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Zur Populationsgenetik der Haptoglobinserum-Gruppen Allelenhäufigkeit in Europa und Ozeanien

Published online by Cambridge University Press:  01 August 2014

H. Baitsch
Affiliation:
Institut für Anthr., und Humangenetik der Universität. München (Germany)
K. G. Liebrich
Affiliation:
Institut für Anthr., und Humangenetik der Universität. München (Germany)
F. J. Pinkerton
Affiliation:
Institut für Anthr., und Humangenetik der Universität. München (Germany)
L. E. Mermod
Affiliation:
Institut für Anthr., und Humangenetik der Universität. München (Germany)

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In der Populationsgenetik gibt es zwei wichtige grundsätzliche Fragestellungen:

1. Zeigt ein bestimmtes genetisch determiniertes Merkmal Häufigkeitsunterschiede bei verschiedenen Populationen?

2. Wie sind diese Häufigkeitsunterschiede zu erklären?

Die Beantwortung der ersten Frage erfordert, dass man von möglichst vielen Populationen in möglichst vielen Stichproben die Merkmalshäufigkeiten untersucht und Verteilungsparameter schätzt, urn etwaige Unterschiede prüfen zu können. Um derartige Untersuchungen an sehr vielen Stichproben und sehr vielen Personen vornehmen zu können, benötigt man ökonomische und zuverlässige Routinemethoden zur Bestimmung des betreffenden Merkmals. Die zweite Frage kann dann bearbeitet werden, wenn genügend Information über die Häufigkeitsunterschiede bei verschiedenen Populationen vorliegt. Wie sich erwiesen hat, ist diese Frage nach den Ursachen von Häufigkeitsunterschieden oft nur sehr schwer zu beantworten.

Für die routinemässige Bestimmung der Haptoglobinserum-Gruppen haben wir die Methode der Stärkegelelektrophorese, wie sie von Smithies angegeben wurde, so weiterentwickelt, dass ohne grosse Mühe sehr viele Bestimmungen durchgeführt werden können. Wir haben diese Technik ausführlich publiziert; mit dieser Technik haben wir schon weit mehr als 30.000 Bestimmungen der Haptoglobinserum-Gruppen durchgeführt.

Zur Zeit bearbeiten wir vor allem die erste Fragestellung: Welche Häufigkeiten zeigen die Phänotypen der Haptoglobinserum-Gruppen und der ihnen zugrunde gelegten Allele Hp1 und Hp2 bei den verschiedenen Populationen?

Untersuchungen wurden von uns hierzu durchgeführt an Blutspendern aus Bayern, Baden-Württemberg, Nordrhein-Westfalen, Berlin, an Patienten aus verschiedenen Kliniken in Westdeutschland; dann haben wir zusammen mit Herrn Dr. Paidoussis Serumproben von Blutspendern aus Athen / Griechenland untersucht; des weiteren Blutspender aus Ljubljana / Jugoslavien (zusammen mit Frau Dr. Sovdat-Banic), aus Prag / Tschechoslowakei (zusammen mit Herrn Dr. Kout) sowie an einer grösseren Zahl von Blutspendern aus Hawaii (zusammen mit den Herren Dr. Pinkerton und Mermod von der Blutbank von Honolulu).

Type
Simposio II/Symposium II (9 Settembre)
Copyright
Copyright © The International Society for Twin Studies 1962