Briefen die άδελφóς weiter die Anrede 2. Makk 1. 1; die Stellen Apg 22. 5; 28. 21; Lit.: RAC 2, Art. Christennamen, 1120 (H. Karpp), vgl. auch ebd. s.v. ‘Bruder’ und ‘Genossenschaft’, In ägyptischen Papyri ailgememner Sprachgebrauch (vgl. CPJ 479 = Corpus Papyrorum Judaicarum III (Cambridge, Mass., 1964Google Scholar), hg. V.A. Tscherikover - A. Fuks - M. Stern). Vgl. die Belege des 3. und 4. Jh.s bei Horsley, , Documents Bd. 1, S. 5966Google Scholar, bes. den lateinischen Beleg S. 60: Inscriptions delaMé supérieure I (Beigrad, 1976) 125Google Scholar bis (hg. M. Mircović und S. Dušanić); Bd. 2, S. 174 ff.

[24] Phänomene wje die φιλία des Jesus Sirach haben aber im Judentum den Boden für dies neue Verständnis des Paulus bereitet.

[25] Jos bell lud 2,8,14.

[26] Z.B. 1 Q S 1. 9; 2. 24; 4. 5; 5. 4, 10, 25 (22 Erwahlung durch Gott); 8. 2. Vgl. auch die Bar Kochba-Briefe (Anm. 23).

[27] Die paganen Belege stammen überwiegend aus dem 3. Jh., so daß man auch hier fragen darf, ob eine parallele Entwicklung zwischen paganer und christlicher Sprache vorliegt oder ob eine Be einflussung von christlicher Seite schon denkbar ist?

[28] Es bleibt anzumerken, daß Paulus das Theologumenon vom υιòς άγαπητίς für Christus nicht kennt. Auch die Deuteropaulinen verwenden das Theologumenon nicht (bis auf die Anspielung in Kol 1. 13). Für die Synoptiker kann man hier im Anschluß an Köster, H., Einführung in das Neue Testament (1980) 396 ff.Google Scholar, an spezifisch antiochenische Tradition denken.