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Der Blick durch die enge Tür: Lk 13.22–30 im architekturgeschichtlichen Kontext der städtischen domus

Published online by Cambridge University Press:  11 September 2012

Matthias Adrian*
Affiliation:
Donaustraße 129, 12043 Berlin, Deutschland. email: [email protected]

Abstract

The image of the narrow door in the Gospel of Luke is to be read in the context of a symposium in a Roman domus. The elaboration of the Q-material is related to patron-client-relationships and their architectural and cultural conditions (salutatio, cena). By announcing an eschatological turn of events the pericope warns householders in the community to open now their residences for wandering prophets, thus fulfilling the teaching of Jesus.

German abstract: Das Bild von der engen Tür wird im LkEv in den Zusammenhang eines Gastmahls in einer römischen domus eingebettet. Die Ausarbeitung von Q-Stoffen rekurriert auf geprägte zeitgenössische Vorstellungen von Patron-Klienten-Verhältnissen in der Stadt, sowie deren architektonischen wie gesellschaftlich internalisierten Bedingungen (salutatio, cena). Die drohende Ankündigung einer endzeitlichen Umkehrung der sozialen Verhältnisse ist an gemeindliche Hauseigner gerichtet, die aufgefordert werden ihre Türen für wandernde Propheten zu öffnen, worin für sie die konkrete Umsetzung der Lehre Jesu besteht.

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Copyright © Cambridge University Press 2012

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References

1 Zum diesbzüglichen Forschungsüberblick vgl. Wolter, M., Das Lukasevangelium (HNT 5; Tübingen: Mohr Siebeck 2008) 489–90Google Scholar. Die Studienausgabe der Spruchquelle Q und, darauf basierend, die ‘Critical Edition of Q’ rekonstruieren als zusammenhängende Spruchgruppen Q 13.24–27 und 13.29, 28, 30; vgl. Hoffmann, P./Heil, C., ed., Die Spruchquelle Q. Studienausgabe. Griechisch und Deutsch (Darmstadt/Leuven: Wiss. Buchgesellschaft 2002) 90–2Google Scholar, und Robinson, J. M./Hoffmann, P./Kloppenborg, J. S., ed., The Critical Edition of Q. Synopsis Including the Gospels of Matthew and Luke, Mark and Thomas with English, German and French Translations of Q and Thomas (Hermeneia; Minneapolis/Leuven: Peeters, 2000) 406–19Google Scholar. H. Fleddermann bietet die gleiche Versabfolge, inhaltlich gibt er, von den vorgenannten Rekonstruktionen teilweise abweichend, der mt-ischen Fassung mit Prophetenprätendenten (vgl. Mt 7.22b-d) und den Söhnen der Königsherrschaft (vgl. Mt 8.12) den Vorzug; vgl. Fleddermann, H., Q. A Reconstruction and Commentary (BiTS 1; Leuven u. a.: Peeters, 2005) 900Google Scholar.

2 F. Bovon, Das Evangelium nach Lukas (Lk 9,51–14,35) (EKKNT 3/2; Zürich/Düsseldorf: Benziger/Neukirchen–Vluyn: Neukirchener, 1996) 437.

3 Heil, C., Lukas und Q. Studien zur lukanischen Redaktion des Spruchevangeliums Q (BZNW 111; Berlin u. a.: de Gruyter, 2003) 50CrossRefGoogle Scholar.

4 Hoffmann, P., Tradition und Situation. Studien zur Jesusüberlieferung in der Logienquelle und den synoptischen Evangelien (Münster: Aschendorff, 1995) 139Google Scholar.

5 Tuckett, C. M., Q and the History of Early Christianity. Studies on Q (Edinburgh: T. & T. Clark, 1996) 192Google Scholar.

6 Bovon, Das Evangelium nach Lukas, 435. Der vielfach, über ἀγωνίζϵσθαι (V. 24) unterstellte Wettkampf-Kontext findet im semantischen Inventar der weiteren Perikope keinerlei Widerhall und wird von Wolter auch mit sprachlich-stilistischer Argumentation plausibel zurückgewiesen: Bei Wendungen mit ἀγωνίζϵσθαι + Infinitiv zeige der parallele Sprachgebrauch, dass ‘die agonale Konnotation gänzlich verloren geht und ἀγωνίζϵσθαι, einfach s. bemühen, bestrebt sein’ heißt' (Wolter, Das Lukasevangelium, 491).

7 Vgl. Wolter, Das Lukasevangelium, 491.

8 Bovon sieht im Hintergrund der Überlieferung, auf die Lk zurückgreift, ‘das schwere Tor der Stadt […], das bei Einbruch der Nacht geschlossen wurde. Wenn dies Haupttor geschlossen war, gab es für die Verspäteten und für dringende Fälle noch eine kleine Öffnung in diesem Tor oder neben ihm, die nur jeweils den Durchgang einer einzelnen Person zuließ’ (ders., Das Evangelium nach Lukas, 433).

9 J. Jeremias, Art. θύρα, ThWNT III (1957) 173–80, 175. So auch P. Hoffmann, Tradition und Situation, 144 und viele andere.

10 Vgl. Hoffmann, Tradition und Situation, 137.

11 Bovon versucht diese Ungereimtheiten wie folgt zu harmonisieren: Der Hausherr ‘wird höchstens denen öffnen—wenn er es überhaupt noch tut—, die er kennt. […] Wir müssen das “zu spät” der verriegelten Pforte vergessen und eher an das “ich weiß nicht, woher ihr seid” denken’ (ders., Das Evangelium nach Lukas, 434, 437).

12 So der Vorschlag Bovons (vgl. ders., Das Evangelium nach Lukas, 436).

13 Ebensowenig vermag eine allegorische Deutung zu überzeugen, wie sie Bovon für das Fehlverhalten der endzeitlich Ausgeschlossenen anbietet: ‘Sie blieben vor der Tür seiner Lehre stehen und kämpften nicht darum, in ihren Sinn einzudringen’ (ders., Das Evangelium nach Lukas, 435).

14 Vgl. Tuckett, Q and the History, 190–5. Christoph Heil bietet auf der Grundlage von Ps 6.9a eine Rekonstruktion und Diskussion von Q 13.27 (vgl. ders., ‘“Πάντϵς ργάται ἀδικίας” Revisited. The Reception of Ps 6.9a LXX in Q and in Luke’, Von Jesus zum Christus. Christologische Studien. FS P. Hoffmann (ed. Hoppe, R./Busse, U.; Berlin u. a.: de Gruyter, 1998) 261–76CrossRefGoogle Scholar, sowie von Q 13.24–27 und deren lukanischer Redaktion (vgl. Heil, Lukas und Q, 50–6).

15 Jonas, D., ‘Tretet ein! (Von der verschlossenen Tür) Q 13,24–27 (Mt 7,13 f.; 7,22 f.; 25,10–12 / Lk 13,24–27)’, Kompendium der Gleichnisse Jesu (ed. Zimmermann, R.; Darmstadt: Wiss. Buchgesellschaft 2007) 193–8 (194)Google Scholar.

16 Jonas, ‘Tretet ein’, 195. Es wird bei Jonas' Ausführungen nicht ausreichend deutlich, welchen zeitgeschichtlichen Hintergrund er zugrunde legt. Von der geographischen und kulturellen Verortung der Q-Gruppe hängt aber ab, von welcher Wohnhausarchitektur ausgegangen werden kann. Zum Stand der diesbezüglichen Diskussion vgl. Ebner, M., ‘Die Spruchquelle Q’, Einleitung in das Neue Testament (ed. ders./Schreiber, S.; Stuttgart: Kohlhammer, 2008) 85111 (101)Google Scholar.

17 Richardson, P., Building Jewish in the Roman East (Waco, TX: Baylor University 2004) 76Google Scholar.

18 Vgl. Richardson, Building Jewish, 81.

19 Vgl. Richardson, Building Jewish, 78.

20 Richardson, Building Jewish, 87.

21 Wolter hält als Abfassungsort des LkEv u. a. Rom für möglich (vgl. ders., Das Lukasevangelium, 10). Dietrich Rusam ist der Ansicht, das Werk sei ‘für eine—zumindest mehrheitlich—heidenchristliche Gemeinde bestimmt’, und sein erster Adressat Theophilus gehöre einem ‘gehobenen gesellschaftlichen Stand’ an (ders., ‘Das Lukasevangelium’, Einleitung in das Neue Testament [ed. Schreiber] 184–207 [196–7]).

22 Hier sollen nur die für den gegebenen Zusammenhang relevanten Aspekte Beachtung finden.

23 ’Oλίγοι findet sich gleichwohl bei Mt 7.14b par Lk 13.23b.

24 Zudem weist Wolter darauf hin, dass die Formulierung ‘griechisches Idiom’ sei (ders., Das Lukasevangelium, 490).

25 Vgl. Fleddermann, Q. A Reconstruction, 900, Hoffmann, Die Spruchquelle Q, 90 und Robinson, The Critical Edition, 406.

26 Nach Meinung der aktuellen kritischen Q-Ausgaben bewahrt Lukas mit θύρα den Wortlaut von Q (vgl. Fleddermann, Q. A Reconstruction, 900, Hoffmann, Die Spruchquelle Q, 90 und Robinson, The Critical Edition, 406).

27 Der matthäische Hochzeitssaal wird passivisch verschlossen (vgl. Mt 25.10e).

28 So auch Fleddermann, Q. A Reconstruction, 900, Hoffmann, Die Spruchquelle Q, 90 und Robinson, The Critical Edition, 408, 412.

29 Datierung nach Hales, S., The Roman House and Social Identity (Cambridge u.a.: Cambridge University, 2003) 25Google Scholar.

30 Vgl. Allison, P. M., ‘Domestic Spaces and Activities’, The World of Pompeii (ed. Dobbins, J. J./Foss, P. W.; London: Routledge, 2007) 269–78 (269)Google Scholar.

31 Vgl. Wallace-Hadrill, A., ‘The Development of the Campanian House’, The World of Pompeii (ed. Dobbins/Foss) 279–91 (282)Google Scholar.

32 Vgl. Kunst, C., Leben und Wohnen in der römischen Stadt (Darmstadt: Wiss. Buchges., 2006) 73Google Scholar. Hales macht auf die grundsätzliche Variabilität der Raumnutzung aufmerksam: ‘[I]n addition to being the social and spiritual centre of the house, the atrium was, at other times of the day, a centre for the women and even slaves to work. […] Most so-called cubicula seem to serve no definite function’. Viele Räume konnten als ‘bedrooms, workrooms, or intimate entertaining rooms at will’ genutzt werden (Hales, The Roman House, 127).

33 Vgl. Hales, The Roman House, 107–8.

34 Kunst, Leben und Wohnen, 77.

35 Dieser konnte auch an der Seitenwand des Peristyls, im Hauptatrium oder in einem der seitlichen alae untergebracht sein (vgl. Kunst, Leben und Wohnen, 94). Zur sozialen Differenzierung im Hauskult des frühen Prinzipats vgl. Fröhlich, T., Lararien- und Fassadenbilder in den Vesuvstädten. Untersuchungen zur ‘volkstümlichen’ pompejanischen Malerei (Mitteilungen des Deutschen Archäologischen Instituts, Römische Abteilung, Ergänzungsheft 32) (Mainz: von Zabern, 1991) 31Google Scholar.

36 Kunst, Leben und Wohnen, 72.

37 Vgl. Hales, The Roman House, 112.

38 Vgl. Hales, The Roman House, 112.

39 Hales, The Roman House, 113.

40 ‘Any luxury […] is shared with outsiders’ (Hales, The Roman House, 28)—darin scheint das Ideal baulicher Prachtentfaltung der Eliten in augusteischer Zeit zu bestehen. Am Beispiel des Generals Lucullus wird aber auch deutlich gemacht: ‘A member of this rank simply could not afford to withdraw from competitive display if he was to maintain his standing in society and its accompanying privilege of power’ (Hales, The Roman House, 30). Dieser Wettbewerb spitzte sich im Zuge zunehmender Konkurrenz innerhalb der spätrepublikanischen Senatorenschaft zu und äußerte sich u. a. in immer aufwändigeren Bauprojekten. Augustus wirkte dieser Dynamik mit einem ostentativen Bescheidenheitshabitus teilweise entgegen (vgl. Hales, The Roman House, 20–32). Zum Bauluxus der römischen Elite im frühen Prinzipat vgl. Drexhage, H.-J./Konen, H./Ruffing, K., ed., Die Wirtschaft des Römischen Reiches (1.–3. Jh.) (Berlin: Akademie, 2002) 165Google Scholar.

41 Hales, The Roman House, 36.

42 Doch auch ‘die sogenannte Mittelschicht leistete sich ein Atrium, was unter sachlichen Erwägungen eine große Verschwendung von Raum bedeutete’ (Kunst, Leben und Wohnen, 77).

43 In einer Ermahnung zur Gastlichkeit meint Cicero, es sei ‘überaus angemessen, daß die Häuser angesehener Persönlichkeiten angesehenen Gästen offenstehen (patere domos hominum inlustrium hospitibus inlustribus)’ (Cic Off 2.64). Inhaltlich in den Zusammenhang sozial grundierter Wohltaten gestellt, scheint das Ansehen sich hier auf die Gesinnung, nicht auf den sozialen Status des Gastes zu beziehen (vgl. Cic Off 2.63–4).

44 P. Schmitt-Pantel, Art. Triclinium, DNP (2011) http://www.brillonline.nl/subscriber/entry?entry=dnp_e1220340. Stand: 18.07.2011.

45 Vgl. Kunst, Leben und Wohnen, 84.

46 Vgl. Hales, The Roman House, 113.

47 Saller hebt hervor, dass bei der persönlichen Patronage, dem reziproken Austauschverhältnis zwischen zwei Parteien unterschiedlichen sozialen Status, die Bezeichnungen patronus und cliens vermieden wurden: Um ihn nicht zu demütigen, wurde in Bezug auf den sozial inferioren Klienten amicitia-Terminologie bemüht—freilich mit der Folge o. g. Differenzierungen (vgl. Saller, R. P., Personal Patronage under the Early Empire [Cambridge u. a.: Cambridge University, 1982] 712)CrossRefGoogle Scholar. Griffin präzisiert, dass das sozial inferiore Gegenüber als Dank für erhaltene Wohltaten ‘exaggerated deference’ zu zeigen habe (vgl. Griffin, M., ‘De Beneficiis and Roman Society’, JRS 93 [2003] 92113 [110])Google Scholar.

48 Vgl. Hales, The Roman House, 36–9.

49 Hales, The Roman House, 104.

50 Kunst, Leben und Wohnen, 73–4. Sie weist auch auf die Bänke hin, die bei der Casa dei Cei (I 6,15) und der Casa del Menandro (I 10,4) an der Straße bzw. in der Casa di Loreius Tiburtinus (II 2,2) in den fauces für die wartenden Klienten angebracht wurden. Sie hält diese für einen Hinweis darauf, dass die Klienten nach Vorbild der kaiserlichen Audienz einzeln vorgelassen wurden, nicht wie in der Republik üblich, zusammen (vgl. dies., Leben und Wohnen, 76).

51 Wallace-Hadrill, A., Houses and Society in Pompeii and Herculaneum (Princeton, NJ: Princeton University, 1994) 239Google Scholar.

52 Hales, The Roman House, 133.

53 Vgl. Saller, Personal Patronage, 64–7.

54 Die Vorstellung von einer Umkehrung der Verhältnisse zieht sich durch das LkEv: Im Lobgesang Marias (vgl. 1.51–53), bei der Mahnung nicht zu richten und zu urteilen (vgl. 6.37), im Gastmahlskontext bei Lk 14.7–24, besonders 14.11, bei Lazarus (vgl. Lk 16.19–27) u. ö. Vgl. auch Rusam, ‘Das Lukasevangelium’, 197.

55 Die Q-Rekonstruktionen nach Hoffmann/Heil und Robinson/Hoffmann/Kloppenberg beziehen den οἰκοδϵσπότης sowie den Verweis auf Essen und Lehre Jesu in den Straßen (Q 13.25–26) mit ein, nicht aber Lk 13.22 (Fleddermann weicht ab). Da V. 22 und 26, wie gezeigt wurde, über eine Analepse verknüpft sind, ist entweder davon auszugehen, dass Lk die Einleitung verfeinernd angefügt oder der Evangelist doch einen größeren Anteil an der Komposition hat, als die genannten Q-Ausgaben ihm zugestehen. Da ich zu zeigen versucht habe, dass Lk 13.22–30 einen schlüssigen Gesamtentwurf ohne Spannungen oder Brüche darstellt, tendiere ich zu letzterer Möglichkeit. Trifft die vorgelegte Deutung auf Grundlage der Interaktion zwischen Patron und Klienten in der römischen domus zu, schließt sich auch die Frage an, ob dieses kulturelle Umfeld bereits für die Q-Gruppe vorauszusetzen ist. Richardson unterstellt diesbezüglich zwar, dass die Q-Gemeinschaft im (klein)städtischen Milieu von Hauseignern in Galiläa oder Gaulanitis anzusiedeln sei, legt sich aber nicht fest, ob dabei von Peristylhäusern (und den darin situierten Interaktionsformen) ausgegangen werden kann (vgl. ders., Building Jewish, 85–6).

56 Gegen Heil sind nach vorliegendem Lösungsvorschlag mit den Ausgestoßenen nicht Juden angesprochen, die sich in V. 26 ‘mit lukanischen Vorzugsmotiven verteidigen’ (Heil, Lukas und Q, 53). York identifiziert die Angesprochenen ebenfalls mit Juden, weil sie die Stammväter und Propheten als solche erkennen (vgl. York, J. O., The Last shall be the First. The Rhetoric of Reversal in Luke [JSNTS 46; Sheffield: JSOT, 1991] 90)Google Scholar. Lk stellt aber hier wandernde Propheten und residierende Hauseigner gegenüber, nicht Juden und Heiden.

57 Horrell, D. G., ‘Leadership Patterns and the Development of Ideology in Early Christianity’, Social-Scientific Approaches to New Testament Interpretation (ed. ders.; Edinburgh: T. & T. Clark, 1999) 309–37 (337)Google Scholar.

58 Horrell, ‘Leadership Patterns’, 334.

59 Bei Mt 7.21–3 (siehe [2]!) scheinen ähnliche Konflikte im Hintergrund zu stehen, wie die Behauptung nahelegt, in Jesu Namen prophetisch geredet und Dämonen ausgetrieben zu haben, die hernach unter Rückgriff auf die Autorität Jesu zurückgewiesen wird (vgl. Mt 7.22–3).

60 Vgl. Horrell, ‘Leadership Patterns’, 336. 3 Joh lässt einen Konflikt zwischen charismatisch und amtlich legitimierter Gemeindedeleitung erkennen. In den Pastoralbriefen wiederum ist ein Ethos zu greifen, das von Horrell wie folgt beschrieben wird: ‘The church community is shaped according to the household model; indeed, it is described as the oikos theou (1 Tim 3:15), and so the ecclesiastical hierarchy mirrors the domestic and social hierarchy’ (ders., ‘Leadership Patterns’, 330). Vgl. auch Heil, ‘Πάντϵς ργάται ἀδικίας’, 274–5 und Klauck, H. J., Gemeinde. Amt. Sakrament: neutestamentliche Perspektiven (Würzburg: Echter, 1989)Google Scholar.

61 J. Rist, Art. Didache, DNP (2012), http://referenceworks.brillonline.com/entries/der-neue-pauly/didache-e317020. Stand: 15.03.2012.

62 Vgl. Rist, Didache.

63 Rist, Didache.

64 Vgl. Crossan, J. D., The Birth of Christianity: Discovering what Happened in the Years Immediately after the Execution of Jesus (Edinburgh: T. & T. Clark, 1999) 379Google Scholar.

65 Crossan, The Birth of Christianity, 381.

66 Crossan, The Birth of Christianity, 392.

67 Vgl. Crossan, The Birth of Christianity, 393. Auch die moderat formulierte Zwei-Wege-Lehre in Did 1–6 dient nach Ansicht Crossans der Absorption allzu radikaler Forderungen vonseiten wandernder Propheten: ‘Didache 6:2 […] ends […] with a choice not between absolute Life and Death but between relative “being perfect” and “doing what you can”. […] It is those radical commands from the itinerant prophets that are accepted but contained, cited but controlled by that serene distinction between perfection and adequacy’ (ders., The Birth of Christianity, 401. Hervorh. i. O.).

68 Zur Auffassung in der römischen Gesellschaft vgl. auch Crook, J., ‘Patria Potestas’, TCQ, NS 17 (1967) 113–22CrossRefGoogle Scholar.

69 Wie es Seneca tut, wenn er sich in De Beneficiis immer wieder in die Lage derer versetzt, die unter dem demütigenden Verhalten seiner Standesgenossen zu leiden haben.