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Die Geschichtstheologie von Röm 9–11 im Lichte philonischer Schriftauslegung*
Published online by Cambridge University Press: 05 February 2009
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In seiner Manson Memorial Lecture von 1965 hat Henry Chadwick eine Lanze dafür gebrochen, die Literatur des hellenistischen Judentums bevorzugt zur Erhellung der Theologie des Neuen Testaments heranzuziehen und nicht von den neu entdeckten Qumran-Schriften verdrängen zu lassen.1 Sein Plädoyer scheint, was Philo betrifft, nicht allzu viel bewegt zu haben; jedenfalls nennt das Register der Philo-Bibliographie von Roberto Radice und David Runia nach 1966 nur eine einzige Untersuchung zum Thema ‘Paulus und Philo’ im ganzen.2 Anscheinend können sich Exegeten, die auf Paulus eingeschworen sind, nur wenig für Philo erwärmen3. Dafür gibt es sicher Gründe im unterschiedlichen Profil dieser beiden Theologen; aber es könnte auch damit zusammenhängen, daβ die Wirkungsgeschichte des einen und das Image des anderen unnötig weit auseinanderklaffen. Bei beiden hat die neuere Forschung dazu geführt, das jüdische Erbe höher zu veranschlagen als früher.4 Das Könnte sie auch einander näherbringen; erneute vergleichende Lektüre scheint also angezeigt.
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- Copyright © Cambridge University Press 1997
References
1 Vgl. Chadwick, Henry, ‘St Paul and Philo of Alexandria’, BJRL 48 (1966) 286–307Google Scholar, hier besonders 286–7.
2 Vgl. Radice, Roberto and Runia, David T., Philo of Alexandria. An Annotated Bibliography 1937–1986 (Leiden etc., 1988) 450 (Index of Subjects)Google Scholar. Der Eintrag bezieht sich auf Brandenburger, Egon, Fleisch und Geist. Paulus und die dualistische Weisheit (WMANT 29; Neukirchen-Vluyn, 1968)Google Scholar. Mit gleichem Recht wären allerdings noch einige andere Arbeiten zu nennen gevvesen, die zur Erhellung paulinischer Theologie auf philonische Texte zurückgreifen, insbesondere aus der Feder von Peder Borgen (Aufsatzband, z.B. sein‘Paul Preaches Circumcision and Pleases Men’, and Other Essays on Christian Origins [Trondheim, 1983]Google Scholar). Aus dem letzten Jahrzehnt vgl. ferner Sellin, Gerhard, Der Streit um die Auferstehung der Toten. Eine religionsgeschichtliche und exegetische Untersuchung von 1. Korinther 15 (FRLANT 138; Göttingen, 1986)CrossRefGoogle Scholar; Zeller, Dieter, Charis bei Philon und Paulus (SBS 142; Stuttgart, 1990)Google Scholar.
3 Vgl. Braun, Herbert, Wie man über Gott nicht denken soll. Dargelegt an Gedankengängen Philos von Alexandrien (Tübingen, 1971)Google Scholar.
4 Zu Philo vgl. u.a. Hegermann, Harald, ‘Philon von Alexandria’, in: Maier, J. und Schreiner, J., Hrsg., Literatur und Religion des Frühjudentums (Würzburg/Gütersloh, 1973) 353–69Google Scholar; Borgen, Peder, ‘Philo of Alexandria’, in: Stone, Michael E., ed., Jewish Writings of the Second Temple Period (CRINT II.2; Assen, 1984) 233–82Google Scholar; ders., ‘Philo of Alexandria. A Critical and Synthetical Survey of Research since World War II’, ANRW II 21.1 (hrsg. v. W. Haase; Berlin/New York, 1984) 98–154Google Scholar, hier besonders 113–15 und 124–6, 150–4. Zu Paulus vgl. u.a. Hengel, Martin und Heckel, Ulrich, Hrsg., Paulus und das antike Judentum. T¨bingen-Durham-Symposium im Gedenken an den 50. Todestag Adolf Schlatters († 19.Mai 1938) (Tübingen, 1991.Google Scholar)
5 Vgl. u.a. Luz, Ulrich, Das Geschichtsverständnis des Paulus (BEvTh 49; München 1968)Google Scholar.
6 Vgl. u.a. Hofius, Otfried, ‘Das Evangelium und Israel, Erwägungen zu Römer 9–11’, ZThK 83 (1986) 297–324Google Scholar; Klappert, Bertold, ‘Traktat für Israel (Römer 9–11). Die paulinische Verhältnisbestimmung von Israel und Kirche als Kriterium neutestamentlicher Sachaussagen über Juden’, in: Stöhr, M., Hrsg., Jüdische Existenz und die Erneuerung der christlichen Theologie (München, 1981) 58–137Google Scholar; De Lorenzi, L., Hrsg., Die Israelfrage nach Röm 9–11 (Rom, 1977)Google Scholar; Muβner, Franz, Dieses Geschlecht wird nicht vergehen. Judentum und Kirche (Freiburg, etc., 1991)Google Scholar; Oesterreicher, J. M., ‘Israel's Misstep and Her Rise. The Dialectic of God's Design in Romans 9–11’, Studiorum Paulinorum Congressus Internationalis Catholicus 1961… 1 (Rom, 1963) 317–27Google Scholar; Steiger, Lothar, ‘Schutzrede für Israel. Röer 9–11’, in: Fides pro mundi vita (Festschrift für H.-W. Gensichen; Gütersloh, 1980) 44–58Google Scholar; Theobald, Michael, ‘Kirche und Israel nach Röm 9–11’, Kairos 29 (1987) 1–22Google Scholar; Walter, Nikolaus, ‘Zur Interpretation von Römer 9–11’, ZThK 81 (1984) 172–95Google Scholar; Zeller, Dieter, Juden und Heiden in der Mission des Paulus. Studien zum Röerbrief (FzB 8; Stuttgart, 1973, 2. Aufl. 1976).Google Scholar
7 Vgl. z.B. Joh 5.44; 12.43; Apg 13.45; 17.5.
8 Vgl. z.B. Apg 7.51–3; 1 Thess 2.15–16.
9 Vgl. die Bezugnahmen auf Jes 53.1 in Joh 12.37–8 und Röm 10.16 sowie auf Jes 6.9–10 in Mk 4.12 Parr.; Joh 12.40; Apg 28.26–7 und Röm 11.8; dazu vgl. u.a. Evans, Craig A., ‘The Function of Isaiah 6:9–10 in Mark and John’, NT 24 (1982) 124–38Google Scholar; Kühschelm, R., Verstockung, Gericht und Heil. Exegetische und bibeltheologische Untersuchung zum sogenannten ‘Dualismus’ und ‘Determinismus’ in Joh 12,35–50 (BBB 76; Frankfurt, 1990)Google Scholar.
10 Vgl. Röm 9.6–29; 11.1–32.
11 Vgl. op. cit. 295 unter Hinweis auf die philonische Verwendung von Dtn 10.14 in Post. C. 84–5; Mut. Nom. 236–7; Virt. 183 und Praem. 80 als Gegenstück zu Röm 10.7–8 sowie auf Praem. 163 zu Röm 10.9; Praem. 164 zu Röm 11 (v.a. V.25–6) und Leg. All. 3.39 zu Röm 11.33.
12 Vgl. Röm 9.1–3; 10.1–3.
13 Vgl. Röm 9.4–5.
14 Vgl. Röm 3.2; 9.4; 15.8.
15 Diese These markiert das Thema der drei Kapitel im ganzen und nicht nur von 9.6–29; anders Brandenburger, Egon, ‘Paulinische Schriftauslegung in der Kontroverse um das Verheiβungswort Gottes (Röm 9)’, ZThK 82 (1985) 1–47Google Scholar. Paulus formuliert diese These vermutlich in Anlehnung an Jes 40.6–8, wo ähnlich wie in Röm 9–11 das gegenwärtige Elend des Volkes beklagt und die Geltung des Wortes Gottes bekräftigt wird (vgl. κπíπτω in Jes 40.7 LXX und in Röm 9.6).
16 Ich verstehe das erste Ἰσραλ in diesem Vers (mit Schlatter und Michel) als den Ehrennamen des Patriarchen Jakob, weil nur so der anschlieβende Schriftbeweis einen Bezug zur These von V. 6b hat. Mit εἶυαι κ könte zwar auch die Volkszugehöigkeit gemeint sein; aber nach Blaβ-Debrunner-Rehkopf §262 steht der Volksname Israel, wenn er mit einer Präposition verbunden ist, sonst immer mit Artikel. Zur Verwendung von κ bei Abstammungsangaben vgl. Phil 3.5: Ἐβραῖοζ ξ Ἐβραωυ; ferner z.B. Horn. Il. 6.206; 20.106; Soph. Ant. 466 und Phil. 260; Hdt. 2.143.4.
17 Das zweite Ἰσραλ knüpft an das οἴτιωυ εἰσιυ Ἰσραηλῖται von V. 4 an und bezeichnet die besondere Würde des Gottesvolkes.
18 Daβ diese Argumentation ihrerseits Fragen aufwirft, die Paulus in der Fortsetzung beantworten muβ, kann an dieser Stelle nicht weiterverfolgt werden.
19 Vgl. Gen 38.
20 Ich zitiere im folgenden grundsätzlich nach Leopold Cohn, I. Heinemann, Adler, M., Theiler, W., Hrsg., Die Werke Philos von Alexandrien in deutscher Übersetzung 1–6 (Breslau, 1909–1938) 7 (Berlin, 1964) hier 2 (1910) 372 (Übs. Cohn).Google Scholar
21 Vgl. Röm 2.29 Ende.
22 Oder: ‘Gott bestätigte alle’ (βεβαιυτοζ πσαζ θεο).
23 Vgl. a.a.O. 2.397–8 (Übs. Cohn).
24 Vgl. besonders die Neudefinition des Begriffs ‘Jude’ in Röm 2.28–9, die der Problematisierung des Begrifrs ‘Israel’ in Röm 9.6b entspricht.
25 Angesichts der Josephsgeschichte eine erstaunliche Behauptung; aber schon die Verklärung von Abraham, Isaak und Jakob zu ethischen Vorbildern hat wenig Anhalt am biblischen Text, am wenigsten wohl im Falle Jakobs.
26 Vgl. Röm 3.3; 1.17. An anderen Stellen spricht Parlus zutrefnder von Israel im ganzen, wo es um den Konflikt mit der christlichen Botschaft geht; vgl. Röm 9.31–10.3; 10.19–21.
27 Dazwrschen steht in V. 14–23 ein Exkurs, der auf naheliegende Einände antwortet. V. 24–6 bereitet V. 30ff. vor.
28 Vgl. u.a. Quintilian Inst. Or. 3.7.10ff.
29 Vgl. u.a. Maier, Gerhard, Mensch und freier Wille nach den jüdischen Religionsparteien zwischen Ben Sira und Paulus(WUNT 12; Tübingen, 1971)Google Scholar; Moore, G. F., ‘Fate and Free Will in the Jewish Philosophies according to Josephus’, HThR 22 (1929) 371–89Google Scholar; Wächter, L., ‘Die unterschiedliche Haltung der Phariäer, Sadduzäer und Essener zur Heimarmene nach dem Bericht des Josephus’, ZRGG 21 (1969) 97–114.Google Scholar
30 Vgl. meine Studie ‘Zum Werdegang des Apostels Paulus. Biographische Daten und ihre theologische Relevanz’, in: ANRW II 26.2 (1995) §4,1, hier S. 870–1.Google Scholar
31 Übersetzung nach Cohn in Cohn etc. 2.420–1.
32 Billerbeck 3.263–4 hält diese These Justins für zutreffend im Blick auf die Mehrheitsmeinung der Rabbinen, der nur einige Äuβerungen auf der Linie des Paulus gegenüberstehen. Hier müβte genaer geprüft werden, in welchen geschichtlichen Situationen und in welchen literarischen Kontexten die jeweiligen rabbinischen Äuβerungen sich finden. Justins Äuβerung steht (wie das Stichwort ‘Reich’ vermuten läβt) vielleicht hinter Martin Luthers Kommentierung von Röm 9.6b aus dem Jahre 1515/16: ‘Ein Wort wider die Anmaβung der Juden … Denn die Juden wollen deswegen als Kinder des Reiches angesehen werden, weil sie Kinder Abrahams sind.’
33 Vgl. Käsemann, E., An die Römer (HNT 8a; Tübingen, 4. Aufl. 1980) 253Google Scholar. Kuss, Otto, Der Römerbrief Dritte Lieferung (Regensburg, 1978) 701Google Scholar spricht davon, daβ Röm 9.6b,7a ‘einem zeitgenössischen Juden zunächst einmal wie die verwegene Proklamation eines Umsturzes vorkommen’, bzw. daβ er ‘einen Anschlag auf die Fundamente der jüdischen Religion erkennen‘ muβte.
34 Auch für Philo war die verhandelte Frage existentiell: als Beispiel der Apostasie hatte er den Fall seines Neffen Tiberius Iulius Alexander vor Augen! Vgl. Colpe, C., ’Alexandros 13–16‘ in: KP 1 (1975) Sp. 251.Google Scholar
35 Vgl. Mt 3.5; Mk 1.6; Lk 3.7 und Jos. Ant. 18.118.
36 Anders Siegert, Folker, Argumentation bei Paulus gezeigt an Römer 9–11 (WUNT 34; Tübingen, 1985) 124–5.Google Scholar
37 Vgl. Röm 9.7, 12.
38 Vgl. Röm 9.24–6.
39 Daβ Paulus keinen landwirtschaftlich völlig absurden Fall konstruiert, zeigt der Baxter, Aufsatz von A. G., Ziesler, J. A., ‘Paul and Arboriculture: Romans 11.17–24’, JSNT 24 (1985) 25–32Google Scholar (unter Hinweis auf Columella De re rustica 5.9.16). Es handelt sich trotzdem insofern um eine Allegorie, als das spätere Wiedereinpfropfen der herausgeschnittenen Zweige (vgl. Röm 11.23—4) aus den biologisch vorstellbaren Möglichkeiten der Landwirtschaft herausfällt (darum das δυυατζγρ στιυ θεζ in V. 23!).
40 Vgl. V. 20 und 23.
41 Solange sie im Glauben bleiben; vgl. V. 22.
42 Paulus modifiziert hier eine metaphorische Sprachtradition für Gottes Gerichtshandeln, die ursprünglich von einem Baum sprach, der als ganzer abgehauen wird; vgl. Ez 31; Mt 3.9–10 par. Lk 3.9; Mt 7.19; Lk 13.6–9. Die gleiche Modifikation (Zweige anstelle der ganzen Pflanze) findet sich in Joh 15.1–8.
43 Vgl. Cohn etc. 2.420–1.
44 Der Begriff der Frucht kommt zwar in Röm 11.17–24 nicht explizit vor; er gehört aber zu der von Paulus modifiziert verwendeten Tradition und ist unausgesprochen in seinem Bildmaterial enthalten; denn der Unterschied zwischen einem ‘wilden’ und einem ‘edlen’ Ölbaum ist eben der, daβ nur letzterer verwertbare Früchte trägt; vgl. πιτηζ in V. 17.
45 Hebr. LXX πρσλυτοζ.
46 Das Thema des Geldverkehrs zwischen Israeliten und Nichtisraeliten in diesem Text beleuchtet auch die in Röm 15.31 angedeutete Problematik der heidenchristlichen Spenden für Jerusalem, deren Annahme für Paulus nicht gesichert ist. So scheint der Ausspruch des R. Jochanan ben Zakkai in TSota 14.10 [321] (‘Seitdem die sich mehrten, die Almosen von den Gojim annahmen, fingen die Gojim an, sich zu mehren, und Israel, sich zu vermindern, und keine Ruhe gibt es für Israel in der Welt’) ebenfalls auf Dtn 28.43—4 zu beruhen (wobei die Folge des Fluchs zu seinem Grund umgedeutet ist). Die hier R. Jochanan zugeschriebene Haltung gegenüber heidnischen Spenden hat nach Jos. Bell. 2.408–9 im Jahre 66 n.Chr. dazu geführt, daβ die Jerusalemer Priesterschaft die bis dahin üblichen Zuwendungen der Römer an den Tempel ablehnten, was von Josephus als Kriegserklärung an die Römer gewertet wird. Es hat also in den Jahren vor dem jüdischen Aufstand wahrscheinlich eine Diskussion über heidnische Spenden gegeben, in der Dtn 28.43–4 eine Rolle spielte. Paulus hat vielleicht in Kenntnis dieser Diskussion (vgl. Röm 15.31 und dazu Haacker, K., ‘Exegetische Probleme des Römerbriefs’, NT 20 [1978] 1–19Google Scholar, hier 3–6) in Röm 11.12, 15 bewuβt eine alternative geschichtstheologische Auslegung von Dtn 28.43–4 entwickelt.
47 Die biblisch kaum belegte pagane Heilsvorstellung des ‘In-Himmel-Kommens‘ (vgl. z.B. in Scipios Traum bei Cicero Resp.6.13[3].13 und 24[8].26) hat also ihren Siegeszug durch die abendländische Volksfrömmigkeit schon im hellenistischen Judentum begonnen.
48 Im Greek New Testament als Dtn 29.4 gezählt. Vgl. ferner die Bezüge zwischen Röm 12.19 und Dtn 32.35 sowie Röm 15.10 und Dtn 32.45.
49 Vgl. jetzt Bell, Richard H., Provoked to Jealousy. The Origin and Purpose of the Jealousy Motif in Romans 9–11 (WUNT 2.63; Tübingen, 1994) Kap. 7 (S. 200–85).Google Scholar
50 Auch in der Alandschen Neubearbeitung!
51 Vgl. Jegher-Bucher, V., ‘Erwählung und Verwerfung im Römerbrief? Eine Untersuchung zu Röm 11.11–15’, ThZ 47 (1991) 326–36, hier 329–30.Google Scholar
52 Als Ausnahmen sind beachtenswert: Vulgata (‘amissio’), Luther 1544/46 (‘verlust’), J. A. Bengel 1753 (‘Verlust’), J. Zink 1971 (!‘… daβ Israel ihn [Gott] verlor’); F. Siegert (s. o. Anm. 36) 166 mit Anm. 12.
53 Vgl. Lampe, , Patristic Greek Lexicon, 190.Google Scholar
54 Für eine Übersetzungstradition, die auch Röm 3.9 als radikalen Widerspruch zu 3.2 versteht, wiegt dieses Argument vielleicht nicht schwer!
55 Vgl. Liddell–Scott–Jones 1519; auch hier beruft sich Bauer-Aland, Wörterbuch (Sp. 1436) für die traditionelle Übersetzung ‘d. Aufnahme, d. Annahme (durch Gott)’ u.a. zu Unrecht auf eine Josephus-Stelle ( Ant. 18.353).
56 Alle drei Feststellungen haben die Struktur ‘X αὐτυ = Y κσμου bzw. θυυ’.
57 Ähnliches ist von der Satzstruktur her für πλρωμα und πρσλημψιζ zu vermuten.
58 Vgl. op. cit. (s.o. Anm. 51) 33–5. Die Verfasserin nimmt in V. 13–14 einen Wechsel des Bildbereichs zum ‘Bildbereich der Mission‘ (S. 33) an und übersieht deshalb, daβ die Begriffe von V. 15 immer noch in den für V. 12 festgestellten Bildbereich der Wirtschaft passen. (Der Bereich der Mission ist im übrigen für Paulus hier kein ‘Bildbereich‘, sondern gehört zu der von Paulus anvisierten theologischen Sachebene.)
59 Auf dieser Linie liegt auch das χθροἰ δι’ μζ von 11.28 – Der Begriff der καταλλαγ in 11.15 läβt sich auf der Linie von 2 Kor 5.19 verstehen; vgl. Breytenbach, C., Versöhnung. Eine Studie zur paulinischen Soteriologie (WMANT 60; Neukirchen-Vluyn, 1989) 176–7.Google Scholar
60 Vgl. Jos. Ant. 4.314a: ‘Gott aber, der euch geschaffen hat, wird euren Bürgern Städte und den Tempel wiedergeben.’ Die Stelle ist dem Register zufolge bei Fischer, Ulrich, Eschatologie und Jenseitserwartung im hellenistischen Diasporajudentum (BZNW 44; Berlin/New York, 1978)Google Scholar nicht berücksichtigt.
61 U. Fischer spielt die philonischen Aussagen über die heilvolle Zukunft des jüdischen Volkes m.E. zu Unrecht als bloβe Zugeständnisse an die ausgelegten biblischen Texte herunter; vgl. a.a.O., 184–213, besonders 189–90.
62 Der gröβte Teil der Ölbaum-Allegorie von Röm 11.17–24 handelt – in deutlicher paränetischer Absicht – von der Revidierbarkeit des in V. 17 beschriebenen Vorgangs!
63 Ich verzichte an dieser Stelle auf eine Diskussion der Frage, ob der Ausdruck ‘Leben aus den Toten’ hier die reale künftige Totenauferweckung meint oder als Metapher für einen totalen, radikalen Umschwung zum Guten gemeint ist; vgl. meine Studie ‘Das Bekenntnis des Paulus zur Hoffnung Israels nach der Apostelgeschichte des Lukas’, NTS 31 (1985) 437–51Google Scholar, hier 443–7.
64 Übersetzung nach Badt in Cohn etc. 1.307–8 (Hervorhebungen von mir).
65 Übersetzung nach Cohn in Cohn etc. 2.425–6.
66 Vgl. seine Schrift Legatio ad Gaium.
67 Vgl. Jos. Ant. 18.259–60.
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