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Zum Schicksal der Marxschen Privatbibliothek*

Published online by Cambridge University Press:  18 December 2008

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„You'll certainly fancy, my dear child, that I am very fond of books, because I trouble you with them at so unseasonable a time”, schreibt Marx 1868 seiner auf Hochzeitsreise befindlichen Tochter Laura, um dann mit dem Unterton bitterer Selbstironie fortzufahren: „But you would be quite mistaken. I am a machine, condemned to devour them and then, throw them, in a changed form, on the dunghill of history. A rather dreary task, too, […].”

Type
Research Article
Copyright
Copyright © Internationaal Instituut voor Sociale Geschiedenis 1973

References

page 202 note 1 Brief an Laura Lafargue (1845–1911) mit Nachschrift an Paul Lafargue (1842–1911) vom 11. April 1868, in: Annali, hrsg. v. Instituto G. Feltrinelli/Milano, 1. Jg. (1958), S. 166f. Marx hatte seine seit dem 2. April verheiratete zweite Tochter gelegentlich ihres Parisaufenthaltes um einige ihm dringliche Bücherbesorgungen gebeten.

page 202 note 2 Vgl. Skizze, Engels' biographische „Karl Marx”, abgedruckt in Karl Marx, Friedrich Engels, Werke, hrsg. v. IML b. ZK d. SED, Berlin, Dietz Verlag, 1956ff.Google Scholar (weiter zit. als MEW), Bd 16, S. 365–66. Das Zitat ist der Engelsschen Grabrede vom 17. März 1883 (MEW, Bd 19, S. 336) entnommen.

page 203 note 1 Der Briefwechsel zwischen Friedrich Engels und Karl Marx 1844 bis 1883, hrsg. v. A. Bebel und Ed. Bernstein, 4 Bde, Stuttgart, J. H. W. Dietz Nachf. G.m.b.H., 1913. Die gravierenden editorischen Mängel dieser Ausgabe, die durch Rjazanovs Edition innerhalb der Historisch-kritischen Gesamtausgabe (Karl Marx, Friedrich Engels, Historisch-kritische Gesamtausgabe. Werke/Schriften/Brief e. Im Auftrage des Marx-Engels-[Lenin]-Instituts Moskau hrsg. v. D. Rjazanov bzw. V. Adoratskij – weiter zitiert als MEGA –, Dritte Abteilung, Bde 1–4, Berlin, Marx-Engels-Verlag G.m.b.H., 1929–31) seit langem völlig überholt ist, haben der für die biographische Marx-Engels-Forschung grund-legenden Quellenveröffentlichung nichts von ihrer Gesamtwirkung nehmen können. Vgl. dazu exemplarisch Onckens, H. bemerkenswerte Rezension der Erstausgabe für die Preußischen Jahrbücher, Bd 155 (1914), S. 209ff., insbes. S. 213f.Google Scholar

page 203 note 2 Im Nachlaß-Repertorium des IISG/Amsterdam sind insgesamt 172 Hefte, darunter zwei Fragmente, aufgeführt. Eine Anzahl weiterer Exzerpthefte, die im Original als verloren angesehen werden müssen, jedoch ebenso wie der übrige Bestand im Zusammenhang mit dem MEGA-Projekt zwischen 1922 und 1929 noch im Berliner Parteiarchiv durch Mitarbeiter Rjazanovs fotokopiert worden sind, befinden sich in Kopie im IML/Moskau, ZPA, Fonds 1, op. 1.

page 203 note 3 Siehe Rjazanovs Einleitung zur MEGA, Erste Abteilung, Bd 1/2, Berlin, Marx-Engels-Verlag G.m.b.H., 1929, S. XVIIf., und vgl. ferner seinen Akademie-vortragNeueste Mitteilungen über den literarischen Nachlaß von Karl Marx und Friedrich Engels”, in: Archiv für die Geschichte des Sozialismus und der Arbeiterbewegung, 11. Jg. (1925), S. 385ff.Google Scholar

page 204 note 1 Brief an Laura Lafargue und Eleanor Marx-Aveling (1855–1898) vom 14. Nov. 1894, in: Engels, Friedrich, Paul et Laura Lafargue, Correspondance, hrsg. v. Bottigelli, E., Paris, Editions Sociales, 1956–59, Bd 3, S. 370f.Google Scholar In Engels' Testa ment vom 29. Juli 1893 wurde aus rechtlichen Erwägungen allerdings nicht die Partei als juristische Person bedacht, sondern zugunsten der beiden Partei-vorsitzenden August Bebel und Paul Singer verfügt; die betreffende Bestimmung ohne weitere Motivierung lautet: „I bequeath all books in my possession or control at the time of my death and all my copyrights to the said August Bebel and Paul Singer.” (IISG, Marx-Engels-Nachlaß, M 53) Das Testament mit Kodizill vom 26. Juli 1895, erstmals in Übersetzung in Der Abend, Spätausgabe des Vorwarts, 46. Jg., Nr 438 vom 18. Sept. 1929 veröffentlicht, vgl. in MEW, Bd 39, S. 505ff.

page 204 note 2 Mitteilung des Vorwärts, 12. Jg., Nr 246 vom 20. Okt. 1895 unter „Partei-Nachrichten” mit dem redaktionellen Titel „Das Vermächtnis von Friedrich Engels an die deutsche Sozialdemokratie”.

page 204 note 3 Bericht des Parteivorstandes auf dem Frankfurter Parteitag 1894 (Protokoll über die Verhandlungen des Parteitages der Sozialdemokratischen Partei Deutschlands. Abgehalten zu Frankfurt a.M. vom 21. bis 27. Oktober 1894, Berlin, Verlag der Expedition des „ Vorwärts”, 1894, S. 35).Google Scholar

Das „Parteibureau” bzw. die Büroräume der „Parteileitung” waren in den 90er Jahren und darüber hinaus mit der Privatwohnung des langjährigen Schriftführers Ignaz Auer (1846–1907) verbunden, der als die „sichtbare Spitze des Vorstandes” fungierte. An seine Anschrift (Berlin SW., Katzbachstraße 9; ab 26. Sept. 1900: Kreuzbergstraße 30) waren “sämtliche für den Parteivor-stand bestimmten Briefe und sonstigen Sendungen” zu richten. Am 29. November 1895, d.h. sechs Wochen nach Eintreffen der Marx-Engelsschen Bibliothek, kam es allerdings zu einer polizeilich erzwungenen vorläufigen Schließung des Berliner Parteibüros, so daß die „Verwaltungsgeschäfte” bis zum Hamburger Parteitag von 1897 von einem „geschäftsführenden Ausschuß” der Reichstags-fraktion mit Sitz in Hamburg wahrgenommen werden mußten. Eben wegen der bewußten weitgehenden Identität von Parteigeschäftsstelle und Privatwohnung dürfte jedoch die gezielte Maßnahme des preußischen Innenministers gegen die Parteiorganisation für das Parteiarchiv und mit ihm die Bibliothek weder eine Gefährdung noch einen Wechsel des Domizils bedeutet haben. – Siehe dazu im einzelnen die Ausführungen von Gerisch und Bebel am ersten Verhandlungstag des Frankfurter Parteitages a.a.O., S. 66 u. 72 und die statutenmäßig jeweils nach den Parteitagen vorgeschriebenen Erklärungen des Parteivorstandes über seine Konstituierung im Zentralorgan der Partei, darunter insbesondere Vorwarts, 12. Jg., Nr 244 v. 18. Okt. 1895 sowie 14. Jg., Nr 241 v. 15. Okt. 1897. Zur polizeilichen Schließung der Parteizentrale „auf Grund des § 8 des Vereins-gesetzes vom 11. März 1850” vgl. ebenda, 12. Jg., Nr 281 v. 1. Dez. u. Nr 284 v. 5. Dez. 1895.

page 205 note 1 Bericht des Parteivorstandes auf dem Frankfurter Parteitag 1894, a.a.O., S. 35.

page 205 note 2 In dem entsprechenden Dossier des Amsterdamer Marx-Engels-Nachlasses (Nr 0 79–95) finden sich lediglich etliche wenig detaillierte Aufstellungen über die von Engels nachgelassenen Handschriften und Periodika.

page 205 note 3 IISG, Akte Marx-Nachlass (Bernstein, Rjasanoff). Der Brief wurde erst kürzlich bei Ordnungsarbeiten aufgefunden.

page 206 note 1 Siehe Rjazanovs Einleitung zur MEGA, Erste Abteilung, Bd 1/2, S. XVIII, und den in der vom Reichssicherheitshauptamt/Amt III geführten Akte SPD-Parteiarchiv, Bl. 21ff. überlieferten Bericht J. Hinrichsens „Das Parteiarchiv zum Karl Marx-Jahr 1933”, S. 3 (IISG, Fotokopie).

page 206 note 2 Vgl. den offensichtlich von Jonny Hinrichsen, Leiter des Parteiarchivs seit Anfang der 20er Jahre, verfaßten, nicht näher bezeichneten und nur als Fragment erhaltenen Jahresbericht über das Parteiarchiv für 1927, S. 3 (IISG, Akte Parteiarchiv, maschinenschr. Durchschlag).

page 206 note 3 Bericht des Parteivorstandes auf dem Lübecker Parteitag 1901 (Protokoll über die Verhandlungen des Parteitages der Sozialdemokratischen Partei Deutschlands. Abgehalten zu Lübeck vom 22. bis 28. September 1901, Berlin, Expedition der Buchhandlung Vorwarts, 1901, S. 31); zu der von Hugo Heimann (1859–1950) gegründeten Lesehalle, die in den ersten Jahren provisorisch in der Alexandrinenstraße, später in einem eigens dafür errichteten Gebäude Adal-bertstraße 41 untergebracht war und ab 1920 als städtische Bibliothek weiter-gefiihrt wurde, vgl. Lebenserinnerungen, HeimannsVom tätigen Leben”, Berlin, arani-Verlags-GmbH, 1949, S. 18ff.Google Scholar

page 206 note 4 IISG, NachlaßKarl Kautsky, D XII 125.

page 207 note 1 Drahn, Siehe Ernst, „Das Archiv der sozialdemokratischen Partei Deutschlands, seine Geschichte und Sammlungen”, in: Die Neue Zeit, 36. Jg. (1918), Bd 2, S. 521Google Scholar, und Hinrichsen, Jonny, „Das Parteiarchiv”, in: Sozialistische Monatshefte, 34. Jg. (1928), Bd 1, S. 117.Google Scholar

page 207 note 2 Bücherverzeichnis der Öffentlichen Bibliothek und Lesehalle Berlin SW. 13, Alexandrinenstraße 26, Berlin, Hugo Heimann, 1903 1, 8°, 687S.Google Scholar

page 207 note 3 Vgl. dazu im einzelnen meine Untersuchungen zur Genesis des Marx-Engels-schen Geschichtsverständnisses, Bd 2: Historische Exzerpte und Lektüre – Ver-zeichnis des Lesefeldes von Marx und Engels im Bereich der Historie (im Manu-skript abgeschlossen, erscheint als Ausgabe des IISG).

page 207 note 4 Ginzburg, F., „Russkaja biblioteka Marksa i Engel'sa”, in: „Gruppa, Osvo-boždenie Truda'” (Plechanova, G. V., Zasuliči, V. I., Dejča, L. G.), Sbornik Nr 4, Moskva/Leningrad, Gosudarstvennoe izdatel'stvo, 1926, S. 357.Google Scholar

page 207 note 5 In dem vermutlich von Max Grunwald, dem Leiter des Parteiarchivs von 1904–1914, verfaßten Bericht heißt es dazu: „Es befinden sich in den verschie-denen Schränken ferner eine Reihe Manuskripte und Bücher, die noch nicht katalogisiert sind. Im Schrankfach 5 ist seltene russische Literatur (nicht katalo-gisiert). Ein weiterer Teil russischer Literatur steht auf dem Boden in Kisten.” Letztere Bemerkung konnte sich allerdings auch auf die Schenkung Bebutov vom November 1911 beziehen. Siehe IISG, Akte Parteiarchiv und Bebutoff (Div. III2), Mayer, sowie Paul, „Die Geschichte des sozialdemokratischen Parteiarchivs und das Schicksal des Marx-Engels-Nachlasses”, in: Archiv fiir Sozialgeschichte, Bd VI/VII (1966/1967), S. 55.Google Scholar

page 208 note 1 Bericht des Parteivorstandes auf dem Jenaer Parteitag 1905 (Protokoll über die Verhandlungen des Parteitages der Sozialdemokratischen Partei Deutschlands. Abgehalten zu Jena vom 17. bis 23. September 1905, Berlin, Buchhandlung Vorwärts, 1905, S. 54). Vgl. ferner Ernst Drahn, a.a.O., S. 521, und Paul Mayer, a.a.O., S. 53 u. 57f.

page 208 note 2 Bericht über das „Ergebnis der im Partei-Archiv im Dezember 1912 vorgenom-menen Inventur”, IISG, Akte Parteiarchiv; Grunwalds Ülbersicht schlüsselt die der „Öffentlichen Bibliothek und Lesehalle” belassene Leihgabe weiter nach den Sachgebieten Belletristik, Jura, Naturwissenschaft, Geographie und Biographien auf und gibt auch die Katalognummern an.

page 208 note 3 „Russkie knigi v bibliotekach K. Marksa i F. Engel'sa (Materialy dtja izučenija ich otnošenija k Rossii)”, in: Archiv K. Marksa i F. Engel'sa, Bd4 (1929), S. 355ff.Google Scholar

page 208 note 4 Siehe den in der vom Reichssicherheitshauptamt/Amt III geführten Akte SPD-Parteiarchiv, Bl. 21ff. überlieferten Bericht J. Hinrichsens „Das Parteiarchiv zum Karl Marx-Jahr 1933” (IISG, Fotokopie).

page 209 note 1 Näheren Aufschluß vermitteln die zu Anfragen des Preußischen Geheimen Staatsarchivs bzw. des Sicherheitshauptamtes beim Reichsführer SS an das Geheime Staatspolizeiamt angefertigten Vorlagen des Krim.-Bez.-Sekr. Gott-mann vom 5.3.1934, 7.3.1936 und 25.11.1937 sowie ein Aktenvermerk des Krim.-Sekr. Müller vom 23. 10. 1939 (Reichssicherheitshauptamt/Amt III, Akte SPD-Parteiarchiv, Bl. 58f., 66, 71 u. 83), IISG, Fotokopie. An allgemeiner Literatur vgl. dazu ferner: Matthias, Erich, „Die Sozialdemokratische Partei Deutschlands”, in: Matthias, E., Morsey, R. (Hrsg.), Das Ende der Parteien 1933, Düsseldorf, Droste Verlag, 1960, S. 101ff.Google Scholar, Bracher, u. K. D., Sauer, W., Schulz, G. (Hrsg.), Die nationalsozialistische Machtergreifung. Studien zur Errichtung des totalitären Herrschaftssystems in Deutschland 1933/34, Köln und Opladen, Westdeutscher Verlag, 1962 2, insbes. S. 193 ff. u. S. 536ff.Google Scholar

page 209 note 2 Vgl. neben den in Anm. 1 genannten Aktenvervveisen die Aktennotiz von Krim.-Sekr. Müller vom 24.10.1939 über eine telefonische Rückfrage bei dem 1933 für das beschlagnahmte Parteiarchiv zuständigen Beauftragten des M.d.I., Pol.-Oberinspektor H. Wussmann, und das Schreiben des Preußischen Geheimen Staatsarchivs an das GeStapo-Amt vom 20.2.1934, ebda, Bl. 84 bzw. 58; dem-nach ist zur „Registrierung der vorgefundenen Schriften” lediglich “ein Herr eingesetzt gewesen” und zumindest bis Februar 1934 kein Vertreter des gleich-falls zuständigen Geheimen Staatsarchivs beigezogen worden.

page 209 note 3 Schreiben des Preußischen Finanzministeriums vom 28.2.1936 an das GeStapo-Amt mit Abschrift einer Anfrage des Preußischen Geheimen Staatsarchivs vom 19.2.1936 (Reichssicherheitshauptamt/Amt III, Akte SPD-Parteiarchiv, Bl. 65), IISG, Fotokopie.

Der gesamte Schriftwechsel, der die Übernahme des SPD-Archivs betrifft, ist in den Registraturakten des Preußischen Geheimen Staatsarchivs (Rep. 178 B, Nr 922) vorhanden. Gemäß dem Akzessionsjournal 1934, das ebenfalls in Rep. 178 B untergebracht ist, ist die Übergabe des SPD-Archivs am 21.6.1934 erfolgt unter der Akzessions-Nr. 140 a. Die Zuständigkeit des Geh. Staatsarchivs war bereits in einem Runderlaß des preußischen Finanzministers vom 25.4.1934 festgelegt worden (Briefliche Mitteilung v. Frau Dr C. Lowenthal-Hensel, Geheimes Staatsarchiv/Preußischer Kulturbesitz, v. 25. Januar 1973).

page 209 note 4 Aktenvermerk von Krim.-Bez.-Sekr. Gottmann vom 25.11.1937 (Reichssicherheitshauptamt/Amt III, Akte SPD-Parteiarchiv, Bl. 71), IISG, Fotokopie; wie Bl. 82ff. der Akte zeigt, war z.B. das Auswärtige Amt insbesondere an den Jahrgängen 1789–1819 des sehr seltenen Moniteur universel interessiert, die jedoch vom Geheimen Staatsarchiv nicht abgegeben wurden. Vgl. auch Bruno Kaiser, Inge Werchan (Bearbeiter), Ex libris Karl Marx und Friedrich Engels. Schicksal und Verzeichnis einer Bibliothek, hrsg. v. IML beim ZK der SED, Berlin, Dietz Verlag, 1967, S. 15.

page 210 note 1 Br. Kaiser, I. Werchan, a.a.O., S. 15.

page 210 note 2 Siehe Br. Kaiser, I. Werchan, a.a.O., S. 23ff. Das von Inge Werchan bearbeitete „Verzeichnis der wiederaufgefundenen Werke” führt insgesamt 504, darunter einige im IISG befindliche Titel auf. Die Auswertung von ca. 80 Bänden rus-sischsprachiger Literatur, die im Original an das IML beim ZK der KPdSU abgegeben wurden, wird von M. Kocetkova vorbereitet, auf deren an Niko-laevskij anschließende Übersicht, Russkie knigi v biblioteke Karla Marksa”, in: Kommunist, 45. Jg. (1968), Nr 6, S. 122127Google Scholar hier gleichfalls hingewiesen sei. – Kaiser kommt auch das Verdienst zu, mit der Veröffentlichung einer Bestands-übersicht der von Marx 1849 zeitweilig dem Kölner Freund Roland Daniels anvertrauten Bibliothek erstmals Einblick in den Bücherbesitz des “frühen Marx” gegeben zu haben. Die von Daniels 1850 angefertigte aufschlußreiche Liste der von Marx bei der Ausweisung zuriickgelassenen Bücher vgl. a.a.O., S. 211ff.

page 210 note 3 Persönliche Mitteilung an den Verfasser. Eine Aufstellung wiederaufgefundener Titel ex libris Karl Marx und Friedrich Engels befindet sich in Absprache mit den betreffenden Bibliotheken in Vorbereitung.

page 211 note 1 In dem S. 209, Anm. 3 angeführten, dem GeStapo-Amt über das Preußische Finanzministerium abschriftlich zugeleiteten Schreiben des Preußischen Gehei-men Staatsarchivs vom 19.2.1936 heißt es dazu: „Unter Bezugnahme auf die Besprechungen am 5. und 15. ds. Mts. berichten wir, daß bei den nach hier übernommenen Beständen des sogenannten. Ruhmesarchivs' der S.P.D. folgen-de Materialien vermißt werden, die nach unseren Informationen vor 1933 dazugehörten: Nachlaß Karl Marx; [Nachlaß] Friedrich Engels; [Nachlaß] Ferdinand Lassalle (2 Mappen Briefe; der Hauptbestand befindet sich im Reichsarchiv zu Potsdam); [Nachlaß] Moses Heß; [Nachlaß] Eduard Bernstein. Bemerkenswert ist ferner, daß Akten und Korrespondenzen der obersten Leitung der S.P.D. überhaupt nicht im. Ruhmesarchiv' vorliegen, auch nicht aus alterer Zeit.”

Wie sich aus der Akte weiter ergibt und übrigens auch das Vorgehen deutscher Stellen 1940 gegenüber dem IISG zeigt, war man im GeStapo-Amt spater sowohl über die Vorgänge beim Abtransport der Materialien aus Deutschland als auch über ihr weiteres Schicksal einschließlich des zeitweilig beabsichtigten Verkaufs an das Moskauer MEL-Institut und etwa der Rolle Nikolaevskijs recht gut in-formiert. Vgl. ebda Bl. 65–68, 70, 79 u. 80.

page 211 note 2 Paul Mayer, a.a.O., S. 79ff.

page 211 note 3 Über die von Mayer benutzten Quellen hinaus sind heranzuziehen: die vom Reichssicherheitshauptamt/Amt III aus den zuvor vom GeStapo-Amt ge-führten Sachakten „Beschlagnahme des S.P.D.-Vermögens” und „SPD – 1930/32” zusammengestellte und weitergeführte Akte “SPD-Parteiarchiv” (Orig. im IML b. ZK der SED, ZPA, Pst 3/418); Akte SOPADE 1934/38 (IISG); Korrespondenz B. I. Nikolaevskij/N. W. Posthumus, A. Adama v. Scheltema-Kleefstra 1934–40 und Korrespondenz B. I. Nikolaevskij/IISG 1945–48 (IISG); Akte Wiedergutmachung (IISG); Akte Marx-Nachlass (Bernstein, Rjasanoff), IISG. Weiteren Aufschluß etwa über die Einbeziehung französischer Stellen in die Rettungsaktion dürfte auch der Briefwechsel zwischen Souvarine und Ni-kolaevskij geben.

page 212 note 1 Siehe dazu im einzelnen Paul Mayer, a.a.O., S. 101ff. u. 134ff.; ergänzende Informationen enthält neben dem bereits von Mayer größtenteils benutzten Nachlaß Paul Hertz die Akte SOPADE 1934–38 und vor allem der umfangreiche Vorkriegsbriefwechsel B. I. Nikolaevskijs mit dem IISG (sämtlich IISG).

page 212 note 2 Im Original nicht gesperrt; den Text des am 19. Mai 1938 von S. Crummenerl und N. de Lieme in Den Haag unterzeichneten Vertrages siehe bei Paul Mayer, a.a.O., S. 193f.

page 212 note 3 Nehemia de Lieme, Direktor der „Centrale” und Vorsitzender des Instituts-vorstandes, an Siegmund Crummenerl, SOPADE, vom 26. April 1938, IISG, Akte SOPADE, Abschrift; in der Anlage wird die definitive Fassung des Vertrages zum Komplex „Bernstein-Bibliothek” übermittelt. Vgl. ebda auch die Briefe von De Lieme und Posthumus an Crummenerl vom 19. bzw. 21. April 1938 und das Schreiben Crummenerls an Posthumus vom 23. April 1938.

page 212 note 4 IISG, Korrespondenz B. I. Nikolaevskij/N. W. Posthumus, A. Adama v. Scheltema- Kleefstra.

page 213 note 1 Da die bei Nikolaevskijs Ableben 1966 erschienenen Nachrufe – u.a. von der Hand George F. Kennans in Slavic Review, 25. Jg. (1966), S. 375ff., und in The Russian Review, 25. Jg. (1966), S. 324ff. – entweder ganz auf die amerikanische Szene zugeschnitten sind oder sich auf eine allgemeinere Würdigung des homo politicus Nikolaevskij beschränken, nachfolgend seine wichtigsten Lebensdaten, die ich hauptsachlich einer unveröffentlichten biographischen Skizze Boris Sapirs entnehme:

Boris Ivanovič Nikolaevskij, geb. am 7./19. Okt. 1887 in Belebej, Gouverne-ment Ufa, verstorben am 22. Febr. 1966 in Menlo Park, California. Nicht abgeschlossene gymnasiale Schulbildung, da wegen “revolutionärer Umtriebe” als Sechzehnjähriger vom weiteren Schulbesuch relegiert. 1904 Beitritt zur RSDRP, zunächst Anhänger der bolschewistischen Fraktion, später definitive Option für die Menschewiki. Einige Male verhaftet und nach Sibirien deportiert. Nach der Februarrevolution 1917 Delegierter im Allrussischen Sowjet, als solcier Mitglied der Kommission zur Überwachung der Ochrana-Archive, 1919–20 Leiter des Zentralen Archivs für die Geschichte der revolutionären Bewegung in Rußland. 1920 dem Parteivorstand kooptiert, 1921 verhaftet und ein Jahr später zusammen mit Dan aus der Sowjetunion ausgewiesen. Mitglied der Auslandsvertretung der Menschewiki und Mitarbeiter des seit 1921 in Berlin herausgegebenen Socialističeskij vestnik. 1923–31 im Auftrage Rjazanovs Berliner Korrespondent und ständiger Vertreter des Moskauer Marx-Engels-Instituts in Westeuropa. 1933 Übersiedlung nach Paris, wo er u.a. als bevoll-mächtigter Vertreter der SOPADE für das dank seiner Initiative größtenteils aus Berlin gerettete und von ihm verwahrte Parteiarchiv tätig wird. Seit November 1934 Pariser Korrespondent der Economisch-Historische Bibliotheek und später des IISG, 1936–40 Direktor der Pariser Filiale des Amsterdamer Instituts. 1942 Emigration in die USA, “wo er schnell als eine Autorität auf dem Gebiete der russischen Sozialgeschichte und – last but not least –. Kremlinology' aner-kannt wird”. Zahlreiche Veröffentlichungen, die ihn als profunden “Kenner der russischen und westeuropäischen Sozialgeschichte” ausweisen. Sein literarischer Nachlaß befindet sich in der Hoover Institution on War, Revolution and Peace (Stanford University).

page 213 note 2 Brief Nikolaevskijs an Annie Adama van Scheltema-Kleefstra vom 6. September 1938, IISG. Siehe ferner Nikolaevskijs Brief vom 19. Januar 1934 an das SPD-Vorstandsmitglied Paul Hertz und das von Hinrichsen dem Exilvorstand im Herbst 1933 übermittelte Sachverzeichnis von ihm sichergestellter Materialien des Parteiarchivs, wo es in einer Nachschrift u.a. heißt: “Die gesamte Brief-sammlung des Archivs, außer die Mappen, M' in der alphabetischen Reihenfolge […] befindet sich zu Händen B. Nikolajewsky, Paris. Außerdem die gesamte Foto-Sammlung, ferner eine Anzahl literarische Werke in russischer Sprache.” (IISG, Nachlaß Paul Hertz, Akte Verbleib des Parteiarchivs). Vgl. S. 215, Anm. 1.

page 214 note 1 Siehe Paul Hertz' Aufzeichnung der Besprechung mit N. W. Posthumus am 16. März 1935 in Prag (IISG, Nachlaß Paul Hertz, Akte Verbleib des Parteiarchivs). – Das vom Nederlandsch Economisch-Historisch Archief und der Centrale Arbeiders- Verzekerings- en Deposito-bank errichtete IISG wurde als unabhangige Stiftung erst am 25. November 1935 ins Leben gerufen, nachdem seine Aufgaben zuvor von der Amsterdamer Dependance des NEHA, der Economisch-Historische Bibliotheek (Herengracht 218–220), wahrgenommen worden waren und man das damalige Institutsgebäude, Keizersgracht 264, schon zum 1. Juli hatte beziehen können.

page 214 note 2 „Die Aufstellung Hinrichsens bezieht sich auf die fünf Kisten, die Ende Februar aus dem Parteiarchiv in Sicherheit gebracht worden sind. Gen. Breitscheid jun. hat es auch damals übernommen, die Kisten nach dem Auslande zu transportie-ren”, stellt Nikolaevskij in einem Brief vom 21. Oktober 1933 an Paul Hertz dazu fest (IISG, Nachlaß Paul Hertz, Akte Verbleib des Parteiarchivs). Da nach-weislich „als Packpapier deutsche Zeitungen vom März 1933” verwandt worden sind, dürfte Nikolaevskijs Zeitangabe entsprechend zu korrigieren sein; vgl. Anm. 3.

page 214 note 3 Das wahrscheinlich von H. Stein von der deutschen Abteilung des Instituts angefertigte, neun Schreibmaschinenseiten umfassende Verzeichnis trägt die Überschrift, Bibliothek und Archiv der SPD-Berlin (3 Kisten, 2 Blechkoffer)”. Außer dem in Anm. 2 zitierten Hinweis auf das Verpackungsmaterial sind auch der Eingang beim Institut (22. VIII.35)Google Scholar und das Datum der Fertigstellung (24.VIII.35) gesondert vermerkt (IISG, Akte SOPADE 1934–38).

page 215 note 1 Die vermutlich im September 1933 übermittelte Aufstellung der an unbekannter Stelle verborgen gehaltenen Materialien wurde von Hertz abschriftlich sowohl Nikolaevskij wie Posthumus zugänglich gemacht und ist in Hertz' Handakte über das Parteiarchiv in zwei Fassungen überliefert. Bei Paul Mayer ist a.a.O., S. 162ff. der Posthumus zugeleitete Text abgedruckt, während hier die in der Akte an letzter Stelle eingeordnete, offensichtlich originalgetreuere Fassung benutzt worden ist (IISG, Nachlaß Paul Hertz, Akte Verbleib des Parteiarchivs); vgl. S. 2131, Anm. 2.

page 215 note 2 Vgl. dazu die in Mayers Darstellung, a.a.O., S. 96ff. verarbeitete Akte Verbleib des Parteiarchivs (IISG, Nachlaß Paul Hertz) sowie die schon mehrfach genannte Akte SOPADE 1934–38, wo insbesondere auf die Posthumus für seine Berlin-Reise Ende März ausgestellte Vollmacht von Wels und Hertz' Briefe vom 20.3. und 25.9.1935 hingewiesen sei. Heranzuziehen ist ferner der einschlägige Briefwechsel zwischen Nikolaevskij und Posthumus. “Ihre Mitteilung, daß es nicht gelungen ist, den Rest des Parteiarchivs ausfindig zu machen, hat mich sehr traurig gestimmt”, schreibt Nikolaevskij am 31. März 1935. “Habe ich Ihnen denn nicht die Adresse des Gen. Hinrichsen gegeben? Haben Sie sich in Verbin-dung gesetzt mit dem Genossen, dessen Adresse Ihnen der Gen. [Solomon] Schwarz gegeben hat zusammen mit seinem Bild?” Und in einem Brief vom 9. April 1935 heißt es: „Die letzte Adresse von Hinrichsen, die in meinem Besitz ist (von Ende 1933), ist: Berlin-Weissensee, Roellckestr. 154. Glauben Sie nicht, daß es zweckmäßig wäre, ihm zu schreiben, um auf diesem Wege festzustellen, ob es auch seine jetzige Adresse ist? Das könnte Kornu [Auguste Cornu] machen, der mit H. befreundet ist. Dann küonnte Frau Adama [van Scheltema-Kleefstra1 auf ihrem Rückwege aus Wien auch in Berlin sein, mit einem Brief von Kornu u.a. Empfehlungsschreiben.”

Aus Nikolaevskijs Brief vom 15. Juli 1935 an den designierten Direktor des IISG ist zu entnehmen, daß man zu diesem Zeitpunkt in Amsterdam Gewißheit hatte, „die Berliner Kisten bald” zu erhalten; Genaueres läßt sich wegen der Vernichtung von Aktenmaterial durch Posthumus in den Maitagen 1940 nicht mehr eruieren. Nikolaevskij wurde bereits am 19. August, Paul Hertz Mitte September über den geglückten Ablauf der Aktion unterrichtet.

page 215 note 3 Die exakten bibliographischen Angaben vgl. in Werner Blumenbergs Beitrag „Newspapers and Periodicals in the German Language of the Period from 1830 to 1890 in the Possession of the International Institute of Social History” im ersten Nachkriegsjahrgang des vom Institut herausgegebenen Bulletin, 1950, Nr 3, S. 170ff. Dort sind mit Ausnahme einiger weniger nach 1890 erschienenen deutschen oder fremdsprachlichen Periodika nahezu sämtliche aus dem ehe-maligen Parteiarchiv stammenden Zeitungen und Zeitschriften aufgenommen.

page 216 note 1 Demuth, Helene (18231890), nach dem Tode von Marx im Haushalt von Engels tätig.Google Scholar

page 217 note 1 Zit. nach der Ausgabe von Bottigelli, Friedrich Engels, Paul et Laura Lafargue, Correspondance, a.a.O., Bd 1, S. 164f.

page 217 note 2 Vgl. die beiden Engelsschen Briefe vom 22. Mai 1883 und 16. Februar 1884 an Laura Lafargue in der Ausgabe von Bottigelli, a.a.O., Bd 1, S. 120 u. 173. – Nr 41, Maitland Park Road war Marx' Wohnung ab März 1875. Eine einprägsame Beschreibung jenes “historischen” Arbeitszimmers hat Paul Lafargue in seinem von einigen Irrtümern nicht freien Gedenkartikel „Karl Marx, Persölnliche Erinnerungen” (Die Neue Zeit, 9. Jg., 1890–91, Bd 1, S. Ilf) gegeben.

page 217 note 3 Marx und Engels haben dem am 7. Februar 1840 als „Bildungs- und gegensei-tige Unterstützungs-Gesellschaft für Arbeiter in London” gegründeten, im Laufe seiner wechselvollen Geschichte mehrfach umbenannten CABV in den 70er Jahren und zumal nach dem Auftreten Johann Mosts recht reserviert gegenüber-gestanden. Die Organisationsgeschichte des drei Jahre vor Marx' Tod in eine anarchistische und eine “auf dem Standpuncte des deutschen Soz. Par-teiprogrammes” stehende Sektion aufgespaltenen CABV ist hier insofern relevant, als sich die 1880 bei der Vereinsmehrheit verbliebene Bibliothek bis auf eine Anzahl während des ersten Weltkrieges (zusammen mit den Vereinsprotokol-len) in London verloren gegangener Titel heute ebenfalls im IISG befindet. 1927 in den Besitz der anarchosyndikalistischen „Freien-Arbeiter-Union Deutsch-lands” übergegangen und teils auch schon zuvor der Privatbibliothek von Rudolf Grossmann (Pierre Ramus) inkorporiert, konnte auch dieser wertvolle Buchbesitz rechtzeitig vor einem möglichen Zugriff des NS-Staates aus Berlin bzw. Kloster-neuburg ins Ausland verbracht werden, allerdings mit Ausnahme der gerade ausgeliehenen Titel. Über das Schicksal der vom CABV/Tottenham Street neu aufgebauten Vereinsbibliothek, die gemäß § 17 der Vereinsstatuten bei „Auf-lösung des Vereins oder bei Preisgebung des Parteiprogramms […] der social-demokratischen Partei Deutschlands zu vollem Eigentum ausgehändigt werden” mußte, ist nichts Näheres bekannt. Bibliotheksverzeichnisse des Vereins aus den Jahren 1840 und 1862, sowie der anarchistischen Vereinigung aus den 90er Jahren und vom November 1936 finden sich im Nachlaß J. Motteler, Nr 2063, 2064, 1892 bzw. in der Korrespondenzmappe FAUD. Vgl. Rudolf Rocker, En la borrasca (años de destierro). Trad, del manuscrito alemán por D. A. de Santillan, Buenos Aires, Editorial Tupac, [1949,] S. 13ff., insbes. S. 15, bzw. das Original-manuskript im Nachlaß Rocker, IISG.

page 218 note 1 Siehe Engels' Briefe an Bernstein vom 28. Januar und 5. Februar 1884, in: Helmut Hirsch (Hrsg.), Eduard Bernsteins Briefwechsel mit Friedrich Engels [Quellen und Untersuchungen zur Geschichte der deutschen und österreichischen Arbeiterbewegung, N.F., hrsg. v. IISG, Bd 1], Assen, Van Gorcum & Comp. N.V., 1970, S. 239f. u. 247.

page 218 note 2 Das wird hinlänglich durch entsprechende Vermerke Leßners in einigen u.a. im IISG wiederaufgefundenen Titeln bezeugt. Vgl. S. 219, Anm. 3.

page 218 note 3 Samuel Moore (1838–1911), ursprünglich Fabrikant in Manchester, später Jurist, Mitglied der IAA, war damals mit den Übersetzungsarbeiten für die 1887 erschienene englische Ausgabe des Kapital beschäftigt. Einige Titel aus dem ehemaligen Besitz von Moore befinden sich heute in der Marx Memorial Library, London.

page 218 note 4 Siehe dazu neben dem oben zitierten Brief vom 5. Februar auch den Engels-schen Brief vom 31. März 1884. Dort teilt Engels Laura Lafargue mit, in der letzten Sendung befände sich “a nice little lot of things relating to the French Revolution, Loustalot, Feuille villageoise, Prisons de Paris pendant la Reévol., etc., etc.” (bei Bottigelli, a.a.O., Bd 1, S. 183). Weitere Titel sind in den beiden Antwortbriefen Paul Lafargues vom 6. u. 15. 2. 1884, ebda S. 169 u. 172 auf-gefiihrt.

page 218 note 5 Der nachfolgende Briefauszug enthalt eindeutige Informationen über die Provenienz und Anzahl der Bände: „Je suis en train – ma santé me le permet enfin – de mettre de l'ordre parmi les livres etc. laissés par Marx. II y a entre autres toute cette bibliothèque russe qu'il doit à la bienveillance de D[aniel'son] et qui contient des matériaux très importants sur l'état social actuel de la Russie; il y a presque tout qui ait paru. […] En votre qualité tant de représentant recon-nu de l'émigration révolutionnaire russe, que de vieil ami du défunt, vous êtes évidemment celui qui a le plus de droits à une collection de livres fournie par le dévouement de vos et de nos amis en Russie, soit pour votre usage personnel, soit pour en former le noyau d'une bibliothèque de l'émigration révolutionnaire russe. […] Je ne garderais ici que les livres dont M[arx] s'est fait des extraits et quelques autres dont je pourrais avoir besoin pour le 2e. vol. du Capital; il en restera, toute déduction faite, environ cent volumes au plus.” (IISG, Marx-Engels-Nachlaß, K 958) Vgl. auch MEW, Bd 36, S. 94 u. 118.

page 218 note 6 IISG, Marx-Engels-Nachlaß, C 135–152, D 970–1010; in russ. Übersetzung veröffentlicht in: K. Marks, F. Engel's i revoljucionnaja Rossija, hrsg. v. IML pri CK KPSS, Moskva, Izdatel'stvo političeskoj literatury, 1967.

page 219 note 1 Brief von Engels an Paul Lafargue, in der Ausgabe von Bottigelli, a.a.O., Bd 1, S. 181.

page 219 note 2 Engels an Laura Lafargue, bei Bottigelli, a.a.O., Bd 1, S. 183f.

page 219 note 3 Siehe den Bericht über die „im Parteiarchiv im Desember 1912 vorgenommene Inventur”, S. 3, IISG, Akte Parteiarchiv.

page 219 note 4 Der von Engels testamentarisch Eleanor Marx-Aveling als “legal personal Representative” ihres Vaters vermachte NachlaBteil – alle Manuskripte lite-rarischer Natur in der Handschrift von Marx sowie der Marxsche Briefwechsel mit Ausnahme der Briefe von und an Engels – befand sich seit Eleanors tragischem Freitod in der Obhut von Paul und Laura Lafargue. Als beide im Dezember 1911 aus dem Leben schieden, wurden die Manuskripte einschlieBlich einer Anzahl Familienbriefe, soweit sie sich zu diesem Zeitpunkt nicht bei Kautsky, Mehring oder im Besitz der Marx-Enkelin Jenny Longuet befanden, im Auftrag des Berliner Parteiarchivs durch D. Rjazanov übernommen. Sehr wahrscheinlich ist bei dieser Gelegenheit auch die Bibliothek, zumindest aber ein Teil davon, nach Berlin überführt worden, obgleich der in Anm. 3 zitierte Inventurbericht und ein von Rjazanov angefertigtes “Inhalts-Verzeichnis der im Archiv befindlichen Sachen aus dem Marx-Lafargueschen Nachlass” (IISG, Akte Parteiarchiv) dafür keine direkten Anhaltspunkte bieten. Siehe dazu jedoch Bruno Kaiser, a.a.O., S. 80, Titel Nr 170. Der Bücherbesitz von Eleanor Marx-Aveling dürfte 1898 Edward Aveling zugefallen sein; vgl. Ch. Tsuzuki, , The Life of Eleanor Marx 1855–1898. A Socialist Tragedy, Oxford, Clarendon Press, 1967, insbes. S. 324.Google Scholar

page 219 note 5 Werk, Zu und Persönlichkeit Lavrovs vgl. neben dem Bio-bibliografičeskij slovar', Bd II, 2, Moskva 1930, Sp. 729ff.Google ScholarSapir, Boris (Hrsg.), „Vpered!” 18731877.Google Scholar From the Archives of Valerian Nikolaevich Smirnov, 2 Bde [Russian Series on Social History, hrsg. v. IISG, Bd 1 u. 2], Dordrecht, D. Reidel Publishing Co., 1970, und Pomper, Philip, Peter Lavrov and the Russian Revolutionary Movement, Chicago und London, The University of Chigaco Press, 1972.Google Scholar Mit Engels und später auch Marx stand Lavrov seit 1871 in regelmäßigem Briefwechsel; siehe K. Marks, F. Engel's i revoljucionnaja Rossija, passim.

page 220 note 1 Zu Goc, Michail Rafailovič (1866–1906), vgl. die einschlägigen Artikel etwa in der Bol'šaja Sovetskaja Enciklopedija, Bd 18, Moskva 1930, S. 572, oder der McGraw-Hill Encyclopedia of Russia and the Soviet Union, New York, Toronto, London 19611, S. 203.

page 220 note 2 Zu Lazarev, Egor Egorovič, siehe seine Autobiographie Moja žizn'. Vos-pominanija, stat'i, pis'ma, materialy, Prag, Legiografija, 1935, und A. Spiridovič, Histoire du terrorisme russe 1886–1917. Trad, du Russe par V. Lazarevski, Paris, Payot, 1930, S. 54, 56ff., 632 u. 637.

page 220 note 3 Zu der recht diffizilen organisatorischen Gliederung der PSR in den dreißiger Jahren sei lediglich angemerkt, daß neben der noch vom ZK der Partei Anfang der 20er Jahre eingesetzten Auslandsvertretung unter Vorsitz Černovs, die sich 1930/31 in zwei gleich starke, von Černov und Suchomlin geleitete Fraktionen aufgespalten hatte, ein erst in der Emigration gebildetes, die verschiedenen lokalen Gruppen überkuppelndes Organ (Oblastnoj Komitet) mit Sitz in Paris bestand. Das Parteiarchiv befand sich seit 1934 in der Hand der sogenannten Belgrader Gruppe (V. S. Minachorjan, I. M. Markov, F. E. Machin, V. A. Iraklidi) in Jugoslawien, wohin es mit Unterstützung der Gegner Černovs in der Auslandsvertretungdurch den damaligen Parteiarchivar Minachorjan von Prag aus überführt worden war.

page 220 note 4 Der mit “den verantwortlichen Eigentümern und Verwaltern der Bibliothek der Sozial-Revolutionären Partei Rußlands (P.S.-R.) namens Lavrov-Goz-Lasarev Bibliothek […], vertreten durch die Herren Victor Tschernoff und Vassili Soukhomline” abgeschlossene Vertrag bezieht sich auch auf das Parteiarchiv. Auf Grund einer besonderen Ubereinkunft mit der Belgrader Gruppe der PSR vom 2. Dezember 1938 konnte dieses dank der Initiative der damaligen Institutsbibliothekarin Annie Adama v. Scheltema-Kleefstra ebenfalls für das Institut gesichert werden.

page 221 note 1 A., SchreibenRosenbergs an den Reichskommissar für die besetzten nieder-landischen Gebiete Seyss-Inquart vom 11.9.1944 mit der Bitte um Unterstützung (Nürnberg-Dokument 091-PS; IISG, Fotokopie).Google Scholar

page 221 note 2 Vgl. Paul Mayer, a.a.O., S. 147ff.; genauere Angaben über die Kriegsverluste sind den Anlagen u. Dokumenten des vom Institut auf Grund des BRüG gestell-ten Antrages zu entnehmen (IISG, Akte Wiedergutmachung).

page 221 note 3 Koeppen, Carl Friedrich, Die Religion des Buddha und ihre Entstehung, Berlin, Schneider, 1857, VIII u. 616Google Scholar S. Vgl. dazu das Schreiben Nikolaevskijs an Posthumus vom 23. Juli 1938, der in dem Buch eine Anzahl “zweifellos von Marx” herrührender, „mit blauem Stiff” gemachter Anstreichungen festgestellt hatte (IISG, Korrespondenz B. I. Nikolaevskij/N. W. Posthumus, A. Adama v. Scheltema-Kleefstra).

page 221 note 4 In einem erläuternden Schreiben Nikolaevskijs vom 16. November 1938 an die Bibliothekarin des Instituts heißt es dazu: „Im Paket Nr. 15 befindet sich das Manuskript der Memoiren von Ch. Rappoport, […] sowie auch ein kleiner Band der Werke von Nicolo Machiavelli (italienisch), den Ch. Rappoport seinerzeit von Laura Lafargue als Buch, das aus der Bibliothek von Marx stammt, erhielt. Ich bin der Meinung, daß nur die Zeilen auf den Seiten 152–53 von Marx unter-strichen sind.” (Korrespondenz B. I. Nikolaevskij/N. W. Posthumus, A. Adama v. Scheltema-Kleefstra)