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Published online by Cambridge University Press: 01 August 2014
Für die Diagnose von Eineiigkeit bei Zwillingen ist die Feststellung von Gefäss-Anastomosen in den Placenten bedeutungsvoll. Aber nur 50% der Placenten der Monochoriaten weisen Anastomosen auf; das Fehlen von Anastomosen kann deshalb diagnostisch nicht verwertet werden.
Die einzelnen Anastomosenarten (arterielle, venöse, kapillare) finden sich verschieden häufig und können auf die Entwicklung der Zwillinge eine Wirkung haben.
Grosse, arterielle Anastomosen sind häufig, aber fast immer findet man nur eine einzige grosse Verbindungsarterie. Diese ist für die Entwicklung der Zwillinge günstig und wirkt ausgleichend.
Grosse, venöse Anastomosen sind selten und sind für den schwächeren Zwilling gefährlich, da ihm immer mehr Blut entzogen wird. Bei lebenden Zwillingen findet man sie immer nur gleichzeitig mit einer ausgleichend wirkenden arteriellen Anastomose.
Kapillare Anastomosen sind häufig und finden sich in den verschiedensten Kombinationen. Eine Auswirkung auf die Entwicklung der Zwillinge liess sich nicht feststellen.
Bei fehlenden Gefässverbindungen kann die Eineiigkeit-diagnose bei gleichgeschlechtlichen Zwillingen aus dem Placentabefund nicht gestellt werden; dies ist erst durch Ähnlichkeits-diagnose anhand der Erbfaktoren in späteren Jahren möglich.