Published online by Cambridge University Press: 05 February 2013
DER HIER MITGETEILTE, bisher unpublizierte Brief Ottilie von Goethes (1796–1872), geb. Freiin von Pogwisch, Schwiegertochter Goethes seit 1817, wurde 1999/2000 im Londoner Kunsthandel angeboten und befindet sich nun in Privatbesitz. In der neueren ausführlichen Monografie von Karsten Hein zu Ottilie von Goethe und ihren literarischen Beziehungen wird er nicht zitiert, wie überhaupt Sarah Austin dort wenig gewürdigt wird. Eine Auswahlbibliografie hole dies nach.
Die englische Schriftstellerin Sarah Austin, geb. Taylor (1793–1867), war als die ‘englische Königin der Übersetzer’ für den deutsch-britischen Kulturaustausch von nicht geringer Bedeutung. Ihre durchaus interessante Biografie beleuchten neuere Darstellungen unter dem Stichwort des Verborgenen. Sarah Austin schrieb über Goethe (Characteristics of Goethe,3 Bde., 1833) und übersetzte u. a. Friedrich von Raumers England im Jahre 1835, Chamissos Peter Schlemihl und Leopold von Rankes Deutsche Geschichte im Zeitalter der Reformation. Bereits 1833, nach dem Erscheinen der Goethe-Bände, hatte Ottilie von Goethe brieflich Kontakt mit Sarah Austin aufgenommen und ihr vorgeschlagen, die Wahlverwandtschaften und Egmont zu übersetzen.
In diesem Brief bittet Ottilie von Goethe die Übersetzerin um Richtigstellung von Vorurteilen im Ausland über das politisch kritische “Junge Deutschland” und äußert sich resigniert über die Unmöglichkeit eigener öffentlicher Wirksamkeit als Frau, nachdem ihre eigenen literarischen Unternehmen nicht auf viel Interesse gestoßen waren. Sie hatte in den vorhergehenden Jahren Ernst Willkomm kennen gelernt und Gustav Kühne unterstützt, der sie aber vor allem in ihren privaten Hoffnungen enttäuschte. Sie spielt außerdem auf ihre schwierige Situation in Weimar nach dem Tod von Ehemann und alles beherrschendem Schwiegervater an, dessen Testament ihr eine Wiederverheiratung schwer machte und sie auf die Rolle der dem Andenken lebenden Witwe festlegte,“zum Goetheinventar erniedrigt,” wie Karsten Hein treffend formuliert.
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