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Forschungen im Artemision von Ephesos von 1976 bis 1981

Published online by Cambridge University Press:  23 December 2013

Von Anton Bammer
Affiliation:
Universität Wien

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Der letzte größere Bericht zum Artemision von Ephesos beruhte auf den Grabungen bis 1975 mit einem kleinen Nachtrag aus der Grabung 1976. Auch im Katalog zur Ephesosausstellung in Wien 1978 erschien ein Bericht über neue Forschungsergebnisse, insbesondere das Modell des spätklassischen Altares (Pl. XIa). Außerdem wurde anläßlich eines Kongresses der École Française de Rome 1980 über “Architecture et Société” auch zu neueren Ergebnissen am Artemision Stellung genommen. Ansonsten war nur den jährlich erscheinenden Berichten über die Grabungen in Ephesos im Anzeiger der Akademie der Wissenschaften in Wien einiges zu entnehmen.

Eine Überraschung der Grabung im Jahre 1977 war die Freilegung des Fundamentes eines apsidalen Baues, mit seiner Apsis nach Osten. Erhalten ist das Fundament aus kleinen Hausteinen (Pl. XIb). Der südliche Ast des Fundamentes dürfte irgendwann teilweise zerstört worden sein, weil aus seinen Resten eine Verbindung zur schräg laufenden Rinne aus Kalkmergelsteinen hergestellt worden ist. Der Boden des Apsidenbaues ist noch erhalten, er bestand aus einem ockerfarbenen Lehm-Sandgemisch. Auf dem Boden fand sich das Fragment eines polychromen Gefäßes mit einem Gesicht am Gefäßrand (Pl. XIc). Das Fragment stammt offenbar aus jüngerer Zeit als der Apsidenbau.

Type
Research Article
Copyright
Copyright © The British Institute at Ankara 1982

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References

1 Der Grabungsplan (Abb. 1) und der Übersichtsplan über die englische und österreichische Grabung (Abb. 2) werden nicht laufend zitiert. Ebenso wird im Text nicht laufend auf die einzelnen Profile (Abb. 3–12) verwiesen. Die Lage der Profile ist in Abb. 1 eingetragen, dort auch wichtige Funde. Abkürzungen zur zitierten Literatur:

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3 Ephesos-Samothrake (1978).

4 Collections de l'École française de Rome (in Druck).

5 Vetters, H., AnzWien 107, 1970 – 118, 1981Google Scholar.

6 für Mitarbeit, Hilfe und Hinweise danke ich Ch. Matschiner, P. Helm, P. Wolff, H. Müller, L. Menzel, H. Müller, F. Brein, T. Römer, E. Grubits, U. Muss, F. Prasczaits, S. Rust, O. Ergenekon, M. Özçay, M. Seki, A. Karamanci, E. Bannert; Ä. Ohnesorg.

Die Grabung 1981 wurde ermöglicht durch eine Subvention des Fonds der Förderung der wissenschaftlichen Forschung in Österreich und eine Subvention der Hochschuljubiläumsstiftung der Stadt Wien.

7 RArch. 1976, 93Google Scholar.

8 Tieropfer 157.

9 Excavations 263.

10 Excavations 155 ff.

11 Einige Fragmente lagen nicht nur über dem “Stereobat” sondern auch über dem “Spolienboden”. Der Bereich “Stereobat” ist mit Ausnahme der untersten Lage aber jedenfalls nach dem herostratischen Brand abgetragen worden, weil darüber eine etwa 10 cm. hohe Erdschicht (mit archaischen, teils brandversehrten Fragmenten) und darüber bereits die spätklassischen Fundamente kommen.

12 Im Herbst 1981 zusammen mit M. Büyükkolanci.

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14 de la Coste–Messelière, op. cit. Taf. 76.; Cook, R., Klazomenian Sarkophagi (1981), Taf. 65Google Scholar.

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16 Freyer-Schauenburg, B., Samos 11 (1974), Tf. 72 ffGoogle Scholar.

17 Nach den Untersuchungen von F. Brein.

18 Excavations 52 ff.; Gjerstad, E., AAL 24, 1937, 15 ff.Google Scholar; weitere Literatur: Tieropfer, Anm. 113.

19 Tieropfer 155.

20 Schon Homer kennt die Artemis mit der goldenen Spindel, Od. 4, 122.

21 Simon, E., Opfernde Götter (1953)Google Scholar.

22 Artemis von Ephesos und verwandte Kultstatuen, EPRO 35, (1973)Google Scholar.

23 Kallimachos Hymn, III, 237 ff.

24 Strabon 14 C. 633: .

25 Etymol. Magn. 383, 30 Essen, s.v.: Ἐσσήν. ὁ Βασιλεὺς κατ' Ἐφεσίους, ἀπὸ μεταφορᾶς τοῦ Μελισσῶν βασιλέως Picard190Google Scholar, Muss 99 f.

Picard 190, Muss 99 f.

26 Wood, Inscription Nr. 16 (City and Suburb); Dittenberger Sylloge 3 Nr. 352; Muss 97.

ebenfalls Wood Nr. 9 (Temple of Diana, found in the Great Theatre):

27 Strabon 14 C. 640: .

28 Huxley, G. L., The Early Ionians (1972)2, 32 und Anm. 128Google Scholar.

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30 Thomson, G., Frühgeschichte Griechenlands und der Ägäis4 (1980), 74 f.Google Scholar; Aristot. fr. 385.

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32 Strabon C639:

Auch Tacitus 3,61—Picard 400 f., Knibbe, , FiE, 72 Anm. 19Google Scholar deuten zumindest an, daß die Beschränkung des Leto Kultes nicht immer auf Ortygia gelegen haben muß, vgl. Muss 91 f. Einer Idee von Knibbe zufolge, könnte der Artemiskult von Ortygia zum Artemision gekommen sein, während Leto sich von da nach Ortygia zurückziehen mußte.

33 Hier sind vor allem die kleinen Felsheiligtümer am Panayirdag und Bülbüldag zu erwähnen, vgl. die Dissertation von F. Naumann (in Druck), vgl. auch J. Keil, JOAI 23, 1926, 256 ff.

34 Wolff, P. in Tieropfer 108, Muss 89, 92Google Scholar.

35 Am besten bekannt sind die Ferkelopfer bei den Thesmophorien in Athen, Schol. Luk. dial. mer. II 1, 9; vgl. auch Paus. 9, 8, 1. Parke, H. W., Festivals of the Athenians (1977), 82 ffGoogle Scholar.

36 Keil, J., Anatolian Studies presented to William Hepburn Buckler (1939), 125Google Scholar, Knibbe, , Festschrift für F. K. Dörner, EPRO (1978)Google Scholar.

37 Suidas s.v. Aristarchos: .

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38 Strabon 14, C641; Xenophon, Anab. 5, 3, 47Google Scholar; Plin. n.h. 35, 93, 132; Dittenberger, Sylloge 3 Nr. 282. Zu den weiblichen Priestern und Melissai vgl. Cook, A. B., JHS 15, 1895, 1 ffCrossRefGoogle Scholar.

39 Strabon 14 C.640; zu anderen Synoikismen, die auch oft kultisch abgesichert worden sind vgl. Thukydides 2, 5; Plutarch, , Theseus 24Google Scholar; Pausanias 8, 2, 1; Nilsson, , Geschichte der griechischen Religion3 (1967), 673Google Scholar; Deubner, L., Attische Feste2 (1962), 22 f.Google Scholar U. Muss glaubt zeigen zu können, daß auf den Columnae caelatae des Krösustempels eine Prozession dargestellt ist, an der auch Priester teilnahmen, so jener mit dem Pantherfell, dem Symbol von Macht ausgestattete, auf B90 (Pryce, F. N., Catalogue of Sculpture in the Department of Greek and Roman Antiquities of the British Museum [1928])Google Scholar, vgl. Muss 94 ff. Wenn diese Annahme richtig ist, so würde sich diese Darstellung auf den Synoikismos beziehen, um die entmachteten Clane und ihre Priester zu beschwichtigen. Es handelt sich hier offenbar um jene kluge Praxis der bildlichen Darstellung, zu dem Zweck, politische Probleme zu kompensieren. Die Clanpriester sind zwar in der politischen Realität entmachtet, auf dem Bild werden sie aber mit dem Symbol der Macht, dem Fell des erlegten Raubtieres dargestellt.

40 Fehr, B., MarbWPr 1971/1972, 14 ffGoogle Scholar.

41 Ob sie aber als eine Art “Sühneopfer” nach einer spontanen Idee von D. Knibbe zu bezeichnen sind, um die durch den Krösusbau vertriebenen Götter zu versöhnen, scheint immerhin überlegenswert.

42 Welche Bedeutung die Orientierung von Architektur für die Identität einer Gruppe hat, bzw. inwieweit diese Identität durch die Zerstörung der räumlichen Orientierung vernichtet wird, beschreibt auch Lévi-Strauss, C., Traurige Tropen (1970), 166Google Scholar.

43 Greenewalt, C. H., CalifStClAnt. 6, 1973, 91 ff.Google Scholar; ders., CalifStClAnt 1, 1968, 139 ffGoogle Scholar.

44 Brein, F., Proceedings of the Xth International Congress of Classical Archaeology, Ankara-Izmir 1973 (1978), 721 ff.Google Scholar, ders., Tieropfer 116 ff.

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46 Pryce, op. cit.

47 Nicol.Damas., FGrHist 90 F65Google Scholar; Aelian, , Varia hist. 4, 27Google Scholar; Suidas s.v. Kroisos, Herodot 1, 92.

48 Pythagoras, Suidas s.v., FHG 4, 348Google Scholar: .

Benndorf, op. cit. 28 bringt aber diesen Tempel mit dem archaischen Artemision selbst zusammen, mit dem Hekatompedos zuerst Muss 53 f.

49 auch an der Skulptur der Columnae caelatae läßt sich keine Bauunterbrechung 545 v. Chr. ablesen, vgl. Muss 62 ff.

50 Muss 133, 136.

51 Der Stufenbau besteht aus einer Vorlegstufe—0, 21 m. hoch, 0,55 m. breit —und einer angesetzten zweiten Stufe, die mit dem übrigen, aber nicht weiter erhaltenen Krepidoma im Verband errichtet war. Die Vorlegstufe beginnt 27, 82 m. östl. AOK. Damit beträgt der Zwischenraum von der vordersten Stufe des erweiterten Tempels zur äußersten Fundamentkante des Krösustempels 6, 58 m. In diesem Betrag ist sowohl ein weiterer Achsabstand der Säulen von 3, 52 m. als auch die Breite des Stufenbaues selbst unterzubringen. Inwieweit dieser Stufenbau für den spätklassischen Tempel wiederverwendet worden ist, ist mir noch nicht klar.

52 AA 1972, 721; IstMitt. 23/24, 1973/1974, 57Google Scholar; Archaeology 27, 1974, 202 f.Google Scholar; Das Altertum 21, 1975, 27 ff.Google Scholar; RArch 1976, 93Google Scholar.

53 nach den noch unveröffentlichten Untersuchungen von F. Brein.

54 Strabon 14 C640: .

55 Tieropfer 156.

56 Ephesos-Samothrake 50 ff.