Published online by Cambridge University Press: 05 February 2009
Das traditionelle christliche Bild des Täufers ist geprägt durch religiöse Volkskunde und Feömmigkeitsgeschichte, die aufgrund der unseligen ‘Zergegnung’ zwischen Christen und Juden durch die Jahrhunderte hindurch bis zum Holocaust von antijüdischen Stereotypen bestimmt sind. Je ausgeprägter die Christologie, um so unmiβverständlicher ist die theologische Degradierung oder Enterbung in Form der Vereinnahmung, etwa wenn man Johannes den Täufer aufgrund von Mt 11.11 (‘Amen, das sage ich euch: Unter alien, die von einer Frau geboren sind, trat keiner auf, der gröβer ist als Johannes der Täufer’) als ersten überregionalen Heiligen der christlichen Kirche in Ost und West verehrte. Oder: Wer erinnert sich nicht an den Johannes auf dem Isenheimer Altar des Matthias Grünewald, wo der langgestreckte Zeigefinger des Täufers überdeutlich seine heilsgeschichtlich-hinweisende, unter-geordnete Rolle festlegt.
1 Vgl. die Überblicke von B. Fischer, E. Lucchesi-Palli und Beitl, K., in: LThK 5 (2. Aufl. 1960) 1086–9.Google Scholar
2 Gemäβ dem ihm in den Mund gelegten Schriftwort aus Joh 3.30: Illum oportet crescere, me autem minui.
3 Vgl. auch Böcher, O., ‘Johannes der Täufer’, in: TRE 17 (1988) 172–81Google Scholar, ebd. 179; zum Täuferbild im NT vgl. Ders., ‘Johannes der Täufer in der neutestamentlichen Überlieferung’, in: Ders., Kirche in Zeit und Endzeit. Aufsätze zur Offenbarung des Johannes (Neukirchen-Vluyn, 1983) 70–89.Google Scholar
4 So zu Recht Zenger, E., ‘Der Anfang des Evangeliums von Jesus Christus. Eine Bibelarbeit über Markus 1,1–8’, in: Kirche und Israel 8 (1993) 174–82Google Scholar, ebd. 180; ebd. 181 findet sich auch der Hinweis auf die Rezeption in der Kunstgeschichte.
5 Zu umfassenden monographischen Untersuchungen zu Johannes den Täufer in der Evangelienliteratur vgl. Dibelius, M., Die urchristliche Überlieferung von Johannes dem Täufer (Göttingen, 1911)Google Scholar; Wink, W., John the Baptist in the Gospel Tradition (Cambridge, 1968)Google Scholar; Ernst, J., Johannes der Täufer. Interpretation – Geschichte – Wirkungsgeschichte (Berlin/New York, 1989)CrossRefGoogle Scholar. Im übrigen ist auf die neueren Lexika-Artikel hinzuweisen, neben O. Böcher (s.o. Anm. 3) vgl. etwa Thyen, H., ‘Ioannes’, in: EWNT 2 (1981) 517–24Google Scholar sowie Tilly, M., ‘Johannes der Täufer’, in: NBL 2, Lieferung 8 (1992) 356–9.Google Scholar
6 Zu Mose vgl. Frankemölle, H., ‘Mose in Deutungen des Neuen Testaments’, in: Kirche und Israel 9 (1994) 70–86Google Scholar; ausführlich Saito, T., Die Mosevorstellungen im Neuen Testament (Bern u.a., 1977).Google Scholar
7 Zur Begründung vgl. Ottillinger, A., Vorläufer, Vorbild oder Zeuge? Zum Wandel des Täuferbildes im Johannesevangelium (St. Ottilien, 1991) 262–95.Google Scholar
8 Vgl. dazu etwa Ernst, J., Johannes, 268–346Google Scholar; Becker, J., Johannes der Täufer und Jesus von Nazareth (Neukirchen-Vluyn, 1972)Google Scholar; Webb, R. L., John the Baptizer and Prophet. A Socio-Historical Study (Sheffield, 1991)Google Scholar; K, Backhaus, Die ‘Jüngerkreise’ des Täufers Johannes. Eine Studie zu den religionsgeschichtlichen Ursprüngen des Christentums (Paderborn u.a., 1991).Google Scholar
9 Anregend war der knappe Überblick im Exkurs ‘Jesus und der Täufer’ Sand, von A., Das Evangelium nach Matthäus (Regensburg, 1986) 243–8Google Scholar sowie der diesbezügliche Teil in der masch. schriftl. Dissertation Häfner, von G., Der verheiβene Vorläufer. Redaktionskritische Untersuchung zur Darstellung Johannes des Täufers im Matthäus-Evangelium (Freiburg, 1992) 408, 412–14Google Scholar (die Arbeit erschien in der Reihe ‘Stuttgarter Biblische Beiträge’ (Stuttgart, 1994) 408–11Google Scholar; sie wird im folgenden zitiert).
10 Kilpatrick, G. D., The Origins of the Gospel according to St Matthew (Oxford, 1948) 90Google Scholar; vgl. auch 107: the evangelist carefully distinguishes between Jesus and John. Ähnlich Kraeling, C. H., John the Baptist (New York/London, 1951) 146–7.Google Scholar
11 Trilling, W., ‘Die Täufertradition bei Matthäus’, in: BZ 3 (1959) 271–89Google Scholar; zitiert nach Ders., Studien zur Jesusüberlieferung (Stuttgart, 1988) 45–65Google Scholar, ebd. 57–63. Aufgenommen wird diese Ernst, Deutung von, Johannes, 155–85Google Scholar, bes. 157, 182–5.
12 Trilling, a.a.O., 64.
13 Wink, , John, 41Google Scholar. Zur Kritik an dieser Konzeption vgl. Häfner, a.a.O., 409: Sie ‘ist ohne Textgrundlage’.
14 Trilling, a.a.O., 65.
15 Zur Begründung vgl. vor allem Häfner, a.a.O., 159–287 und 306–20.
16 Schönle, V., Johannes, Jesus und die Juden. Die theologische Position des Matthäus und des Verfassers der Redenquelle im Lichte von Mt. 11 (Frankfurt, 1982) 122Google Scholar; fast wörtlich 140 und 151. Dies ist eine unglückliche Formulierung, da es mit Häfner, 403 selbstverständlich ‘ein gemeinsames Auftreten der beiden im Mt-Ev überhaupt nicht gibt’, was Schönle jedoch auch nicht meinen kann, da Johannes im Gefängnis liegt; ihm geht es um die gemeinsame, identische Intention bei beider Wirken.
17 A.a.O., 142.
18 Häfner, a.a.O., 404; vgl. ebd. 401–11 insgesamt die Zusammenfassung zum matthäischen Täuferbild.
19 Ernst, Ähnlich, Johannes, 184Google Scholar; vgl. auch Gnilka, J., Das Matthäusevangelium 1 (Freiburg, 1988)Google Scholar: ‘Zunächst ist Johannes ganz auf den kommenden hingeordnet’ (63), sein Kommen ist ‘angeglichen dem Kommen Jesu’ (65), bei seiner Botschaft ist ‘die Übereinstimmung mit Jesus zu beachten’ (ebd.).
20 Luz, U., Das Evangelium nach Matthäus 1 (Zürich u.a., 1985).Google Scholar
21 Böcher, a.a.O., 177, 178. Unentschlossen zeigt sich Sand, a.a.O., 244–5, plädiert aber durch Klammerzusätze mehr für die Angleichung des Täufers an Jesus. Hughes, J., ‘John the Baptist: The Forerunner of God Himself’, in: NovTest 14 (1972) 191–218Google Scholar reduziert die redaktionelle Konzeption des Mt in 3.2 auf das banale historische Faktum, der Täufer habe nun einmal vor Jesus gewirkt (vgl. ebd. 200).
22 Zu einem ersten Versuch, das ganze Matthäusevangelium zugleich text- und rezeptions-orientiert zu lesen, vgl. Frankemölle, H., Matthäus-Kommentar 1 [1.1–9.35] (Düsseldorf, 1994)Google Scholar mit einer Einführung in die methodologischen und hermeneutischen Aspekte (ebd. 34–76). Vom Ansatz her ist dieser Versuch eine Verbindung der Entwürfe des ‘literary criticism’ und der traditionsgeschichtlichen Fragehaltung insoweit, als die Leserlenkungen durch den Text dazu bei der Lektüre anleiten, so daβ vor allem das sogenannte Alte Testament für die Rezeption eine wichtige Rolle erhält (zur Literatur s.u. Anm. 26; zur Begründung der eigenen Position vgl. den ebd. genannten Aufsatz ‘Das Matthäusevangelium’). Dies ist vor allem beim Begriff ‘impliziter Leser’ zu beachten (zum eigenen Verständnis vgl. Matthäus-Kommentar 1.50–2), wohingegen ich den Eindruck habe, daβ im Ansatz des ‘literary criticism’ beim ‘implied reader’ Unterschiedliches assoziiert wird.
23 Zur Begründung vgl. etwa Haubrich, W., Hrsg., Erzählforschung. Theorien, Modelle und Methoden der Narrativik (Göttingen, 1976)Google Scholar; Kanzog, K., Erzählstrategie. Eine Einführung in die Normeinübung des Erzählens (Heidelberg, 1976)Google Scholar; zu einer Übersicht über Erzähltheorien vgl. Egger, W., Nachfolge als Weg zum Leben. Chancen neuerer exegetischer Methoden dargelegt an Mk 10,17–31 (Klosterneuburg, 1979) 6–48Google Scholar. Zum Ansatz der Intertextualität und zu Rezeptionstheorien vgl. etwa Schmid, W.–Stempel, W. D., Hrsg., Dialog der Texte. Hamburger Kolloquium zur Intertextualität (Wien, 1983)Google Scholar; Draisma, S., Hrsg., Intertextuality in Biblical Writings. FS B. van Iersel (Kampen, 1989)Google Scholar ebd. 15–26 vor allem den Beitrag Vorster, von W. S., ‘Intertextuality and Redaktionsgeschichte’; W. Iser, Der Akt des Lesens (München, 3. Aufl. 1990)Google Scholar; Eco, U., Die Grenzen der Interpretation (München, 1992).Google Scholar
24 Iser, a.a.O., iv.
25 Eco, Grenzen, 144.
26 Zur Begründung vgl. H. Frankemölle, Jahwe-Bund und Kirche Christi. Studien zur Form- und Traditionsgeschichte des ‘Evangeliums’ nach Matthäus (Münster, 2. Aufl. 1984) 360–400; eine Alternative zwischen theologischer Konzeption und matthäischer Jesusgeschichte, wie sie etwa Luz, U., Das Evangelium nach Matthäus 2 (Zürich u.a., 1990)Google Scholar 16 Anm. 30, 61 u.a.; Ders., Die Jesusgeschichte des Matthäus (Neukirchen-Vluyn, 1993)Google Scholar, vertritt, kann ich nicht nachvollziehen. – Daβ das Matthäusevangelium im Sinne des Autors ein zusammenhängendes Werk, eine übergreifende Gestalteinheit ist, wurde von der traditionellen Exegese in der Form-, Kompositions- und Redaktionskritik herausgearbeitet (vgl. die zusammenfassenden Darstellungen von Strecker, G., Literaturgeschichte des Neuen Testaments [Göttingen, 1992] 122–233Google Scholar und Dormeyer, D., Das Neue Testament im Rahmen der antiken Literaturgeschichte. Eine Einführung [Darmstadt, 1993] 199–230Google Scholar); die Richtung des New Literary Criticism verfeinert mit ihrer rhetorisch-narrativen und strukturalistischen Betrachtung bisherige Erkenntnisse. Zu Matthäus vgl. Bauer, D. R., The Structure of Matthew's Gospel. A Study in Literary Design (Sheffield, 1988)Google Scholar; Edwards, R. A., Matthew's Story of Jesus (Philadelphia, 1985)Google Scholar; Howell, D., Matthew's Inclusive Story. A Study in the Narrative Rhetoric of the First Gospel (Sheffield, 1990)Google Scholar; Kingsbury, J. D., Matthew as a Story (Philadelphia, 1986) 1–40Google Scholar; Ders., ‘The Significance of the Cross within the Plot of Matthew's Gospel: A Study in Narrative Criticism’, in: Focant, C., Hrsg., The Synoptic Gospels. Source Criticism and the New Literary Criticism (Leuven, 1993) 263–79Google Scholar; zu einem eigenen Entwurf vgl. ebd. 281–310: ‘Das Matthäusevangelium als heilige Schrift und die heilige Schrift des früheren Bundes. Von der Zwei-Quellen- zur Drei-Quellen-Theorie’ sowie Ders., Matthäus-Kommentar, 77–127.
27 Luz, Zwar bezeichnet, Jesusgeschichte, 29Google Scholar, seine Vermutung, ‘daβ die matthäische Gemeinde geschichtlich mit den Trägern der Logienquelle zusammengehört’, als Hypothese, die aber unter der Hand vom Leser seines Buches wohl als zutreffende Rekonstruktion verstanden werden dürfte. Ebd. 31 setzt Luz voraus, daβ auch das Markusevangelium ‘von auβen in die Gemeinde kam’, der Gemeinde also wie die Logienquelle bekannt war. Beide Thesen können ebenso zutreffend wie nicht zutreffend sein. Luck, U., Das Evangelium nach Matthäus (Zürich, 1993) 15Google Scholar, konstatiert lakonisch: ‘In seiner Gemeinde war das Markusevangelium bekannt.’ Die Verfasser dieser Thesen suggerieren dem Leser mehr, als sie wirklich wissen.
28 Hier sei vor allem hingewiesen auf die fundierte Untersuchung von Häfner, dessen Ergebnisse vorausgesetzt, aber auf die Leserperspektive hin orientiert werden. Dasselbe gilt für die Thesen von Trilling, Schönle und denen der neueren Kommentare.
29 Häfner, a.a.O., 33 interpretiert die Parallelisierung des Johannes mit Jesus unter ‘christologischem Vorbehalt’ und spricht von einer ‘Umwandlung des Täufers in einen Basileia-Boten’. Das Gegenteil ist der Fall.
30 Zur Begründung vgl. Zenger, E., ‘Herrschaft Gottes’, in: TRE 15 (1986) 176–89Google Scholar, ebd. 187.
31 Hengel, M.–Schwemer, A. M., ‘Vorwort’, in: Dies., Hrsg., Königsherrschaft Gottes und himmlischer Kult im Judentum, Urchristentum und in der hellenistischen Welt (Tübingen, 1991) 1–19Google Scholar, ebd. 11. Hinsichtlich ἒφθασεν ⋯πί ist allerdings festzuhalten, daβ in der LXX und im NT (vgl. auch 1 Thess 2.16) nicht der zeitliche, sondern der räumliche Aspekt betont wird; so auch in Mt 12.28 par, was aber die Gegenwärtigkeit der Epiphanie in den Wundertaten impliziert.
32 Anders zu Recht Gnilka, J., Das Matthdusevangelium 1 (Freiburg u.a., 1988) 417Google Scholar: ‘Die Basileia ist seit den Tagen des Johannes daäufer ist die Zeit der Erfüllung eingetreten.’
33 Kollege Michael Wolter (Bonn) machte in der Diskussion zum Vortrag in Edinburgh darauf aufmerksam, daβ ἣγγικεν mit Imperativ in der LXX durchaus belegt ist (vgl. Dtn 31.14; Ez 9.1); dem wäre in einer eigenen Studie nachzugehen.
34 In autororientierter und traditionsgeschichtlicher Perspektive kann ergänzend darauf hingewiesen werden, daβ 11.11 wie 17.12–13 im Vergleich zur Markusvorlage redaktionell sind.
35 In der Vorlage bei Markus (1.1–3) stand – autororientiert formuliert – die christologische Thematik im Vordergrund. Mk 1.1–3 lassen sich als programmatischer Prolog zum Markusevangelium verstehen; vgl. dazu Kampling, R., Israel unter dem Anspruch des Messias. Studien zur Israelthematik im Markusevangelium (Stuttgart, 1992) 25–46.Google Scholar
36 Zur Begründung vgl. Robinson, J. A. T., ‘Elijah, John and Jesus: An Essay in Detection’, in: NTS 4 (1957/1958) 263–81CrossRefGoogle Scholar, ebd. 269; Faierstein, M. M., ‘Why Do the Scribes Say that Elija Must Come First?’, in: JBL 100 (1981) 75–86Google Scholar, ebd. 85; Fitzmyer, J. A., ‘More about Elija Coming First’, in: JBL 104 (1985) 295–6Google Scholar; Zeller, D., ‘Elija und Elischa im Frühjudentum’, in: BiKi 41 (1986) 154–60Google Scholar, ebd. 158. Auch die neuerliche intensive und extensive Untersuchung von Häfner, Der verheiβene Vorläufer, 321–85, kommt zu einem negativen Ergebnis (vgl. ebd. 341–3, 408). Der neue Versuch von P. Pilhofer (‘Wer salbt den Messias? Zum Streit um die Christologie im ersten Jahrhundert des jüdisch-christlichen Dialogs’, in: Begegnungen zwischen Christentum und Judentum in Antike und Mittelalter. FS H. Schreckenburg [Göttingen, 1993] 335–45)Google Scholar, vom Dialog Justins mit dem Juden Tryphon Mk 9.11 zu erklären und zu behaupten, damit sei ‘eine Vorform der durch Justin bezeugten jüdischen Vorstellung schon im Judentum des ersten Jahrhunderts n.Chr.’ als ‘gängig’ belegt (341), zeugt lediglich von einer christlich enggeführten Perspektive, die kurzerhand auf das Judentum übertragen wird.
37 Hengel-Schwemer, a.a.O., 8, 9–10.
38 Zur Begründung vgl. Frankemölle, Jahwe-Bund, 243–6, 271.
39 Zu den Problemen im Gespräch mit islamischer und jüdischer Theologie und zu Ansätzen einer theozentrischen Christologie im NT vgl. Frankemölle, H., ‘Jüdisch-christlicher Dialog. Interreligiöse und innerchristliche Aspekte’, in: Catholica 46 (1992) 114–39Google Scholar, ebd. 128–33 (mit Literatur).
40 Zur Begründung vgl. Frankemölle, , Jahwe-Bund, 20–1,159–65.Google Scholar
41 Zur Begründung vgl. Frankemölle, Jahwe-Bund, 7–83; zustimmend zuletzt Zenger, E., Am Fuβ des Sinai. Gottesbilder des Ersten Testaments (Düsseldorf, 1993) 46–50.Google Scholar
42 Zur Begründung vgl. Frankemölle, , Jahwe-Bund, 12–21.Google Scholar
43 Zur Einführung in diese Problematik und zu jüdischer und christlicher Literatur vgl. H. Frankemölle, ‘Neutestamentliche Christologien als jüdische Glaubenszeugnisse?’, in: Flothkotter, H.–Nacke, B., Hrsg., Das Judentum – eine Wurzel des Christlichen (Würzburg, 1990) 104–26Google Scholar; ausführlich: Mauser, U., Gottesbild und Menschwerdung (Tübingen, 1971)Google Scholar; Heschel, A. J., Die Prophetie (Leipzig, 1936).Google Scholar
44 Marxsen, W., Das Neue Testament als Buch der Kirche (Gütersloh, 1966) 92, 95Google Scholar. Zur eigenen Deutung der ‘Sache Jesu’ als ‘Ereignung Gottes in Jesus’ vgl. H. Frankemölle, ‘Die “Praxis Christi” (Mt 11,2) und die handlungsorientierte Exegese’, in: Jesu Rede von Gott und ihre Nachgeschichte im frühen Christentum. FS W. Marxsen (Gütersloh, 1989) 142–64Google Scholar; Ders., ‘Christlich glauben in ambivalenter Wirklichkeit. Handlungsanweisungen durch Wundergeschichten (am Beispiel von Mt 8–9)’, in: Katechetische Blätter 114 (1989) 419–25Google Scholar; Ders., Jesus – Anspruch und Deutungen (Mainz, 2. Aufl. 1986).
45 Zur eigenen Begründung vgl. Frankemölle, ‘Die sogenannten Antithesen des Matthäus (5,21ff). Hebt Matthäus für Christen das “Alte” Testament auf? Von der Macht der Vorurteile’, in: Ders., Hrsg., Die Bibel. Das bekannte Buch – das fremde Buch (Paderborn, 1994) 61–92Google Scholar sowie Ders., ‘Mose in Deutungen des Neuen Testaments’, in: Kirche und Israel 9 (1994) 70–86.Google Scholar
46 Sie geschieht vielmehr personal durch ‘Jesus’ selbst, dem Erlöser von den Sünden (1.21), d.h. in seinem sprachlichen und nichtsprachlichen Handeln (9.1–8) und in seinem Tod (26.28): Jesu ganzes Leben ist soteriologisch qualifiziert.
47 Luz, U., Das Evangelium nach Matthäus 1 (Zürich u.a. 1985) 154.Google Scholar
48 Strecker, G., Der Weg der Gerechtigkeit (Göttingen, 3. Aufl. 1971) 180Google Scholar, schlieβt diese Deutung zwar nicht ganz aus, versteht die Stelle aber so, daβ Matthäus ‘an die Gemeinde denkt, die von dem vorbildhaften Handeln Jesu ihre Ordnung empfängt’. Sollten Christen die Johannestaufe empfangen?
49 Vgl. Trilling, , Täufertradition, 57–60.Google Scholar
50 Anders Luz 1.143, 149. Zur einheitlichen Sicht im AT und NT vgl. Zenger, E., Das Erste Testament (Düsseldorf, 3. Aufl. 1993) 48–85Google Scholar, zum NT ebd. 68ff.
51 Zu Literaturhinweisen vgl. Häfner, , Der verheiβene Vorläufer, 295Google Scholar, Anm. 4.
52 Trilling, ‘Täufertradition’, 49; fast wörtlich Gnilka, J., Das Matthäusevangelium 2 (Freiburg, 1988) 3.Google Scholar
53 Häfner, a.a.O., 305.
54 Steck, O. H., Israel und das gewaltsame Geschick der Propheten (Neukirchen, 1967) 302Google Scholar Anm. 4 unter Verweis auf Trilling, ‘Täufertradition’, 46–9. Dabei stellt Steck ebd. zu Recht klar: ‘Es bedarf keines Wortes, daβ weder Johannes noch Jesus mit dem Einbezug in die Vorstellungstradition der dtrPA deshalb von Mt wie die alttestamentlichen Propheten beurteilt werden.’
55 Vgl. dazu Steck, a.a.O., 20–6; zu 10.14–15 vgl. ebd. 286–7 Anm. 9, zu 10.17 vgl. ebd. 23, 31, 294–5 Anm 7, 315.
56 So Luz, Matthäus 2, 47 zu 9.14; zur gegenteiligen Deutung vgl. Frankemölle, , Matthäus 1Google Scholar zu 9.14–15. Nach Sand, a.a.O., 246 gehören in 11.12 auch die Johannesjünger zu den ‘Gewalttätern’.
57 So Trilling, , Täufertradition, 61.Google Scholar
58 Als Messias charakterisiert Jesus – wie viele andere – durchgehend Häfner; vgl. etwa in der Zusammenfassung 408. Was meint ‘Messias’ im MtEv?
59 Häfner, a.a.O., 404.
60 Vgl. Zenger, E., Am Fuβ des Sinai. Gottesbilder des Ersten Testaments (Düsseldorf, 1993) 37–46Google Scholar, der in Aufnahme der Deutung von R. Kampling zum Prolog des Markusevangeliums (s.o. Anm. 35) Mk 1.1–3 deutet; in diesem Punkt hat Matthäus – autororientiert gesprochen – seine Vorlage exakt übernommen, sie aber im Verlauf des Evangeliums enorm ausgeweitet.
61 Böcher, a.a.O., 180.
62 Zum eigenen Ansatz vgl. Frankemölle, H., Die sogenannten Antithesen; Ders., Matthäus-Evangelium 1.222–71Google Scholar. Ausführlicher ders., ‘Die Tora Gottes für Israel, die Jünger Jesu und die Völker: Zu einem Aspekt von Schrift und Tradition im Matthäusevangelium’, in: Schrift und Tradition (FS J. Ernst; Paderborn, 1996Google Scholar [im Druck]).
63 Für Hinweise zur Überarbeitung danke ich besonders Petra Osterfeld und meiner Assistentin, Heike Bee-Schroedter.