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Die russische Parteispaltung im Urteil der deutschen Sozialdemokratie 1903–19051

Published online by Cambridge University Press:  18 December 2008

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Der nachfolgende Beitrag zur Geschichte der Fraktionskämpfe in der „Sozialdemokratischen Arbeiterpartei Russlands” beschreibt einen sachlich wie zeitlich begrenzten Aspekt jener Auseinandersetzungen, die nach dem Londoner (zweiten) Kongress der RSDRP der russischen Arbeiterbewegung das Gepräge gegeben haben. Dabei wird nicht übersehen, dass die hier gewählte Fragestellung nach dem Verhältnis der deutschen Sozialdemokratie zu den russischen Berufsrevolutionären vor einem historischen Hintergrunde steht, der aus dem Abstand eines halben Jahrhunderts neu durchleuchtet werden muss. Das leidenschaftliche Interesse an der eigenen Geschichte, das Generationen russischer Intelligencija nach Selbstverständigung, Rechtfertigung und Abgrenzung suchen liess, hat dem Historiker eine nahezu beispiellose Fülle von Zeugnissen hinterlassen, die trotz mancher gegenwartsbedingter Schwierigkeiten keinen Anlass geben, von Quellennotständen zu sprechen. Was bis weit über Revolution und Bürgerkrieg hinweg diesseits und jenseits der Grenzen bei aller vom Politischen her gesteigerten Dokumentationsfreudigkeit erschlossen worden ist, braucht den Vergleich – etwa mit der Situation im Bereich der deutschen Parteigeschichte – nicht zu scheuen. Wenn sich die historische Beschäftigung mit der Vorgeschichte der Revolution dennoch einer unzuträglichen Verengung des Blickfeldes erwehren muss, so ist dies nicht so sehr in einer chronischen Mangellage an Quellen begründet, sondern eher in der relativ leichten Zutänglichkeit einer reichen, aber einseitig bolschewistisch orientierten Auswahl des gedruckten Materials. Seit den dreissiger Jahren ist dieser Zustand in besonderem Masse von der sowjetischen Historiographie gefördert worden, die ihre erzwungene Verarmung auf der Linie einer zielgerichteten „Parteilichkeit” bis in die Quelleneditionen hinein kundgegeben hat.

Type
Research Article
Copyright
Copyright © Internationaal Instituut voor Sociale Geschiedenis 1958

References

page 195 note 2 Einen Überblick über das in französischen Bibliotheken verfügbare Schrifttum hat neuerdings Eugéne Zaleski gegeben: Mouvements ouvriers et socialistes. La Russie, . Chronologie et bibliographie, Paris 19561957, 2Google Scholar Bde. Die für Deutschland einzigartigen Bestände des Slawischen Instituts an der Universität Heidelberg an Zeitungen und Zeitschriften der revolutionären Gruppen wurden von Wolfgang Kasack nachgewiesen: Heidelberger Russische Periodika. Alphabetisches Verzeichnis, Heidelberg 1952.

page 196 note 1 Diese Bemerkung meint vor allem die Editionen zur Parteigeschichte. Die angedeutete Entwicklung lässt sich ablesen bei einem Vergleich der materialreichen, revolutionsgeschichtlichen Zeitschriften der 20er Jahre (Krasnaja Letopis', Proletarskaja Revoljucija, Krasnyj Archiv, Katorga i Ssylka u.a.) mit den entsprechenden Veröffentlichungen nach 1934, oder an der Gegenüberstellung der zweiten Auflage der Werke Lenins und der nach 1941 erschienenen vierten Auflage. Die seit 1953 und nach dem XX. Kongress der KPdSU neuaufgenommenen Quelleneditionen und Periodica zur Parteigeschichte haben bisher nur zögernd an die Traditionen der vorstalinistischen Periode angeknüpft.

page 196 note 2 Karl Kautskij: Slavjane i revoljucija. Iskra, No. 18, 10./23.3.1902, S. I.Google Scholar

page 197 note 1 Redaktionelle Anmerkung, ibid.

page 198 note 1 Kautskij o našich partijnych raznoglasijach. Iskra No. 66,15/28.5.1904, S. 2–4; deutscher Wortlaut nach der Kopie im Nachlass P. B. Axelrods in der Festgabe der Redaktion des „Kampf” zum 70. Geburtstage Kautskys (Wien 1924), wiederabgedruckt in: Ein Leben für den Sozialismus. Erinnerungen an Karl Kautsky. Hannover, 1954, S. 8389.Google Scholar Der Brief Axelrods erschien in: Iskra, No. 68, 25.6./8.7.19O4, S. 23.Google Scholar Das deutsche Original des Briefes (vom 6.6.1904) befindet sich im Briefnachlass Kautskys (D II, 313).

page 198 note 2 Ein Schritt vorwärts, zwei Schritte zurück. Eine Abwehr von N. Lenin. In: Leninskij Sbomik XV (1930), S. 186–97Google Scholar; Kautsky an Lenin, 27.10.1904, in russischer Übersetzung, ibid. S. 224–26.

page 198 note 3 Offener Brief an die Redaktion der Leipziger Volkszeitung. In: Leninskij Sbornik XVI (1931), S. 109–11.Google Scholar Der Kautsky-Artikel in der „Leipziger Volkszeitung”, 15.6.1905.

page 198 note 4 Iskra No. 86, 3./16.2.19O5, S. 8.

page 198 note 5 Otvet germanskim tovariščam na predloženie Bebelja. Vpered No. 11, 10./23.3.19O5, S. 5; neuerdings auch: Tretij s'ezd RSDRP. Sbornik dokumentov i materialov. Moskva, 1955, S. 64f.Google Scholar

page 198 note 6 M. Ljadov: Iz žizni partii v 1903–1907 godach. Vospominanija. Moskva 1926, 2. Aufl. 1956, vgl. besonders S. 15–17.

page 199 note 1 O. Pjatnizki: Aufzeichnungen eines Bolschewiks. Erinnerungen aus den Jahren 1896–1917. Berlin, 1930, S. 88 f.Google Scholar (russische Ausgabe: Istpart 1924); dazu vom gleichen Verfasser: Iz dalekogo prošlogo. Proletarskaja Revoljucija No. 2,1933, S. 182 S., ferner seine Artikel in: Pravda No. 206, 28.7.1933 und No. 207, 29.7.1933.

page 199 note 2 Victor Adler. Briefwechsel mit August Bebel und Karl Kautsky, sowie anderen deutschen Sozialdemokraten. Gesammelt und erläutert von Friedrich Adler, Wien 1954. Vgl. besonders S. 445–54 (Dez., Briefe 1904 bis 01 1905).Google Scholar

page 199 note 3 Neben persönlichen Aufzeichungen (Perežtoe i peredumannoe. Berlin 1923) hat Axelrod mit den Beständen seines Archivs noch zu seinen Lebzeiten wichtige Briefausgaben ermöglicht: Perepiska G. V. Plechanova i P. B. Aksel'roda. Moskva 1925, 2 Bände; Pis'maP.B.Aksel'rodai Ju.O.Martova.Berlin 1924; vgl. auch Iz Archiva P. B. Aksel'roda, Berlin 1924.

page 199 note 4 Der Verfasser hat im Herbst 1957 dank dem Entgegenkommen der Direktion des „Internationaal Instituut voor Sociale Geschiedenis” die schriftlichen Nachlässe Kautskys und Axelrods auf seine Fragestellung hin auswerten dürfen. Für mannigfache Unterstützung gilt sein aufrichtiger Dank vor allem dem Leiter der deutschen Abteilung des Amsterdamer Instituts, Herrn Werner Blumenberg, sowie dem Leiter der russischen Abteilung, Herrn Dr. J. M. Meijer. In besonderer Weise fühlt sich der Verfasser der Deutschen Forschungsgemeinschaft, Bad Godesberg, verpflichtet, die durch Gewährung einer Beihilfe den Studienaufenthalt in Amsterdam ermöglicht hat.

page 199 note 5 Der in deutscher und französischer Sprache geführte Briefwechsel zwischen Kautsky und Plechanow aus den Jahren 1898 und 1899 ist in russischer Übersetzung 1925 in den Bänden V und VI des Sbornik Gruppy Osvoboždenie Truda (Moskau) publiziert worden; Auszüge aus diesen Briefen, die fast ausschliesslich die Diskussion um Eduard Bernstein betreffen, wurden wiederabgedruckt: Literaturnoe nasledie G. V. Plechanova. Sbornik V. Bor'ba s filosofskim revizionismom, Moskva 1938.

page 200 note 1 Der zum Kongressvorsitzenden gewählte Plechanow gehörte dem I.S.B, als offizieller Vertreter der Sozialdemokratie Russlands an. Bis zum Zweiten Kongress wurde die RSDRP dort zusätzlich noch durch den Redakteur des in Paris erscheinenden Journals „Rabočee Delo”, Boris Kritschewskij, vertreten, der als langjähriger Pariser Korrespondent des „Vorwärts” über gute Verbindungen zu führenden deutschen und französischen Parteikreisen verfügte.

page 200 note 2 Vgl. Kak proischodil II s'ezd R.S.-D.R.P.? In: Sbornik, Leninskij I (1924) S. 186–88.Google Scholar Im Folgenden wird die Datierung durchweg nachdem Gregorianischen Kalender gegeben; der in Russland bis zum 14. Februar 1918 gültige Julianische Kalender folgt der europäischen Zeitrechnung in einem Abstand von 13 Tagen. Bei Quellenangaben nach der russischen Exilpresse sind beide Daten nachgewiesen worden.

page 200 note 3 Iskra No. 53, 25.11./8.12.1903. Die gleiche Nummer der Zeitung enthielt bereits eine Notiz über das Ausscheiden Lenins aus dem Redaktionsstab, sowie eine Replik Lenins (Werke, Sämtliche VI (1930) S. 155–59)Google Scholar auf Plechanows Artikel: Čego ne delat'? (Iskra No. 52,7/20.11.1903), in dem P. ohne Namensnennung erstmals die entstandenen Mei-nungsverscheidenheiten aufgewiesen hatte.

page 200 note 4 Dazu vor allem die Dokumente in: Z pola walki (Moskau) No. 8/9, 1929, S. 155 ff.Google Scholar, sowie die Erinnerungen von Ja. Ganeckij (Hanecki): Delegacija SDKPiL na s'ezde RSDRP. Proletarskaja Revoljucija No. 2, 1933, S. 187–200, ferner: S. Kržižanovskij: Pol'skaja socialdemokratija i II s'ezd partii. Ibid. S. 104–35. Zum Auftreten der polnischen Delegierten vor dem russischen Kongressplenum: Vtoroj očerednoj s'ezd Ross. Soc.-Dem. Rabočej Partii. Polnyj tekst protokolov, Ženeva, 1904. S. 134–36.Google Scholar

page 201 note 1 Nacional'nyj vopros v našej programme. Iskra No. 44, 15./28.7.19O3 (auch: Sämtliche Werke V [1930] S. 478–88). Lenin stützte seine Ausführungen u.a. auf den Artikel Kauts-kys: Finis Poloniae? (Die Neue Zeit XVI, 2 [1896] S. 484–91, 513–25)Google Scholar, mit dem Kautsky gegen Rosa Luxemburg in die Polemik zwischen ihr und S. Häcker über die Stellung der polnischen Sozialisten zum nationalen Selbstbestimmungsrecht eingegriffen hatte. (Die Neue Zeit XVI, 2. S. 324 ff., 459 ff.).Google Scholar

page 201 note 2 Vgl. die Schreiben Rosa Luxemburgs an Warski, und Hanecki, : Z pola walki, a.a.O. S. 184–88.Google Scholar

page 201 note 3 Rosa Luxemburg: Organisationsfragen der russischen Sozialdemokratie. Die Neue Zeit XXII, 2(1904) S.484–92, 529–35.Google Scholar

page 201 note 4 Rosa Luxemburg an Warski, 5.8.1903: Z pok walki, a.a.O. S. 185.

page 201 note 5 Kautsky hat Gespräche mit R. Luxemburg über die russische Parteispaltung erstmals in seinem Brief vom 4.6.1904 an Axelrod bezeugt; vgl. diesen Beitrag S. 210, sowie S. 207, Anmerkung 3.

page 202 note 1 Kautsky hatte Axelrod während seiner Züricher Jahre (1880–82) kennengelernt; ihre Beziehungen entwickelten sich rasch zu einem engen Freundschaftsverhältnis, an dem neben beiden Familien auch Eduard Bernstein teilhatte. Die im Kautsky-Archiv erhaltenen Briefe Axelrods aus den achtziger und neunziger Jahren geben Zeugnis von einer vertrauensvollen Herzlichkeit des persönlichen Umgangs. Mit Plechanow hat Kautsky seit 1884 Beziehungen unterhalten und dessen hohe philosophische Bildung stets anerkannt (vgl. Kautsky an Engels, 14.2.1884, in: Fr. Engels' Briefwechsel mit Karl Kautsky, Wien, 1955, S. 98)Google Scholar; ein Gefühl persönlicher Freundschaft ist zwischen den beiden Männern jedoch nicht aufgekommen. (Vgl. Kautsky an Adler, 20.7.1905, in: Adler, V., Briefwechsel, a.a.O. S. 464f).Google Scholar

page 202 note 2 Gurwitsch ist in russischen Parteikreisen unter dem Decknamen „Dan” aufgetreten, den er bis zu seinem Tode im Exil (1948) beibehalten hat. Den Briefwechsel mit deutschen Genossen führte er unter seinem eigentlichen Namen. Über seine Russland-Mission im Zusammenhang mit einer Konferenz sozialdemokratischer Komitees in Bialystok (5.–10. April 1902) vgl. Leninskij Sbornik VIII (1928) S. 225 ff.Google Scholar; zu seiner Berliner Tätigkeit als Beauftragter der „Iskra” s. den Brief Lenins an Dan, 22.3.1901 (ibid. S. 118 f.).

page 202 note 3 Die Abschriften von der Hand Gurwitsch-Dans befinden sich im Kautsky-Nachlass.

page 202 note 4 Zum Genfer Kongress der seit Oktober 1901 bestehenden „Liga Russkoj Revoljucionnoj Socialdemokratii Zagranicej” (26.–31.Okt.1903): Protokoly 2-go očerednogo s'ezda Zagr. Ligi Russk. Rev. Soc.-Demokratii. Pod red. I. Lesenko i F. Dan, [Ženeva] 1904, sowie die bolschewistische Replik: Kommentarii k protokolam vtorogo s'ezda Zagr. Ligi Russk. Revoljuc. Socialdemokratii, Ženeva 1904.

page 202 note 5 Auf dem Liga-Kongress befand sich Lenin – im Unterschied zu den entscheidenden Abstimmungen in London – in der Minorität. Das Verhandlungsklima wurde durch Lenins Referat und die erbitterten Angriffe Martows zur Siedehitze gesteigert, so dass ein Parteigericht die z.T. persönlichen Anschuldigungen ausräumen musste. Als die Liga ein neues Statut verabschiedete, das dem von Lenin-Anhängern besetzten Zentralkomitee das Kooptationsrecht vorenthielt, liess das ZK den Kongress für ungesetzlich erklären, „weil er die Anordungen des Z.K. nicht ausführt”. (Protokoly, a.a.O. S. 125).

page 203 note 1 Gurwitsch, an Kautsky, , 29. 09 1903Google Scholar (Kautsky-Archiv, D XI, 292).Google Scholar

page 203 note 2 Gutwitsch, an Kautsky, , 12. 11 1903Google Scholar (Kautsky-Archiv, D XI, 293).Google Scholar

page 203 note 3 Anspielung auf die Unterstützung, die Plechanow Lenin in London gegen die „Minderheit” erwiesen hatte. Plechanow hat sich mit dem Ausscheiden Lenins aus der Redaktion der „Iskra” (I. 11 1903)Google Scholar von diesem distanziert, nachdem er durch Kooptation Axekod, Potressow (Starower), Sassulitsch und Martow wieder in die Redaktion aufgenommen hatte. Ab No. 53 (25. 11./8.12.1903) befand sich die Zeitung in den Händen der Menschewiki. Vgl. auch S. 200, Anmerkung 3.

page 204 note 1 Helphand (Pseudonym: Parvus) hat seit seiner Ausweisung aus Russland (1892) in guten persönlichen Beziehungen zu Kautsky gestanden. Sein Verhältnis zu Plechanow und Axelrod war wesentlich kühler (vgl. Perepiska G. V. Plechanova, a.a.O.T.II, S. 60 f.).Google Scholar 1898 wurde H. als Redakteur der „Sächsischen Arbeiter-Zeitung” (Dresden) ausgewiesen, wenig später auch aus Reuss j.L. (Gera) und nahm im Januar 1899 Wohnsitz in München. Seit 1902 betrieb er dort gemeinsam mit Julian Marchlewski (Karski) ein Verlagsunternehmen; in dieser Zeit traf er auch mit Lenin zusammen (Krupskaja, N. K.. Erinnerungen an Lenin, Wien-Berlin 1929, S. 77).Google Scholar In der russischen Exilpresse ist H. erstmals im April 1901 aufgetreten; er beteiligte sich unter dem Pseudonym P. Molotow mit einer sarkastischen Kritik S. N. Prokopowitschs (Rabočee dvizenie v zapade, T. I., Sanktpeterburg 1899) an der von Plechanow, Axelrod und Sassulitsch herausgegebenen Zeitschrift „Zarja”: Evropejskij rabočij i ego russkij istorik (No. 1, S. 187–230). Zu Helphands Rolle in der russischen Sozialdemokratie, insbesondere über sein Verhältnis zu Trotzkij (1904/05) vgl. I. Deutscher: The Prophet Armed. Trotsky 1879–1921, Oxford Univ. Press 1954, S. 99 ff.Google Scholar

page 204 note 2 Aus der Weltpolitik. Sozialdemokratische Zeitungen-Korrespondenz. 5. Jg. Nr. 48, 30.11.1903, S. 1–10. – Die zumeist wöchentlich erscheinende Korrespondenz wurde in der Druckerei Madlung in München (bis Januar 1905) in 150 Exemplaren hergestellt. Vgl. den Bericht der Polizeidirektion München vom 30.8.1905 in: Archivalische Forschungen zur Geschichte der deutschen Arbeiterbewegung, Band 2/II, Berlin 1956, S. 39–42.

page 205 note 1 Parvus: Der Anfang vom Ende? In: Aus der Weltpolitik, a.a.O. S. 9 f.

page 205 note 2 E. Bernsteins Umwälzung des Sozialismus. In: Sächsische Arbeiter-Zeitung, 28.1. bis 6.3.1898. – Als sich Plechanow anschickte, seine Polemik gegen Bernstein und Konrad Schmidt aufzunehmen, hat Axelrod die Befürchtung geäussert, Plechanow könne in der Parteiöffentlichkeit mit Parvus und R. Luxemburg gleichgesetzt werden, die beide als streitsüchtige und nörgelnde Genossen bekannt seien: Axelrod an Plechanow, 28. Febr. 1898 (Perepiska G. V. Plechanova, a.a.O.T.I., S. 202).

page 206 note 1 Vgl. auch seine russischen Artikel: Vojna i revoljucija. (I.) Kapitalizm i vojna, Iskra No. 59, 10./23.2.1904; (II.) Padenie samoderžavija, Iskra No. 61, 5/18.5.1904.

page 206 note 2 Lenin: Dolžny li my organizovat' revoljuciju? Vpered No. 7, 10./23.2.19O5 (auch: Sämtliche Werke VII (1929) 175–85)Google Scholar; Lenin bezieht sich hier auf den Parvus-Artikel: Itogi i perspektivy (Iskra No. 85, 27.1./9.2.1905, S. 2–4), dessen Thesen zum bewaffneten Aufstand von der Redaktion der „Iskra” mit einer distanzierenden Anmerkung versehen worden waren.

page 206 note 3 Aus der Weltpolitik, a.a.O.S. 10. Zum Wandel der Auffassungen Helphands nach 1903 vgl. den Briefwechsel in Socialdem. dviženie v Rossii. T. I. 1928, S. 108 und passim.

page 206 note 4 Axelrod, an Kautsky, , 28. 01 1904Google Scholar (Kautsky-Archiv, D II, 310).Google Scholar

page 206 note 5 Ibid.

page 207 note 1 Gurwitsch, an Kautsky, , 19. März 1904Google Scholar (Kautsky-Archiv, D XI, 297).Google Scholar

page 207 note 2 La réunion du bureau socialiste international à Bruxelles, 7. Febr. 1904 (Hektographierter Sitzungsbericht, Kautsky-Archiv G 3).

page 207 note 3 Lidin, M.: Die Lage der russischen Arbeiter, Die Neue Zeit XX, I (1904) S. 695–99.Google Scholar – Vgl. Lydins anschauliche Schilderung einer Unterredung, die in Anwesenheit von Rosa Luxemburg und Leo Jogiches (Tyszka) geführt wurde: M. Ljadov, Iz žizni partii, a.a.O.S. 15f.

page 208 note 1 Lydin, an Kautsky, , 29. 04 1904Google Scholar (Kautsky-Archiv, D XVI 324a).Google Scholar Das übersandte Manuskript befindet sich gleichfalls im Briefnachlass Kautskys.

page 208 note 2 Kautsky an Lydin [Mitte Mai 1904]; die Zitate nach der Wiedergabe des Briefes in: Ein Leben für den Sozialismus, Hannover, 1954, S. 8389Google Scholar (vgl. S. 198, Anmerkung I).Google Scholar

page 208 note 3 Gemeint ist § I des von Lenin auf dem Londoner Parteitag 1903 vorgelegten Statutenentwurfs der RSDRP (Werke, Sämtliche VI [1930] S. 225Google Scholar, dort auch die angenommene Fassung Martows).

page 209 note 1 Kautsky, an Lydin, (vgl. S. 208, Anmerkung 2).Google Scholar

page 209 note 2 Axelrod, an Kautsky, , 22. Mai 1904Google Scholar (Kautsky-Archiv, D II, 311).Google Scholar

page 210 note 1 Potressow, an Kautsky, , 22. Mai 1904Google Scholar (Kautsky-Arch, . D XVIII, 686).Google Scholar

page 210 note 2 Plechanow, an Kautsky, , 23. Mai 1904Google Scholar (Kautsky-Arch, . D XVIII, 596).Google Scholar

page 210 note 3 Gurwitsch, an Kautsky, , 2. Juni 1904Google Scholar (Kautsky-Arch, . D XI, 302).Google Scholar

page 210 note 4 Kautsky, Mitteilung an Axelrod, , 4. Juni 1904Google Scholar, (Axelrod-Archiv). Vgl. Potressows Reaktion auf Kautskys Zusage in einem undatierten Brief an Axelrod (27. Mai 1904): „… Die erste Bombe ist gegossen und mit Gottes Hilfe wird Lenin in die Luft fliegen… Wie Lenin zu schlagen ist, das ist die Frage. Vor allem sollte man – wie ich meine – Autoritäten wie Kautsky, Rosa Luxemburg und Parvus auf ihn loslassen…” (Social-demokratičeskoe dviženie v Rossii. Pod red. A. N. Potresova i B. I. Nikolaevskogo, T. I, 1928, S. 124 f.).

page 211 note 1 Kautsky, an Axelrod, , 4. Juni 1904Google Scholar (Axelrod-Archiv). Kautsky beantwortete damit zugleich die Briefe Plechanows und Potressows (vgl. S. 210, Anm. 1 und 2).

page 211 note 2 Axelrod, an Kautsky, , 6. Juni 1904Google Scholar(Kautsky-Archiv, D II, 313)Google Scholar; russisch in: Iskra No. 86, 25.6./8.7.1904, S. 2–3. Das deutsche Original trägt am Kopf des Briefes den Vermerk von der Hand Axelrods: „Zufälliger Weise ist die Absendung des Briefes verzögert worden”; – ein Hinweis auf die ursprünglich nicht vorgesehene Veröffentlichung im russischen Zentralorgan. Zur Geschichte des Abdrucks in der „Iskra” vgl. Axelrod an Kautsky, 23. Juni 1904 (Kautsky-Archiv, D II, 314)Google Scholar, in dem Axelrod mitteilt, sein Brief sei „auf Drängen [seiner] Frau copiert” worden und werde „auf Wunsch einiger Genossen” publiziert werden.

page 211 note 3 Vgl. die Artikel Axelrods: Ob'edinenie rossijskoj socialdemokratii, IskraNo. 55, 15./28. 12.1903, S. 2–5; No. 57, 15/28.1.1904, S. 2–4. Dazu die Deutung in der interessanten Studie von Haimson, Leopold H.: The Russian Marxists and the Origins of Bolshevism, Harvard Univ. Press 1955, S. 189 f.Google Scholar

page 212 note 1 So Svijagin (Pseudonym): Koe-čto po povodu stat'i: Kautskij o našich partijnych raznoglasijach, in: Priloženie k No. 68 Iskry, 25.6/8.7.1904. Die erste kritische Zuschrift von bolschewistischer Seite wurde bereits in Iskra No. 67, 1./13.6.1904, S. 7 f. veröffentlicht. Vgl. auch die Replik von Rjadovoj (A. Bogdanow) in: Priloženie k No. 71 Iskry, 25.7./7.8.1904, S. I, sowie seine Bemerkungen in der Broschüre: Galerka i Rjadovoj, Naši nedorazumenija, Ženeva, 1904, S. 47.Google Scholar

page 212 note 2 Axelrod, an Kautsky, , 23. Juni 1904Google Scholar (Kautsky-Archiv, D II, 314).Google Scholar

page 212 note 3 Ibid.

page 212 note 4 Kautsky, an Axelrod, , 4. Juli 1904 (Axelrod-Archiv).Google Scholar

page 213 note 1 Axelrod, an Kautsky, , 10. Juli 1904Google Scholar (Kautsky-Archiv, D II, 315).Google Scholar

page 213 note 2 Vgl. S. 201, Anm. 3. Zur Vorgeschichte des Artikels s. Martow an Axelrod, 10. Juli 1904 (Pis'ma P. B. Aksel'roda, a.a.O. S. 105 f.); aus diesem Briefe geht hervor, Kautsky habe R. Luxemburg aufgefordert, den Artikel für die „Neue Zeit” zu schreiben. In Iskra No. 69,10/23.7.1904, erschien der Artikel jedoch mit dem Hinweis, er sei auf Bitten der Redaktion verfasst worden. Diese Feststellung wird durch einen Brief Potressows an Luxemburg vom 9. Juni 1904 bestätigt, in dem P. einen Artikel „aus Anlass des Lenin'schen Pamphlets” erbittet (Socialdem. dviženie v Rossii T. I. 1928, S. 127). Gemeint ist Lenins Rechtfertigungsschrift, die im Mai 1904 erschienen war. (Šag vpered, dva šaga nazad, Ženeva 1904).

page 213 note 3 Die Neue Zeit XXII, 2 (1904) S. 484.Google Scholar

page 213 note 4 Vgl. die Reaktion von Bogdanow (Rjadovoj): Roza Ljuksemburg protiv Karla Marksa, in: Galerka i Rjadovoj, Naši nedorazumenija, Ženeva 1904, S. 46–59.

page 214 note 1 Zitate nach der deutschen Fassung: Die Neue Zeit XXII, 2. S. 488 f.Google Scholar

page 214 note 2 Ibid. S. 535, 533.

page 214 note 3 Ibid. S. 492.

page 215 note 1 G. Plechanow: Rabočij klass i socialdemokratičeskaja intelligencija, in: Iskra, No. 70,25.7./7 8. 1904, S. 25Google Scholar, No. 71,1./13.8.1904, S. 2–4.

page 215 note 2 Iskra, No. 70, S. 5.Google Scholar

page 215 note 3 Iskra, No. 71, S. 3.Google Scholar

page 215 note 4 Organizacija, partija, dviženie. Ideja § I ustava, in: Iskra, No. 70, 25.7./7.8.1904, S. 4.Google Scholar

page 215 note 5 N. Trockij: Naši politčeskija zadači, Ženeva 1904; engl. Auszüge bei I. Deutscher: The Prophet Armed; Trotsky, Oxford U.P. 1954, S. 89–97. Das Erscheinen der Broschüre war in Iskra No. 72, (25.8./7.9.19O4) angekündigt worden. Das Bild von Lenin als Diktator in einem „Comité de Sûreté générale” hat Trotzkij im Sinne einer „Karikatur Robespierres” schon im November 1903 gebraucht: Trockij, N., Vtoroj s'ezd Ross. Soc.-Dem. Rabočej Partii. Otčet Sibirskoj delegacii, Ženeva 1903, S. 29, 33.Google Scholar

page 215 note 6 Vgl. etwa Galerka [M. Ol'minskij]: Doloj bonapartizm! Razbor i kritika deklaracii C. K., Ženeva 1904. Zur gleichen Zeit schrieb Orlovskij (Sovet protiv partii, Ženeva 1904, S. 21)Google Scholar: „…Jene Leute, die selbst alle Anstrengungen gemacht haben, ‘Europa’ davon in Kenntnis zu setzen, welch ein Scheusal [izverg] Lenin ist, und wie sie die Partei vor diesem Scheusal retten…, die solche Kräfte wie Parvus, Kautsky, Luxemburg… gegen die Partei mobilisiert haben”, hätten wenig Grund, von „Komprornittierung der Partei” durch die Bolschewiki zu sprechen.

page 215 note 7 Kautsky, an Lydin, , 23. Juli 1904Google Scholar (Kopie im Kautsky-Archiv C 475). Der Brief Lydins, dessen Inhalt aus der Antwort Kautskys rekonstruiert werden kann, ist im Briefnachlass Kautskys nicht enthalten.

page 216 note 1 Ibid.

page 216 note 2 Material zur Erläuterung der Parteikrise in der Sozialdem. Arbeiterpartei Russlands von Lydin, M., Buchdruckerei Zöllner, Genf 1904. 85 S.Google Scholar (russische Ausgabe mit dem Untertitel: Doklad bol'ševikov Amsterdamskomu kongressu 1904 g, Moskva, Starij Bol'ševik 1932. 79 S.).

page 216 note 3 Šag vpered, dva šaga nazad, Ženeva 1904.Google Scholar

page 216 note 4 Die Sozialdemokratie in Russland. Bericht der sozialdemokr. Arbeiterpartei Russlands an den internationalen Socialisten-Kongress in Amsterdam 1904, München, 1904, 63 S.Google Scholar

page 216 note 5 Zu den Spannungen innerhalb der russischen Kongressdelegation, die durch Lenins Vertreter Lydin (Ljadow, Mandelstamm) und Pawlowitsch (Krassikow) auch vor das I.S.B, getragen wurden, vgl. Otdel'noe priloženie k No. 73–74 Iskry, , S. 2Google Scholar; Orlovskij [V. V. Vorovskij]: Podvigi men'šinstva v Amsterdame. In: Sovet protiv partii, Ženeva 1904, S. 1924, 4547Google Scholar; ferner die Darstellung bei Lenin: Werke, Sämtliche VI (1930) S. 582Google Scholar, sowie die Memoiren Lydins (Ljadow): Iz žizni partii, a.a.O.S. 48–57.

page 217 note 1 Lenin (in deutscher Sprache) an Kautsky, , 10. Okt. 1904Google Scholar (Kautsky-Archiv, D XV, 395).Google Scholar Der beigefügte, von Lydin ins Deutsche übersetzte Artikel ist erst 1930 in Leninskij Sbornik (XV, S. 186–97) veröffentlicht worden. Die Replik Lenins wurde (in einer von der Originalfassung abweichenden deutschen Übersetzung aus dem Russischen) auch in die Ostberliner Ausgabe der Reden und Schriften Rosa Luxemburgs (Dietz-Verlag, 1951Google Scholar, Band, I, S. 2237)Google Scholar aufgenommen; diese Ausgabe enthält freilich nicht den betreffenden Artikel Rosa L.'s.

page 217 note 2 Vgl. die deutsche Originalfassung der Replik: Leninskij Sbornik XV, S. 194.Google Scholar

page 217 note 3 Ibid. S. 196.

page 217 note 4 Lenin, an Kautsky, , 10. Okt. 1904.Google Scholar

page 217 note 5 Diese Postkarte an Kautsky ist von Lenin unter dem 26. Okt. 1904 datiert worden; der Poststempel (Genf) trägt dagegen das Datum des 25. Okt. 1904 (Kautsky-Archiv, D XV, 396).Google Scholar

page 218 note 1 Kautsky nimmt hier offensichtlich Bezug auf die sogenannte „Juli-Deklaration” des Zentralkomitees der RSDRP und auf die gleichzeitige Erklärung der „Bevollmächtigten der Minderheit” (Iskra, No. 72, 25.8/7.9.1904, S. 910).Google Scholar Durch diese Vereinbarungen mit dem ZK war es den Menschewiki gelungen, Lenin von den Zentralinstitutionen der Partei zu isolieren. Vgl. auch Galerka: Doloj bonapartizm! Ženeva 1904, sowie Lenin: Werke, Sämtliche VI (1930) S. 529–31.Google Scholar

page 219 note 1 Kautsky, an Lenin, , 27. Okt. 1904Google Scholar (Kopie von Kautskys Hand im Kautsky-Archiv C 464/7); Kautsky hat das Manuskript mit dem gleichen Brief an Lenin zurückgeschickt. Der Brief Kautskys erschien in russischer Übersetzung in: Sbornik, Leninskij XV (1930) S. 224–26.Google Scholar

page 219 note 2 Vgl. S. 218, Anmerkung I.Google Scholar

page 219 note 3 Kautsky, an Axelrod, , 4. Juni 1904 (Axelrod-Archiv).Google Scholar